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Nick aus der Flasche 3

Nick aus der Flasche 3

Titel: Nick aus der Flasche 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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passiert.«
    Das waren schon eher Worte, die er hören wollte.
    Zu seinem Leidwesen wechselte sie das Thema. »Wieso hast du deinem Vater nicht gesagt, dass du die Gabe deiner Mom geerbt hast?«
    »Dad hatte genug Aufregung für einen Tag. Ich habe letzte Woche versucht, ihn über Mom auszuhorchen, ob sie irgendwie besonders war, aber ich glaube, er weiß nicht, wer sie wirklich war. Vielleicht sollte ich es dabei belassen.«
    »Hm.«
    Er wollte nicht, dass ihnen der Gesprächsstoff ausging und fragte: »Wie geht es denn jetzt bei Lavender weiter? Zuletzt hast du mir erzählt, ihr wolltet Solomons Geist irgendwie einfangen.«
    Sie hob den Kopf und schaute ihn aus großen Augen an. »Stell dir vor, er war nicht mehr im Haus.«
    »Dann ist er … ins Jenseits gewechselt, oder wie man das nennt?«
    »Möglich. Allerdings gibt es weitere seltsame Vorkommnisse, was ihn betrifft. Er hatte mehrere Konten mit großen Summen darauf, die wohl von seinen Flaschengeist-Verkäufen stammten. Alles Geld war von heute auf morgen weg und wir wissen nicht, wer dahintersteckt.«
    »Das ist tatsächlich sehr mysteriös.« Angeblich hatte Solomon weder Verwandte noch Freunde.
    »Magst du mich bei den Nachforschungen unterstützen? Du hast doch noch ein paar Wochen Semesterferien, oder?«
    Er nickte. »Das klingt nach einem spannenden Abenteuer. Bin dabei.« Zwar hatte er von Abenteuern gerade genug, aber er würde sich darauf einlassen. Vielleicht würde er bei dieser Aktion Ginger endlich ganz für sich gewinnen.

Epilog:

    Er öffnete die Augen, atmete tief ein und setzte sich auf. Wer war er? Wo war er?
    Er befand sich in einem kleinen Zimmer, in dem das Chaos herrschte. Fastfood-Verpackungen und getragene Wäschestücke lagen auf dem Boden, es roch muffig. Er streckte sich und schaute an sich hinunter. Sein Körper war jung und kräftig, seine Hände taten nicht mehr weh. Er ließ die Gelenke knacken – keine Schmerzen, keine verdammte Gicht. Die Investition hatte sich gelohnt.
    Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er durch den Raum schritt und aus dem Fenster einen Blick auf eine Hausmauer und einen Hinterhof warf. Schemenhaft erkannte er ein Hochhaus, das ihm bekannt vorkam. Er war in New York, in der Bronx.
    Scheußliche Gegend, aber er fühlte sich lebendig, nur das zählte. Bloß die Gedanken des Mannes, dem der Körper zuvor gehört hatte, mischten sich mit seinen eigenen Erinnerungen. Es würde noch eine Weile dauern, bis er sich mit dem neuen Ich arrangiert hatte. Zum Glück befand sich die alte Seele nicht mehr in seinem Wirtskörper; die Firma hatte sie … entsorgt.
    Seine Blase drückte, daher betrat er das winzige Badezimmer. Dort war es genauso unordentlich. Egal. Lange würde er nicht hierbleiben.
    Zufrieden grinste er sein Spiegelbild an. Gut sah sein neues Ich aus: dunkles Haar, graue Augen, ein kantiges Gesicht, noch alle Zähne im Mund.
    Er erleichterte sich und nahm eine schnelle Dusche, um sich klebriges Gel aus den Haaren zu waschen. Danach suchte er saubere Kleidungsstücke: eine schwarze Jeans, ein dunkles T-Shirt, und zog sich Lederjacke über, die neben der Wohnungstür hing. Dann verließ er das Haus über den Hinterhof und warf keinen Blick zurück auf das Apartment seines Vorbesitzers. Er würde sich eine neue Bleibe suchen.
    Ah, was für eine Wohltat, er konnte zügig die belebte Straße entlanglaufen, ohne Schmerzen. Der neue Körper war fantastisch. Er hatte einem Jungmagier gehört, der frisch von der Akademie kam, keine Verwandten und kaum Freunde hatte. Niemand würde ihn vermissen.
    Er hatte der Firma viel Geld bezahlt, die nach seinem Ableben alles geregelt hatte. Es hatte nur ein wenig gedauert, den passenden Kandidaten zu finden. Mit seinem restlichen Vermögen würde er neu anfangen.
    »Hey, Kayden, heute keinen Kaffee zum Mitnehmen?«, rief ihm eine junge Frau zu, als er einen Imbissstand passierte.
    Er blieb stehen und schüttelte lächelnd den Kopf. Jenni … so hieß die kleine Blonde. Ein hübsches Ding.
    Kayden war sein Name? Ja, er erinnerte sich und zog den Ausweis aus der Jackentasche. Dort stand: Kayden Knight. Der Name gefiel ihm.
    »Nein, heute keinen Kaffee«, sagte er und hörte zum ersten Mal seine neue Stimme. Jung, charismatisch. »Und ich werde hier auch keinen mehr trinken.«
    Jenni schaute ihn mit zusammengezogenen Brauen an. Es wäre ein Leichtes, sie zu töten. Seine Kräfte schlummerten in ihm, er hatte sie nicht verloren. Zusätzlich verstärkten die Magiergene

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