Nick aus der Flasche 3
er leise, sodass die anderen es nicht hörten.
»Ein Träger nimmt einen Kämpfer auf die Schultern und versucht, einen oder beide Gegner ins Wasser zu schmeißen.«
Er grinste breit. »Das wird ein Kinderspiel. Aufsetzen, Mylady.« Er tauchte bis zu den Schultern ein und sie kletterte auf ihn. Es war eine wacklige Angelegenheit und Julie musste sich an seinem Kopf festhalten. Sie quietschte, weil sie beinahe von seinen Schultern rutschte, doch da packte er ihre Beine und hielt sie fest. Anschließend bewegte er sich auf die Jungs zu. Evan streckte die Arme nach ihr aus und versuchte, sie von Nick herunterzuschubsen.
»Hey, das ist gegen die Spielregeln, keine Hände!«, rief sie empört – da verlor Martin plötzlich das Gleichgewicht und fiel mit Evan um.
»Wir haben gewonnen!« Nick legte den Kopf in den Nacken und grinste Julie an.
Tief zu ihm gebeugt wisperte sie: »Du hast geschummelt.«
»Na und? Evan doch auch.«
Nachdem die anderen aufgetaucht waren, sagte Martin, mit einem Blick auf Nick: »Hey, du hast mir die Beine weggezogen!« Mit einem Kampfschrei stürzte er sich auf ihn, und Julie flog von seinen Schultern. Sie tauchte unter, kaltes Salzwasser drang in Nase, Mund und Ohren. Mit dem Rücken lag sie auf dem sandigen Meeresboden und hatte Angst, nicht mehr hochzukommen, obwohl sie wusste, dass sie hier stehen konnte. Zudem hatte das eiskalte Nass ihrem erhitzten Körper einen regelrechten Schock versetzt. Sie strampelte panisch, versuchte sich aufzurichten – da schlossen sich plötzlich Hände um ihre Taille und zogen sie nach oben. Nick drückte sie an sich, und sie klammerte sich wie ein Äffchen an seinen warmen Körper.
»Hey, alles gut«, murmelte er, wobei er ihr über den Rücken streichelte.
Sie schnappte nach Luft und wischte sich die nassen Strähnen aus dem Gesicht. Das Salz brannte in ihren Augen. »Sorry, ich bekomme unter Wasser schnell Panik, weiß auch nicht, wieso, aber ich dachte echt, ich ertrinke.«
»Das würde ich niemals zulassen«, flüsterte er an ihren Lippen.
Erst als ihr Herzrasen nachließ, merkte sie, wie nah sie sich waren. Er hielt sie fest an sich gepresst, und sie genoss seine Nähe und die Hände an ihrem Po.
Aufatmend legte sie den Kopf auf seine Schulter, umarmte ihn fester und drückte ihm einen Kuss auf den Hals.
»Hey, was ist mit einer Revanche?«, fragte Martin.
Julie und Nick lösten sich voneinander. Sie hätte jedoch ewig in seinen Armen hängen können.
»Ohne mich«, sagte sie. »Mir ist kalt.«
»Lahme Ausrede.« Martin holte aus und bespritzte sie mit Wasser.
»Hey, wenn du Julie willst, musst du an mir vorbei!«, rief Nick.
Es entbrannte einen Schlacht, bei der sich die Jungs gegenseitig untertauchten. Nick passte tatsächlich akribisch auf, dass ihr niemand zu nahe kam. Er verteidigte sie wie ein Berserker und schaffte es mühelos, die beiden auf Abstand zu halten. Während er sich Evan auf konventionelle Art vom Leib hielt, scheute er sich nicht, bei Martin andere Geschütze aufzufahren. Sobald Evan nicht hersah, fiel Martin um, als ob ihm unter Wasser jemand die Beine wegreißen würde.
»Das ist unfair!«, sagte Martin lachend und zog Evan an der Hand ans Ufer. »Das gibt Rache!«
Julie hatte das Schauspiel grinsend beobachtet. »Danke, mein Ritter.« Mit schief gelegtem Kopf hüpfte sie auf einem Bein, um Wasser aus ihrem Ohr zu bekommen. Nick machte es ihr nach, und schon wieder mussten sie lachen. Der Bann zwischen ihnen schien gebrochen.
Plötzlich riss er die Augen auf. »Das Passwort!«, rief er und senkte hastig die Stimme. »Es ist mir eingefallen!«
»Wovon sprichst du?«
»Na, ich weiß jetzt, wie wir ins Magiernet kommen! Das Passwort ist …« Er flüsterte es in ihr Ohr, als ob es hier irgendjemand hören konnte: »Meeresrauschen.«
»Echt?« Ihr Herzrasen legte noch einen Gang zu. »Dann loggen wir uns gleich ein, sobald wir daheim sind.« Hastig verließen sie das Wasser. »Wir müssen sowieso bald zurück. Ich kann es kaum erwarten.«
»Schnitzel panieren!« Martin warf sich auf Nick, kaum hatte er den Strand betreten. Die beiden landeten im Sand und rollten sich herum, bis die Körnchen überall auf der feuchten Haut klebten.
»Hier kannst du nicht schummeln«, sagte Martin leise, doch Julie stand nah genug und hatte es gehört.
»Julie, du auch!«, rief Evan, der sich ins Getümmel stürzte und bald selbst voller Sand war.
Lachend schüttelte sie den Kopf. »Das ist eklig!« Dennoch machte es ihr
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