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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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nach der Haustür umdrehte, um sie aufzusperren, knallte ich die Motorhaube zu, ließ den Motor an, legte den Gang ein und fuhr in die Richtung davon, aus der ich gekommen war.
    Meine Gedanken beschäftigten sich weiter mit
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    Zimmermann. Was war, wenn er noch hier war, wenn ich Acht nach meinem Erkundungsunternehmen aufsuchen
    wollte? Oder wenn er kam, während ich im Haus war? In meiner Hast, von hier wegzukommen, hätte ich beinahe alles verdorben. Ich hätte Acht vorschlagen müssen, sich an einem anderen Ort mit mir zu treffen.
    Ich musste die Wut beherrschen, die in mir aufstieg, als ich daran dachte, dass Zimmermann neulich Abend in Helsinki im Drogenrausch miserable Arbeit geleistet und die Entführung Valentins verpatzt hatte. Das hatte mich nicht nur einen Haufen Geld sondern fast auch das Leben gekostet.
    Sollte ich überhaupt zurückkommen und noch mal mit Acht reden? Mir blieb nichts anderes übrig: Ich brauchte Hilfe bei der Beschaffung von Sprengstoff oder sonstiger Hilfsmittel. Ich fuhr an den Komfort Baars vorbei und dachte über meine professionellen Möglichkeiten und darüber nach, was ich ganz unprofessionell am liebsten mit ihm angestellt hätte. Scheiß drauf; ich bog von der Straße ab und stellte den Wagen auf dem Parkplatz vor dem Grenzübergang ab. Ich brauchte gut eine Minute, um herauszubekommen, wie die klapprige Fahrertür des Ladas sich absperren ließ.
    Mit dem Anlasshelfer in der Tasche machte ich kehrt und ging zum Haus zurück. Wie es so richtig heißt, gibt’s nicht viel, das man mit einem zweipfündigen
    Kugelkopfhammer nicht in Ordnung bringen kann.
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    Ich würde auf mein Glück vertrauen und Zimmermann auflauern müssen, bis er das Haus verließ, wobei ich schon jetzt zwei Uhr morgens als Zeitpunkt für den Abbruch dieses Unternehmens festlegte. Ich brauchte etwas Zeit für meine Erkundung; Zimmermann nur zu entführen und irgendwo gefesselt zurückzulassen, bis ich meinen Auftrag ausgeführt hatte, war keine Alternative.
    Dafür fehlte mir die Zeit.
    Da ich mich in diesem Stadtteil jetzt auskannte, nahm ich eine Abkürzung zwischen den Wohnblocks und sah unterwegs die bisher schlimmsten Verhältnisse: triste Hinterhöfe, ausgebrannte Schuppen, Autowracks und einsturzgefährdete Plattenbauten. Bis zum
    Sonnenuntergang gegen 15.30 Uhr waren es noch
    eineinhalb Stunden, aber der bleigrau bewölkte Himmel ließ alles düsterer erscheinen, als es in Wirklichkeit war.
    Ich folgte vereisten Trampelpfaden im Schnee, bog um mehrere Ecken und machte einen Bogen um Autowracks und rostige Kinderwagen, bis das alte Haus in Sicht kam.
    Zimmermanns BMW stand nur ungefähr 30 Meter von
    mir entfernt. Auch die drei anderen Fahrzeuge waren noch da, alle mit einer dünnen Eisschicht überzogen, die sich auf ihren Dächern, Scheiben und Motorhauben
    bildete. Außer mir waren nur wenige Leute unterwegs –
    die meisten lediglich von Wohnblock zu Wohnblock, ein paar von ihnen mit kleinen Hunden, die Strickleibchen trugen.
    Es war dunkel und kalt genug, dass niemand auf mich 491
    achtete, als ich zwischen den verkohlten Überresten eines ausgebrannten Schuppens stand: mit gesenktem Kopf, beide Hände in den Jackentaschen vergraben, meine rechte Hand am Hammergriff. Ich empfand weder Angst, Zweifel noch sonstige Emotionen, wenn ich an mein Vorhaben dachte. Manche töten, weil sie einen guten Grund dafür haben. Andere – wie Zimmermann –
    morden, weil sie Spaß daran haben. Meine Beweggründe waren nüchterner. Ich tat es nur, wenn ich musste.
    Während ich die Zehen in meinen Stiefeln bewegte, damit sie durchblutet blieben, versuchte ich, andere Alternativen zu finden, aber mir fielen keine ein. Hier standen wichtigere Dinge auf dem Spiel als das Leben dieses Psychopathen; ich musste wieder an das
    Schluchzen des Marines denken, der im Hotelaufzug in Helsinki seine sterbende Frau in den Armen gehalten hatte. Zimmermann würde meine Pläne durchkreuzen, wenn er entdeckte, dass ich hier war. Ich war noch immer sauer auf mich, weil ich zu dämlich gewesen war, mit Acht einen anderen Treffpunkt zu vereinbaren; weil ich das versäumt hatte, befand ich mich jetzt in einer Situation, die mich das Leben kosten konnte, wenn ich Murks machte.
    Hinter einigen Fenstern des Wohnblocks, in dessen Nähe ich stand, brannte jetzt trübes Licht. Das Plärren eines Fernsehers hing in der Luft und wurde nur kurz vom Rattern eines vorbeifahrenden Wagens übertönt; dann war ein kreischendes Baby zu hören.

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