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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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nicht zu knacken ist.
    Ich begann damit, dass ich in meinem Notizbuch die erste Fünfergruppe des Einmalschlüssels unter meine PIN, die erste 230
    Fünfergruppe meiner Meldung, schrieb. So machte ich weiter, bis unter allen fünfundzwanzig Zahlengruppen je eine Fünfergruppe des Einmalschlüssels stand. Nun musste ich 14735, die erste Gruppe des Einmalschlüssels, von meiner PIN

02442 abziehen, was 98717 ergab – nicht etwa, weil ich nicht rechnen konnte, sondern weil Spione die Zehnerstellen nicht übertragen, sondern unter den Tisch fallen lassen.
    London würde wissen, dass die Meldung mit meiner PIN
    begann und die Gruppen fortlaufend verschlüsselt waren. Da das Gegenstück des von mir benutzten Einmalschlüssels dort vorlag, war es eine Kleinigkeit, die entsprechenden
    Fünfergruppen zu addieren – wieder ohne Berücksichtigung von Zehnerstellen –, um meine ursprünglichen Zahlen zu erhalten. Damit war der Text meiner Meldung wieder lesbar.
    Die schon benutzten fünfundzwanzig Gruppen des
    Einmalschlüssels durfte ich nicht wieder verwenden.
    Ich kontrollierte die Zahlengruppen nochmals, um
    sicherzugehen, dass ich beim Subtrahieren keinen Fehler gemacht hatte, und war dann so weit, dass ich meine Meldung übermitteln konnte. Ich schaltete das Mobiltelefon ein, gab meine PIN-Zahl ein und wartete, bis die Netzsuche
    abgeschlossen war. Auf dem Psion 3C tippte ich »Kay’s Sweetshop« ein, um mir die Nummer von Elizabeth in London anzeigen zu lassen; ich war noch immer nicht dazu gekommen, sie mir einzuprägen. Nach dem zweiten Klingeln sagte eine synthetische, aber gut gelaunt klingende Frauenstimme: »Bitte hinterlassen Sie Ihre Nachricht nach dem Signalton.« Zwei Sekunden später hörte ich ein Piepsen.
    Ich tippte die fünfundzwanzig Fünfergruppen von meinem Notizblock ein, drückte dann auf Senden und wartete auf die 231
    automatische Bestätigung. »Danke für Ihre …« Nach einer kurzen Pause sagte eine andere elektronische Stimme:
    »Fünfundzwanzig Gruppen.« Zuletzt ergänzte die
    ursprüngliche Stimme: »… Nachricht.« Die Verbindung wurde beendet, und ich beendete sie ebenfalls.
    Ich steckte die Flash Cards in getrennte Jeanstaschen zurück. Das Blatt von meinem Notizblock knüllte ich
    zusammen, wickelte es in Frischhaltefolie und schob es neben mir unter eine Wurzel. Ich wollte es noch nicht beseitigen, weil ich nicht wusste, ob ich es noch einmal brauchen würde. Falls London zurückrief und mir mitteilte, es könne meine Meldung nicht entziffern, konnte das daran liegen, dass ich beim Verschlüsseln oder Subtrahieren einen Fehler gemacht hatte.
    Dieses System konnte viel Zeit kosten, aber es funktionierte, wenn man es richtig benutzte.
    Meine nächste Aufgabe war die Übertragung der
    Aufnahmen, die ich hier gemacht hatte. Ich schaltete mein Bosch wieder ein, stöpselte das Verbindungskabel ins Telefon, verband das andere Ende mit der Kamera und schaltete ihr internes Modem ein. Als ich die Sendetaste der Kamera drückte, gab sie die gespeicherten Bilddaten ans Telefon weiter, das sie nach London übermittelte, wo sie auf einem Apple Mac erscheinen würden und ausgedruckt werden
    konnten. Innerhalb weniger Minuten konnten Elizabeth und Lynn meine hübschen Urlaubsfotos von Sarah und ihren beiden nahöstlichen Freunden auf ihren Schreibtischen haben.
    Nach dieser Übertragung schaltete ich mein Telefon ab, um Strom zu sparen. Es wäre sinnlos gewesen, das Bosch
    eingeschaltet zu lassen, denn so schnell würde London nicht zurückrufen. Eingehende Anrufe speicherte meine Mailbox, 232
    sodass es in dieser Beziehung keine Probleme gab. Ich hatte es nicht eilig; selbst wenn ich angewiesen wurde, diesen Einsatz zu beenden, konnte ich den Beobachtungsposten erst nach Einbruch der Dunkelheit verlassen.
    Ich versuchte mir vorzustellen, was sich jetzt in London abspielen würde. Elizabeth war vermutlich übers Wochenende aufs Land gefahren. Der Diensthabende würde einen Wagen losschicken, der sie auf ihrem Landsitz abholte und ins Lagezentrum Northolt im Norden Londons brachte. Die
    Eröffnungsszene des James-Bond-Films Der Morgen stirbt nie mit Monitoren und Computerprojektionen auf
    Großbildschirmen war nicht weit von der Wirklichkeit entfernt gewesen. Die Leute, die meine Informationen erhalten hatten, würden keine Ahnung haben, worum es sich handelte oder von wem sie kamen. Elizabeth würde sich mit Lynn irgendwohin zurückziehen, um die Aufnahmen zu betrachten, sich
    vermutlich darüber

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