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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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verschwinden!«
    Glen hielt draußen in dem wieder beleuchteten Korridor Wache. Ich wusste, dass er sich bald exponiert vorkommen und darauf drängen würde, von hier zu verschwinden. Schließlich hatten wir unseren Mann, den wir von hier entführen sollten. »Wie lange brauchst du noch, Sarah?«, fragte ich.
    Sie hatte sich vor einen der Computer gesetzt. Ich wurde allmählich sauer. Was sie da machte, hatte nichts mit unserem Auftrag zu tun.
    »Keine Ahnung - ihr sorgt einfach dafür, dass hier niemand reinkommt.«
    Ich musste anscheinend deutlicher werden. »Sarah, in ein paar Minuten ist hier der Teufel los. Komm, wir nehmen ihn mit und hauen ab!«
    Quelle saß schweigend auf seinem Sofa und wirkte so verwirrt, wie ich mich fühlte.
    Glen wurde langsam nervös. Er steckte seinen Kopf durch die Tür. »Wie lange dauert’s noch?«
    »Was habt ihr nur, Leute?«, fragte Sarah irritiert. »Wartet!«
    Sie schien von den Informationen auf dem Bildschirm geradezu fasziniert zu sein. Ich baute mich vor ihr auf und versuchte ihr gut zuzureden. »Sarah, wir müssen abhauen, sonst sitzen wir echt in der Scheiße!« Ich fasste sie am Arm, aber Sarah machte sich ruckartig los und funkelte mich an. »Ich verstehe nicht, was du hier noch willst. Wir haben Quelle
    - warum hauen wir nicht mit ihm ab?«
    Unsere Köpfe waren sich so nahe, dass ich ihren Atem auf meinem Gesicht fühlte, als sie sprach. »Hinter dieser Sache steckt noch mehr, Nick«, erklärte sie mir langsam und nachdrücklich. »Du kennst unseren Auftrag nicht vollständig.«
    Ich kam mir lächerlich vor. Da ich in der Befehlskette wie gewöhnlich sehr weit unten stand, hatte ich offenbar nur einige Teilchen eines viel größeren Puzzlespiels zu sehen bekommen. Das ließ sich mit dem Prinzip erklären, dass jeder nur so viel wissen durfte, wie er für seine Rolle bei diesem Unternehmen wissen musste, aber in Wirklichkeit steckte dahinter, dass Leute wie Glen und ich einfach nicht als vertrauenswürdig galten.
    Als ich mich jetzt aufrichtete und einen Schritt zurücktrat, waren von draußen laute Stimmen zu hören. Dann folgte das unverkennbare Hämmern russischer AK-Sturmgewehre, die auf Dauerfeuer gestellt waren. Einige der schweren 7,62-mm- Geschosse schlugen in die Außenwand des Gebäudes ein.
    »Scheiße ... bleibt, wo ihr seid!«, rief Glen zu uns hinein.
    Die Syrer hatten uns entdeckt; das war nicht gut. Er rannte den Korridor hinunter. Ich schloss die Tür.
    Ich hörte die Feuerstöße der leichteren Car 15, mit denen unsere Leute zurückschossen, und lautes Geschrei - von unseren Leuten ebenso wie von den Syrern. Dass sie uns auf Englisch rufen hörten, spielte keine Rolle - in der allgemeinen Verwirrung während der Schießerei war das irrelevant. Viel wichtiger war, dass wir uns bei der Abwehr dieses Angriffs wirkungsvoll verständigten.
    Ich bemühte mich, mir keine Nervosität anmerken zu lassen. »Sarah, wir müssen los.«
    Sie kehrte mir demonstrativ den Rücken zu und arbeitete weiter. Unser neuer Freund auf dem Sofa wurde zusehends besorgter. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie ihm zu Mute war. Draußen kam es zu einem weiteren Schusswechsel.
    »Scheiße, Sarah, wir müssen echt abhauen. Sofort!«
    Sarahs Gesicht war vor Zorn verkniffen, als sie sich zu mir umdrehte. »Noch nicht.« Diese beiden Wörter spuckte sie fast aus. Als jetzt weitere Schüsse fielen, deutete sie mit dem Zeigefinger nach draußen. »Dafür werden sie bezahlt. Du hast den Auftrag, bei mir zu bleiben, also tu’s gefälligst.«
    Vom Ende des Korridors hörte ich Glen rufen: »Nick! Bring sie da raus! Los, los, Beeilung!«
    Mit ein paar raschen Schritten war ich bei Quelle, der sich wie ein verängstigtes Kind zusammengerollt hatte. Ich packte ihn am Arm und fing an, ihn vom Sofa zu zerren, ohne ihn erst mit Kabelbindern zu fesseln. »Komm endlich, Sarah ... wir hauen ab . sofort!«
    Als sie sich umdrehte, brauchte ich einen Augenblick, um zu begreifen, dass sie ihre Pistole gezogen hatte und damit auf meinen Oberkörper zielte. Der Abstand zwischen uns beiden war so groß, dass ich nicht auf die Bedrohung reagieren konnte.
    Dieser Anblick erschreckte meinen neuen Freund noch mehr. Er stand wie angenagelt neben mir, überließ mir seinen Arm, den ich weiter umklammert hielt, und schien auf Arabisch zu beten, während er darauf wartete, abgeknallt zu werden.
    Sarah hatte jetzt genug. »Er soll sich setzen.« Sie fuhr Quelle auf Arabisch an; anscheinend hatte sie ihn

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