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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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schwarzen Sturmhaube musste brüllen, um das wilde Feuergefecht vor uns an der Straße zu übertönen: »Halt, keine
    Bewegung! Runter, runter, runter!«
    Ende meines Fluchtversuchs. Da er mich in seinem
    Laservisier hatte, konnte er unmöglich danebenschießen.
    Von der Straße her waren weitere Schreie und gebrüllte Befehle zu hören, während das russische Feuer plötzlich wieder stärker wurde. Ich machte mich im hinteren Fußraum so klein wie irgend möglich; hätte ich unter die Fußmatten kriechen können, hätte ich’s getan.
    Seit ich gesehen hatte, was hinter mir passierte, fühlte ich mich noch exponierter. Autoscheinwerfer strahlten in alle Richtungen und beleuchteten den Schneefall,
    während die Amerikaner versuchten, den Van
    unmittelbar hinter unserem Geländewagen
    flottzumachen. Er war von der Straße abgekommen und mit der linken Seite an einen Baum geprallt; der Fahrer saß offenbar noch am Steuer, denn ich hörte und sah, wie die Räder durchdrehten, als er sich verzweifelt bemühte, auf die Straße zurückzukommen.
    Die von den Scheinwerfern projizierten Schatten
    vermehrten das allgemeine Chaos, als Gestalten in 343
    Schneetarnanzügen durch den Wald huschten. Ich sah das Mündungsfeuer der russischen Waffen, das jetzt aber aus größerer Entfernung kam. Die Angreifer wichen zurück.
    Mein Bewacher musste eine Bewegung unter den
    Bäumen in unserer Nähe gesehen haben. Er riss seine Waffe hoch und begann mit kurzen, gut gezielten
    Feuerstößen zu je drei Schuss zu schießen. Im Vergleich zu den schweren Kalibern, mit denen die Angreifer schossen, klang dieses Feuer geradezu erbärmlich; seine Maschinenpistole war keine Waffe für größere
    Schussweiten. Für seine SD waren schon 20 Meter eine große Entfernung.
    »Scheiße!«
    Der Mann musste sein leer geschossenes Magazin
    wechseln. Ich beobachtete, wie er den linken
    Fingerhandschuh mit seinen Zähnen packte, ohne mich dabei aus den Augen zu lassen. Als er ihn abzog, sah ich im Scheinwerferlicht, dass er darunter einen Handschuh aus weißer Seide trug. Das leere Magazin kam in die Brusttasche seines Schneeanzugs; dann holte er ein volles aus seiner Koppeltasche, setzte es an und entriegelte die Zuführung. Der letzte Handgriff zeigte, dass die Kerle mit dem neuesten SD-Modell bewaffnet waren – ein
    weiterer Hinweis darauf, dass diese Jungs irgendeiner staatlichen Organisation angehörten. Alles klappte so reibungslos, dass ich meine Flucht vorerst aufschieben musste. Der Mann war zusätzlich mit einer P7 bewaffnet und machte die nötigen Handgriffe selbst unter
    feindlichem Feuer so präzise, dass ich nicht hoffen konnte, an ihn heranzukommen. Ich behielt meinen Kopf 344
    unten und machte mich so klein wie irgend möglich.
    Fahrzeuge rasten mit durchdrehenden Rädern an uns vorbei – an ihrer Spitze der Van, der an dem Baum geklebt hatte: verbeult, ohne Windschutzscheibe, mit Einschusslöchern in der Karosserie. Unsere Gruppe gab ihnen anscheinend Feuerschutz, während sie eiligst die Gefahrenzone verließen.
    Dann hörte ich wieder die Stimme aus New England:
    »Weiter, weiter! Beeilung, Leute, los, los, los!«
    Mein Bewacher stand auf und ließ seine SD weiter auf mich gerichtet, als er auf unser Fahrzeug zukam. Er sprang in den Wagen, grub seine Absätze in meinen Rücken und rammte mir die Mündung seiner Waffe in den Nacken. Der Lauf war noch ziemlich heiß und roch nach Kordit und Motorenöl WD 40. Vermutlich hatte er seine MP darin eingelegt, um sie vor dem Wetter zu schützen, und das Zeug war verbrannt, als die Waffe heiß wurde.
    Das Letzte, was ich noch sehen konnte, waren seine Hände, die nach der Kapuze griffen und sie mir wieder über den Kopf zogen.
    Alle anderen sprangen jetzt wieder in den Wagen, der unter ihrem Gewicht schwankte. Ich hörte den Motor aufheulen, dann raste das Fahrzeug wild schleudernd die vereiste Straße entlang davon.
    Die Türen waren durchs Anfahren zugeknallt worden, aber jetzt traf mich ein eisiger Luftstrom von oben. Das elektrische Schiebedach ging auf; im nächsten
    Augenblick hörte ich klick-bumm, klick-bumm und »Das ist für euch, das ist für euch!«, als New England stehend 345
    aus dem offenen Schiebedach schoss. Von den Russen war keine Antwort zu hören.
    Einer der anderen drehte sich um, schoss durchs
    Heckfenster und durchlöcherte das Sicherheitsglas noch mehr.
    Klick-bumm, klick-bumm, klick-bumm.
    Leere Messinghülsen trafen mit metallischem
    Scheppern das Seitenfenster, fielen

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