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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Während ich weiter den Eingang des alten Hauses beobachtete, hörte ich das Klappern von Töpfen und Pfannen hinter
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    beschlagenen Küchenfenstern mit ihren in der Mitte durchhängenden, schmutzigen Netzstores. Irgendwo in meiner Nähe kläfften sich Hunde an – vermutlich bloß aus Langeweile.
    In dem alten Haus war kein Licht, keine Bewegung zu sehen. Der König der Löwen zeigte 15.12 Uhr an.
    Ich beobachtete und wartete weiter, spürte an Nase und Ohren allmählich die Kälte und wünschte mir, ich wäre nicht zu faul gewesen, mir neue Handschuhe und eine neue Mütze zu kaufen. Als mein Körper mich daran
    erinnerte, dass er letzte Nacht mit Fußtritten misshandelt worden war, nahm ich weitere vier Aspirin. Ich brauchte lange, um so viel Spucke anzusammeln, dass ich sie einzeln hinunterschlucken konnte.
    Wieder ein Blick auf den König der Löwen: 15.58
    Uhr. Ich war noch keine Stunde hier, aber mir kam es vor, als wartete ich schon sechs Stunden. Warterei war mir immer zuwider. Eine weitere halbe Stunde verstrich, dann ging plötzlich die Haustür auf, und hinter der Gittertür war ein trüber gelblicher Lichtschein zu sehen.
    Ich zog langsam meine Hände aus den Taschen. Den
    Hammerkopf umfasste ich so mit der rechten Hand, dass der Stiel außerhalb des Jackenärmels an meinem
    Unterarm lag.
    Zwei Männer standen dort und rauchten, bevor sie die Gittertür aufsperrten, um das Haus zu verlassen. Im schwachen Lichtschein der Eingangsbeleuchtung war ihre Atemfeuchtigkeit nicht von dem aufsteigenden Zigarettenqualm zu unterscheiden. Ich konnte nicht erkennen, ob einer von ihnen Zimmermann war, hoffte es 493
    aber nicht. Nur mit einem Hammer bewaffnet über zwei Männer herzufallen, wäre höchst riskant gewesen, und Zimmermann war garantiert bewaffnet.
    Die beiden redeten weiter, als die Gittertür quietschend aufging und einen der Männer ins Freie entließ. Als die Gittertür wieder zufiel, stand auf beiden Seiten je ein Mann. Vielleicht würde doch alles klappen. Der Mann, der weggehen wollte, lachte mit seinem Kumpel, der jetzt wie ein Häftling hinter Gittern aussah. Als er fortging, drückte er die Haustür ins Schloss und rieb sich in der Kälte die Hände. Aus dieser Entfernung war nicht zu hören, wie die Riegel vorgeschoben wurden.
    Der Unbekannte sah wie ein Farmer aus Yorkshire aus.
    Ich sah die Umrisse seiner flachen Schiebermütze, als er zu den geparkten Wagen ging. Ich wusste noch immer nicht, ob das Zimmermann war.
    Der Mann bewegte sich auf den silbergrauen 5er
    BMW zu, der quer zu mir mit der Motorhaube zum
    Gebäude abgestellt war, und ich hörte Autoschlüssel klirren.
    Ich konnte den Kerl noch immer nicht identifizieren.
    Ich musste näher an ihn heran. Aber mit dem Eiskratzen würde er einige Zeit beschäftigt sein.
    Nachdem ich so lange gestanden hatte, fühlten meine Beine sich schwammig an. Ich reckte mich. Setzte mich in der Dunkelheit in Bewegung und versuchte, meinen Kreislauf etwas in Schwung zu bringen.
    Ich war nur etwa 20 Meter von ihm entfernt, aber als er sich dem BMW näherte, wusste ich noch immer nicht sicher, ob das Zimmermann war.
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    Die Fahrertür wurde geöffnet. Das Licht der
    Innenbeleuchtung fiel über seinen Rücken, als er sich in den Wagen beugte und den Motor anließ. Danach
    schaltete er die Scheinwerfer ein. Ihr Licht, das von der Hauswand reflektiert wurde, zeigte mir sein Profil. Ich erkannte Zimmermann sofort.
    Ich überzeugte mich ein letztes Mal, dass wir nicht beobachtet wurden. Von diesem Augenblick an würde ich mich nur noch auf Zimmermann konzentrieren, an den ich jetzt bis auf zehn Meter herangekommen war.
    Das Leerlaufgeräusch des Motors würde hoffentlich meine Schritte tarnen.
    Er konzentrierte sich auf die Windschutzscheibe und kehrte mir weiter den Rücken zu, während er sich halb über die Motorhaube beugte, um das Eis abzukratzen.
    Mein Blick blieb auf seinen Kopf gerichtet, der sich in einer Atemwolke hin und her bewegte.
    Er musste mich gehört haben und begann sich
    umzudrehen. Ich war kaum fünf Meter von ihm entfernt, aber viel zu weit weg, um schnell reagieren zu können.
    Ich musste einfach weitergehen, aber jetzt etwas nach links abdrehen, als sei ich zur Straße unterwegs. Ich hielt den Kopf gesenkt, weil ich nicht zu Zimmermann
    hinübersehen wollte, während ich am Heck des BMW
    vorbeiging und steckte beide Hände unter die Achseln, um so meine Waffe zu verbergen. Ich musste annehmen, dass er sich den Idioten, der bei solchem

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