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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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zu
    vervollständigen, fehlte hier nur noch eine irakische Kebab-Bude.
    Ich begann Geschäfte der Art zu sehen, die ich hier suchte.
    Leuchtreklamen und Reklametafeln warben für Läden, die Stiefel auf Hochglanz brachten, Tätowierstudios und
    Waffengeschäfte: »Probeschießen vor dem Kauf – eigener Schießstand«. Ich konnte mich nicht an den Namen der Straße erinnern, die ich suchte, aber ich folgte meiner Nase und fuhr durch Straßen, die auf beiden Seiten von Gebäuden gesäumt waren, die nicht wie Kasernenbauten aussahen, sondern mehr an moderne Apartmentgebäude erinnerten. Schließlich fand ich die gesuchte Straße – die lange Yadkin Road, die aus Fort Bragg nach Fayetteville hineinführte.
    Ich folgte der Yadkin Road, auf der ich an der
    Änderungsschneiderei Kim’s No. 1 Sewing, Susie J’s (welche Dienstleistung sie anbot, war mir nicht ganz klar) und ganzen Straßenblocks mit Geschäften für Militärbedarf vorbeikam. Ich erinnerte mich an eines, das U.S. Cavalry hieß: ein Kaufhaus für jedermann, der einen Privatkrieg anfangen wollte, mit Hieb-, Stich- und Schusswaffen aller Art, Tarnanzügen, Helmen, Stiefeln und Regalen voller Bücher mit so politisch korrekten Titeln wie Ragnars großes Buch der selbst gebauten Waffen und Arsenal des fortgeschrittenen Anarchisten: Rezepte für improvisierte Sprengmittel und Brandsätze – immer gut als in letzter Minute gekauftes Weihnachtsgeschenk.
    Ich fuhr an Ladenfronten vorbei, die mit Wandgemälden von Luftlandeunternehmen geschmückt waren. Ein Geschäft hatte ein Riesenposter von John Wayne in Uniform im
    Schaufenster hängen. Nach weiteren eineinhalb Kilometern 184
    sah ich den Laden, den ich suchte. Jim’s war ein Gebäude von der Größe eines kleinen Supermarkts; die Ladenfront war mit Holz wie ein Ranchhaus gestaltet, aber der Rest bestand aus weiß gestrichenen Hohlblocksteinen. Aus einiger Entfernung machten die Schaufenster, die aus vielen kleinen Scheiben in Holzrahmen zu bestehen schienen, einen fast heimeligen Eindruck. Kam man jedoch näher heran, war zu sehen, dass die vermeintlichen Holzrahmen nur weiße Linien auf der
    Rückseite der schweren Spiegelglasscheiben waren. Und die Barrieren aus massivem Stahlrohr, die verhindern sollten, dass jemand versehentlich in ein Schaufenster fuhr, dienten auch nicht dazu, dass Kunden ihre Pferde festbinden konnten. Links neben dem Hauptgebäude stand ein kleineres, fensterloses Gebäude – Jim’s Gunnery –, in dem verkauft wurde, was ich suchte: Waffen aller Art.
    Ich betrat die kleine Veranda, auf der ein großes rotes Schild verkündete: Vor dem Eintreten alle Waffen entladen und die Kammern öffnen; im Laden bitte nicht rauchen.
    Innen wies Jim’s Gunnery einen L-förmigen Grundriss auf.
    Rechts neben dem Eingang befanden sich die Schalter eines Pfandleihers; der Rest des Ladens lag um die Ecke – hinter einer Theke, an der es Zeitschriften und Süßigkeiten gab.
    Gegenüber dem Pfandleiher war ein kleiner Shop im Shop eingerichtet, der Schmuck verkaufte. Der ganze Laden war makellos sauber und duftete nach dem Wachs der
    Bodenfliesen.
    Ich wandte mich nach links, wo in Schaukästen Hunderte von Pistolen und Revolvern in allen möglichen Ausführungen lagen, während in den Wandhalterungen dahinter Gewehre für jeden Geschmack standen – vom Karabiner bis zum
    185
    Sturmgewehr. Nachdem ich mir einen Einkaufswagen
    genommen hatte, wurde ich von einem ziemlich dicken weißen Mittdreißiger begrüßt, der ein grünes Polohemd mit dem eingestickten Firmenzeichen von Jim’s, eine Glock Kaliber 45
    in einem Pfannkuchenhalfter am Gürtel und ein breites Lächeln auf seinem Gesicht trug. »Hi, wie geht’s Ihnen heute?«
    »Danke, gut – und Ihnen?«, antwortete ich in meinem
    miserablen Amerikanisch.
    Trotzdem machte mir das keine Sorgen; die rasch
    wechselnde militärische Bevölkerung des Stützpunkts
    erleichterte es einem, mit einem nachgeahmten Akzent durchzukommen. Außerdem würde er mich für einen
    Australier halten – das taten Amerikaner immer.
    »Mir geht’s gut, Sir. Was kann ich heute für Sie tun?«
    »Danke, ich will mich nur mal umsehen.«
    Er strahlte mich an. »Rufen Sie mich einfach, falls Sie was brauchen.«
    Auf meinem Weg zur Waffentheke kam ich an Regalen
    vorbei, in denen wie in einem Supermarkt Munition in Schachteln und weiterer Jagdbedarf lagen – bis hin zu Barbour-Jacken und Stöcken, aus denen sich ein Sitz
    herausklappen ließ. Seltsamerweise wirkten sie hier

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