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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Gespräch und sah auf. »Hi. Was kann ich für Sie tun?«
    »Hi, mein Name ist Nick Snell. Ich habe heute Vormittag 436
    bei Ihnen ein Apartment gebucht.«
    Bevor ich zu Ende gesprochen hatte, klapperten ihre Finger bereits über die Tastatur, dann legte sie mir einen Schlüssel hin. »Sie sollten nur noch dieses Formular ausfüllen. Und ich habe zu fragen vergessen, ob Sie Haustiere haben. Falls Sie welche haben, dürfen Sie nur zwei mitbringen, von denen keines über zwanzig Pfund wiegen darf. Wie zahlen Sie?«
    »Nein, ich habe keine und zahle bar.«
    Das löste endlich eine Reaktion aus, die nicht mechanisch wirkte; vielleicht gefiel es ihr, wie ich das Wort »bar«
    aussprach. Zwei Minuten später saß ich bereits wieder im Auto.
    Ich schlug den Stadtplan auf und suchte die North Reilly Road, die nach Velvets Auskunft nur wenige Autominuten entfernt war. Stewart’s Creek war eine private Wohnanlage, die nur durch eine Stichstraße erschlossen war: Auf einem ungefähr fünfzehn Hektar großen Gelände standen etwa zwanzig zweistöckige Apartmentgebäude mit grüner
    Holzverschalung. Bei der Einfahrt in unser neues Wohnviertel beachteten wir die Geschwindigkeitsbegrenzung von fünfzehn Meilen.
    »Wir haben Apartment eins-sieben-null-zwo«, sagte ich und sah mich suchend um. »Es müsste in Gebäude siebzehn
    liegen.« Sarah nickte, und wir fuhren langsam durch Pfützen weiter und lasen die Nummern auf den grauen Briefkästen an den Hauseingängen. Dabei kamen wir an einem Swimming-Pool und Tennisplätzen vorbei, neben denen Telefonzellen, Getränkeautomaten und stumme Zeitungsverkäufer aufgereiht waren.
    »Da wären wir.« Sarah bog auf den Parkplatz von Gebäude 437
    17 ab.
    Wir stiegen die Holztreppe hinauf und betraten das
    Apartment. Der erste Eindruck war … braun. Vor dem
    Fernseher waren ein braunes Sofa und zwei braune Sessel gruppiert, die mit dem Rücken zu einem offenen Kamin, in dem ein elektrisches Feuer brannte, auf dem braunen
    Teppichboden standen. Der große Wohnbereich ging in eine Barküche über, die wir beim Hereinkommen vor uns hatten.
    An der Rückwand des Wohnraums führten wandhohe
    Schiebetüren, vor denen Fliegengitter angebracht waren, auf einen kleinen Balkon hinaus.
    Das Apartment roch sauber und wirkte behaglich. In den beiden Schlafzimmern lagen Bettwäsche und Handtücher für uns bereit. Auf einem Tablett in der Küche standen zur Begrüßung ein Glas Pulverkaffee, Tubensahne und Zucker.
    Sarah ging in die beiden Schlafzimmer, um alle Jalousien herabzulassen. Ich verschwand hinter der Frühstückstheke, schaltete den Gefrierschrank ein und stellte ihn auf Schnellgefrieren. Da das Arbeitsgeräusch des Motors zu auffällig war, stellte ich auch den Kühlschrank an.
    Sarah kam ins Wohnzimmer zurück, als ich eben den
    Wasserkessel aufsetzte. »Was machen wir jetzt?«, fragte sie, während sie auch die Jalousien vor den Balkontüren herabließ.
    »Nichts. Du bleibst hier, ich fahre noch mal los und kaufe ein. Ich bin völlig ausgehungert. Du könntest inzwischen Kaffee kochen.«
    Ich fuhr zum nächsten Tankstellenshop und kaufte ein, was wir am dringendsten brauchten – Sandwiches, Kräcker, Chips, Getränke in Dosen, Wasch- und Rasierzeug. Dann benutzte ich eine der Telefonkarten, um Metal Mickey unterwegs aus einer 438
    Telefonzelle anzurufen. Aber er war nicht mehr im Büro, hatte nicht mal einen Anrufbeantworter, und die Vermittlung wollte keine Nachricht für ihn entgegennehmen. Auf meiner Baby-G
    war es 18.36 Uhr. Er musste für heute Schluss gemacht haben.
    Ich versuchte, mich an seine Privatnummer zu erinnern, aber das gelang mir nicht. Scheiße, die war mit dem 3C im Falls Lake versunken.
    Ich kam in die Wohnung zurück. Sarah lag halb schlafend auf dem Sofa; der Fernseher lief, aber sie hatte keinen Kaffee gekocht. Ich warf ihr ein Sandwich und eine Tüte Chips zu und stellte das Wasser noch mal an. Die gelbe Kontrollleuchte des Gefrierschranks zeigte, dass die Schnellgefriereinrichtung sich weiter gewaltig anstrengte.
    Sarah raffte sich nur langsam dazu auf, ihr Sandwich auszupacken. Ich goss heißes Wasser in die Kaffeebecher.
    Das Ärgerliche an dieser Sache war, dass alles, was Sarah gesagt hatte, vollkommen logisch klang; außerdem hatte sie nichts getan, was darauf hätte schließen lassen, dass sie log.
    Und wem hätte sie in London trauen können? Aus eigener Erfahrung wusste ich, dass die Firma sich nichts dabei dachte, den eigenen Leuten in den Rücken zu

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