Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
Vom Netzwerk:
nicht einmal fehl am Platz.
    An Ständern hingen Sprühdosen mit Reizgasen zur Abwehr von Überfällen. Da ich mich nicht zwischen CS-Gas und Pfefferspray entscheiden konnte, legte ich schließlich beide in meinen Einkaufswagen.
    Die Schuhabteilung verkaufte Gore-Tex-Stiefel in
    Tarnausführung und Lederstiefel in allen nur denkbaren 186
    Ausführungen. Was ich suchte – und schließlich auch fand –, war ein Paar Springerstiefel. Gore-Tex-Stiefel waren schön und gut, aber ich hatte nie besonderen Wert darauf gelegt, trockene Füße zu behalten. Wurden sie nass, was heute Nacht der Fall sein würde, fand ich mich einfach damit ab und dachte nicht mehr daran. Ich machte mir nicht die Mühe, die Springerstiefel anzuprobieren; schließlich wollte ich damit nicht eine Woche durch die Appalachian Mountains
    marschieren. Ich nahm Größe zehn; eigentlich hatte ich nur Größe neun, aber seit einer sehr schmerzhaften mehrtägigen Erfahrung mit amerikanischen Sportschuhen wusste ich, dass die hiesigen Größen kleiner ausfielen.
    Als Nächstes sah ich mir die Schaukästen an. Sie enthielten Hunderte von Revolvern und halbautomatischen Waffen. Ich sah, was ich brauchte, und wartete, bis ich an der Reihe war.
    Neben mir trug eine Frau Anfang dreißig ihren zweijährigen Sohn in einer Babytrage auf dem Rücken. Ein Verkäufer half ihr, ein neues Nylonhalfter für ihre Smith & Wesson CQB
    Kaliber 45 auszuwählen, und die beiden sprachen dabei über die Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle. Sie hatte das Modell aus Edelstahl in ihrer Handtasche. Wie sie zu dem Verkäufer sagte, war das mattschwarze Modell aus legiertem Stahl leichter, aber die Edelstahlausführung fiel mehr auf und wirkte deshalb abschreckender. Die Smith & Wesson CQB
    war eine fantastische Waffe, die ich jeder anderen vorgezogen hätte, wenn 9-mm-Pistolen nicht wegen ihrer größeren Magazine zweckmäßiger gewesen wären. Brauchte ihre
    Besitzerin allerdings mehr als sieben Patronen im Magazin und die eine in der Kammer, saß sie ohnehin in der Scheiße. Die beiden diskutierten wieder darüber, ob es besser sei, die Waffe 187
    in einem Halfter zu tragen oder einfach in der Handtasche zu haben.
    Am Ende der Theke ließ sich ein junger Schwarzer in einem blauen Jogginganzug die Vorteile eines Revolvers Kaliber 38
    gegenüber einer Pistole erklären. »Mit diesem Baby brauchen Sie nicht mal zu zielen«, behauptete der Verkäufer.
    »Besonders nicht aus naher und nächster Entfernung. Sie deuten einfach wie mit Ihrem Zeigefinger auf die Körpermitte und drücken ab. Im Allgemeinen genügt schon ein Schuss.«
    Das gefiel dem Kunden; er würde den Revolver nehmen.
    Die Frau war gegangen, und der Verkäufer kam zu mir. »Hi, was kann ich heute für Sie tun?«
    Ich musste wieder meinen schlechten Akzent hervorkramen.
    »Kann ich mal die Tazer im unteren Fach sehen?«
    »Klar, kein Problem.« Der Verkäufer war ein Schwarzer Ende zwanzig, der das hier übliche grüne Polohemd trug.
    Außerdem war er mit einer 9-mm-Sig bewaffnet, die er in einem Pfannkuchenhalfter von der Art trug, für die seine Kundin sich interessiert hatte. Jetzt bückte er sich und zog die Tazer-Schublade heraus.
    Hier gab es verschiedene Modelle von Miniausführungen für die Handtasche über Tazer, die dünne Drähte verschossen, mit denen man einen Angreifer aus fünf Metern Entfernung lahmen konnte, bis hin zu Profigeräten, die wie
    Gummiknüppel aussahen. Mich reizte das Modell »Zap-Ziller, das Monster unter den Lähmwaffen!« – hauptsächlich wegen dieses Werbespruchs. Auf der Packung, die verkündete, es stoppe Angreifer mit 100000 Volt, war sogar ein Dinosaurier abgebildet.
    Ich las den Packungsaufdruck, um mich davon zu
    188
    überzeugen, dass das Ding leistete, was ich erwartete: »Ein kurzer Stromstoß von einer Viertelsekunde Dauer erschreckt einen Angreifer, erzeugt starke Muskelkontraktionen und wirkt abschreckend. Ein mittlerer Stromstoß von einer bis vier Sekunden Dauer kann dazu führen, dass der Angreifer zu Boden geht und momentan leicht verwirrt ist. Im Regelfall wird er den Angriff nicht fortsetzen wollen, aber er kann fast sofort wieder aufstehen.
    Ein Stromstoß von fünf Sekunden Dauer kann den Angreifer lähmen und bewirken, dass er desorientiert das Gleichgewicht verliert, zusammenbricht und einige Minuten lang schwach und benommen ist. Vorsicht: Jeder über eine Sekunde lange Stromstoß kann den Angreifer zu Fall bringen. Fangen Sie seinen Sturz nicht ab, kann

Weitere Kostenlose Bücher