Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
Vom Netzwerk:
er sich dabei verletzen.« Das hoffte ich sehr. In Syrien hatten diese Dinger sich jedenfalls bewährt.
    In der Textilabteilung suchte ich mir einen zweiteiligen Gore-Tex-Tarnanzug aus und nahm ihn in XXL, damit er schön locker saß. Gore-Tex hatte sich sehr verändert, seit Gott es als Antwort auf die Gebete aller Infanteristen der Welt erfunden hatte. In der Anfangszeit hatte es bei jeder Bewegung geraschelt, was verräterisch sein konnte, wenn man sich an ein Ziel heranrobbte, sodass wir es unter unseren Kampfanzügen hatten tragen müssen. Aber heutzutage fühlte es sich nicht mehr wie Kunststoffmaterial, sondern wie ganz gewöhnlicher Stoff an.
    Ich machte einen Rundgang zwischen den Regalreihen und füllte meinen Einkaufswagen mit anderen Kleinigkeiten, die ich möglicherweise brauchen würde. Eigentlich glaubte ich, keine Waffe zu brauchen, aber als ich hier so viele ausgestellt sah, kam es mir merkwürdig vor, meinen Auftrag unbewaffnet 189
    durchzuführen. Aber es hätte eine Ewigkeit gedauert, eine Schusswaffe legal kaufen zu dürfen. Die US-Waffengesetze sind nicht so verrückt, wie die Europäer glauben, und ich wollte nicht riskieren, eine Waffe zu stehlen oder illegal zu erwerben. Wusste ich vor einem Einsatz, dass ich eine Waffe brauchen würde, beschaffte ich sie normalerweise im
    jeweiligen Land, weil ich mir dann keine Sorgen wegen ihres Transports in Linienflugzeugen zu machen brauchte. War das nicht möglich, ließ ich sie mit der täglichen Kuriersendung in die britische Botschaft bringen, damit ich sie dort abholen konnte. Dafür hatte diesmal die Zeit nicht gereicht. Außerdem nahm ich hier eine Sicherheitsüberprüfung vor; wozu hätte ich dafür eine Waffe brauchen sollen?
    Dann fiel mir die Armbrust- und Bogenabteilung im
    hinteren Teil des Ladens auf. Drei Kunden Anfang fünfzig, alle drei mit Baseballmützen und gewaltigen Bierbäuchen, versuchten dort, einander mit Kriegserlebnissen zu übertreffen.
    »Damals in Da Nang«, hörte ich einen von ihnen sagen, »hab ich eine ganze Woche lang geglaubt, der Allmächtige würde mich abberufen …«
    Ich sah mehrere Armbrüste, die mich reizten. Sie waren klein, aber ich wusste, wie durchschlagskräftig ihre Bolzen waren. Als die englische Regierung den Besitz von
    Handfeuerwaffen verboten hatte, hatten die Sportschützen eine neue Sportart finden müssen, und viele schossen auf ihren Schießständen jetzt mit Armbrüsten statt mit Pistolen. Der Klub, in dem ich in den Gebrauch einer Armbrust eingewiesen worden war, lag in Vauxhall – der Zentrale der Firma ziemlich genau gegenüber.
    Ich nahm ein Modell zur Hand, sah durch das optische 190
    Visier und begutachtete den Köcher für zusätzliche Bolzen.
    Auf dem Preisschild stand 340 Dollar, was in Ordnung war, aber dann kam eine Enttäuschung: Ein Aufkleber informierte mich darüber, dass ich für diese Armbrust einen hiesigen Waffenschein brauchte.
    Also blieb mir nur ein gewöhnlicher Bogen, von denen es eine reichliche Auswahl gab. Sie füllten eine ganze Reihe von Ständern und trugen Namen wie Beast 4 x 4, Black Max und Conquest Pro. Für einen dieser modernen Sportbogen aus Kohlefaser, Aluminium oder Komposit-Werkstoff, die an den Enden Gelenkhebel zur Erhöhung der Zugkraft besaßen, hätte Robin Hood seinen alten Langbogen weggeschmissen.
    Ich wählte den, der mir äußerlich am besten gefiel: einen Spyder Synergy 4, ein sofort benutzbares, etwas über achtzig Zentimeter hohes Prachtstück, zu dem ich nur noch Pfeile brauchte. Ich wollte die kürzesten, die es gab – genau wie ich den kürzesten Bogen genommen hatte. Als ich das Angebot in den Regalen begutachtete, wurde mir rasch klar, dass ich die sechzig Zentimeter langen Pfeile wollte, von denen ich einen Sechserpack in meinen Wagen legte. Aber das war noch nicht alles, denn nun musste ich mich für eine Pfeilspitze entscheiden. Ich wählte die Ausführung Rocky Mountain Assassin, zu der eine Befiederung aus Aluminiumflächen gehörte, die dünn wie Rasierklingen waren. Außerdem schien dies die einzige Ausführung mit bereits vormontierter Befiederung zu sein.
    Es machte Spaß, sich Pfeile und Bogen selbst
    zusammenzustellen. Als Nächstes brauchte ich einen Köcher.
    Die hier angebotenen Köcher ließen sich am Bogen befestigen, sodass die Pfeile gut verstaut und rasch zur Hand waren.
    191
    Ich setzte meinen Rundgang fort, suchte die übrigen Artikel zusammen, die auf meiner geistigen Einkaufsliste standen, und schob dann meinen

Weitere Kostenlose Bücher