Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
Vom Netzwerk:
hatte. Daraufhin ließen sie mich bei sich mitmachen.
    Meine Hände begannen zu zittern, während sie immer wieder von dem Türknopf abrutschten. Ich merkte, dass ich schwächer wurde. Ich wusste, dass ich bald sterben würde. Das war mir egal; ich wollte bloß nicht abtreten, ohne wenigstens versucht zu haben, Sarah zu stoppen.
    Ich zwang mich dazu, tief durchzuatmen und mir vorzusagen, was ich tun musste - genau wie damals in der Werkstatt. Das funktionierte auch diesmal.
    »Hilfe . Hilfe .« Ich versuchte zu schreien, brachte aber nur ein heiseres Krächzen heraus. Dass nichts passierte, war keine Überraschung.
    Ich konnte nicht einfach auf der Schwelle liegen bleiben und sterben. Ich klammerte mich an den Türrahmen, zog mich daran hoch, hatte wieder das Gefühl, alles drehe sich um mich herum, und stolperte halb fallend auf den Korridor hinaus. Dort blieb ich einen Augenblick nach vorn gebeugt stehen, stützte mich Halt suchend an die Wand und hielt meine linke Hand gegen meinen Bauch gepresst. Dann hinterließ ich eine Blutspur auf dem weißen Wandputz, während ich in Richtung »Krise vier« weiterstolperte.
    Sarah hatte nicht weit zu gehen. Falls Josh einen Fehler machte und erschossen wurde, brauchte sie nur den Kabeln der Fernsehleute zu folgen, um den Salon zu erreichen.
    Mein einzige Hoffnung war, dass ich TC antreffen würde. Aber auch jeder andere wäre mir recht gewesen. Ich kniff die
    Augen zusammen, um besser sehen zu können. Über der Tür von »Krise vier« leuchtete kein rotes Blinklicht. Scheiße. Ich begann mich nach einem Feuermelder umzusehen, obwohl ich nicht wusste, ob ich es schaffen würde, die Scheibe einzuschlagen.
    Ich spürte, wie meine Kräfte von Sekunde zu Sekunde nachließen, als ich den Dienstausweis durch den Schlitz des Lesegeräts führte und durch die Tür des Kontrollzentrums taumelte.
    Auf allen Monitoren waren Überwachungsbilder zu sehen, aber sie bewegten sich langsam kreisend wie in einem Kaleidoskop. Ich bewegte mich kriechend auf die Konsole zu.
    Ich wusste nicht, wie ich zu TCs Drehsessel gekommen war
    - erst recht nicht, wie ich es geschafft hatte, mich daran hochzuziehen und hineinzufallen. Ich wusste nur, dass ich sie würde sehen können, wenn ich meine letzten Kraftreserven mobilisierte.
    Sarah und Josh traten gerade aus dem Küchentrakt auf den Hauptkorridor hinaus. Der ERT-Mann, der noch immer in der Nähe der braunen Wandschirme stand, wandte sich ihnen zu, als sie auftauchten.
    Ich spuckte Schleim und Blut aus, die sich in meinem Mund angesammelt hatten, und drückte die Sprechtaste des Mikrofons vor mir. »Alarm, Alarm. Schwarzer Mann und weiße Frau im Erdgeschoss. Alarm, Alarm . « Ich wusste nicht, ob das die richtige Form einer Warnung war, aber ich hoffte, dass sie trotzdem ankommen würde.
    Der ERT-Mann zeigte keinerlei Reaktion. Dann wurden alle drei unscharf und waren nur noch schemenhaft zu erkennen. Ich kniff die Augen zusammen, riss sie wieder auf und spuckte
    eine weitere Ladung Schleim und Blut auf die Konsole.
    Als ich wieder halbwegs scharf sehen konnte, bedeutete der ERT-Mann ihnen, sie sollten zur Treppe ausweichen oder in den Küchentrakt zurückgehen. Ich hob den Kopf, um auf den nächsthöheren Bildschirm zu sehen, der den Korridor hinter den Wandschirmen zeigte. Am jenseitigen Ende hielten sich ein paar Secret-Service-Agenten in Zivil auf, aber auch sie ließen keine Reaktion erkennen.
    Scheiße! Ich versuchte es nochmals. »An alle, an alle ...« Dann verstummte ich und ließ meine Stirn einen Augenblick an der Fußplatte des Mikrofons ruhen. Das rote Licht brannte nicht.
    Ich fing an, Blutflecken auf allen Schaltern zu hinterlassen, die ich erreichen konnte, und wünschte mir, ich hätte darauf geachtet, welche TC betätigt hatte, um den Lautsprecher und die Mikrofone auszuschalten.
    Endlich leuchtete das Licht. »Alarm, Alarm . Erdgeschoss, Erdgeschoss. Alarm, Alarm .«
    Der ERT-Mann war hellwach: Er reagierte sofort und bewegte sich auf die beiden zu.
    Sarah war schneller. Sie musste ihm angesehen haben, dass er auf eine Meldung aus seinem Ohrhörer reagierte. Sie zog ihre Pistole und zielte instinktiv aus der Hüfte heraus, sobald die Waffe frei war. Josh stürzte sich auf sie, aber er kam zu spät. Sie drückte ab.
    Der ERT-Mann klappte zusammen. Und im nächsten Augenblick ging auch Josh zu Boden. Scheiße, was hatte ich ihm angetan?
    Sarah machte kehrt und rannte weg, als der Korridor sich mit verschwommenen Gestalten in Zivil

Weitere Kostenlose Bücher