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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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knien sich hin.«
    Kniet man erst einmal, ist man sehr verwundbar.
    Dann folgten weitere Befehle. »Ziehen Sie mit der linken Hand - aber nur mit Daumen und Zeigefinger anfassen - Ihre Pistole heraus. Jetzt gleich!«
    Ich war hilflos, nur ein vor Schmerzen
    zusammengekrümmtes Bündel Mensch. Draußen auf dem Korridor waren laute Stimmen zu hören. Ich erkannte, dass das die beiden Frauen mit den weißen Lackschuhen waren, die aus Richtung der Brandschutztür zurückkamen. Sarah sah nochmals rasch auf ihre Uhr.
    Sollte ich um Hilfe rufen? Dazu fehlte mir die Kraft. Die beiden würden mich nicht hören. Ich blickte zu Josh hinüber, den ich im Profil sehen konnte. Auch er überlegte offenbar, ob er um Hilfe rufen sollte.
    Josh wirkte erstaunlich ruhig, als er den Pistolengriff zwischen Daumen und Zeigefinger nahm, um ihren Befehl auszuführen. »Ich ziehe sie jetzt raus, Sarah.«
    »Gut, Josh. Jetzt werfen Sie die Pistole hinter sich auf den
    Fußboden.«
    Er behielt seine rechte Hand auf dem Kopf und warf die Waffe mit einer kurzen Bewegung seines Handgelenks aufs Linoleum. Ich sah, dass sein kahler Schädel schweißnass war und ihm große Schweißperlen übers Gesicht liefen. Angst ist eine gute Sache, die nicht schaden muss, weil sie eine ganz natürliche Reaktion ist; man muss nur damit umgehen und sie beherrschen können. Josh befand sich nicht zum ersten Mal in einer lebensbedrohlichen Situation und wusste genau, was er zu tun hatte.
    Einige Augenblicke lang hatte ich das eigenartige Gefühl, nur ein Zuschauer zu sein, der Schauspielern auf einer Bühne zusah. Ich wusste genau, was in Joshs Kopf vorging. Er würde sich fragen, wie er aus dieser bedrohlichen Lage herauskommen sollte, und auf seine Chance warten, etwas dagegen zu tun - irgendetwas.
    Sarah hob Joshs Waffe auf und warf sie für ihn unerreichbar die Bowlingbahn entlang. Das metallische Scheppern hallte von den Wänden wider. Sie sah erneut auf ihre Armbanduhr.
    »Okay, Josh, ich sage Ihnen jetzt, was ich von Ihnen verlange. Hören Sie mir zu?«
    Er nickte.
    »Sie bringen mich zum Salon für Diplomatenempfänge. Sie fungieren als mein Begleiter. Haben Sie verstanden?«
    Seine Stimme klang ruhig und gelassen, als er antwortete: »Das kann ich nicht tun.«
    Amerikaner besitzen diese wundervolle feste Überzeugung in Bezug auf sich selbst und ihr Land. Selbst wenn sie bis zum Hals in der Scheiße stecken, glauben sie unerschütterlich daran, dass alles gut werden wird, weil Amerika hinter ihnen steht und die Seventh Cavalry jeden Augenblick über den nächsten Hügel galoppieren wird. Das hatte sich auch im Golfkrieg gezeigt, als amerikanische Kriegsgefangene im Verhör keine Fragen beantwortet, sondern selbst Forderungen gestellt hatten - weil sie wussten, dass sie zu den Siegern gehörten. Im SAS-Regiment wusste man immer, dass man unter keinen Umständen zurückgelassen werden würde, und das war manchmal das Einzige, an was man sich klammern konnte, aber die Amerikaner hegen diese Überzeugung auf nationaler Ebene. Ich hatte mir oft etwas von diesem durch nichts zu erschütternden Selbstvertrauen gewünscht.
    Sarah wollte ihren Ohren nicht trauen. »Was?«
    »Das tue ich nicht«, sagte Josh einfach.
    Es entstand eine Pause, in der ich Sarahs Reaktion beobachtete. Sie ließ nicht lange auf sich warten. »Josh, das sollten Sie sich noch mal überlegen - und zwar schnellstens. Denken Sie an Ihre Kinder. Wollen Sie wirklich Ihre Familie gefährden, Josh? Bringen Sie mich hin, sonst erschieße ich Sie auf der Stelle. Ich habe nichts mehr zu verlieren. Ich habe ohnehin nicht mehr lange zu leben.« Sie hatte gut zugehört, als ich ihr erklärt hatte, wie sie Josh dazu bringen konnte, alles zu tun, was sie von ihm verlangte. Sie sah erneut auf ihre Uhr. Wenn sie den Salon noch in der Kaffeepause erreichen wollte, blieb ihr nicht mehr viel Zeit.
    »Sie haben wunderbare Kinder, Josh, die ihren Vater brauchen. Oder sollen die drei bei Geri aufwachsen? Außerdem ...«, sie lächelte ihr seltsames kleines Lächeln, »... könnten Sie sogar versuchen, mich an der Ausführung meines Vorhabens zu hindern. Das können Sie nicht, wenn Sie tot sind. Ich gehe mit Ihnen - oder ich gehe allein, wenn Sie tot sind. Sie haben zehn Sekunden Zeit, sich die Sache zu überlegen, Josh.«
    Ich sah, wie seine Brust sich hob und senkte, als sein Körper vermehrt Sauerstoff aufnahm, um den Schock zu unterdrücken, unter dem er stand. Was er dabei dachte, konnte ich nur vermuten: Muss

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