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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Mann zu mir her.
    Vor mir lag Tom: über und über mit rotem Ziegelstaub bedeckt, aus Mund und Nase blutend, aber lebendig.
    Eigentlich hätte das Grund zum Jubel sein müssen, aber ich war mir meiner Sache nicht ganz sicher. Tom sah nicht gut aus.
    Er war leise wimmernd in seiner eigenen Welt
    gefangen und erinnerte mich in diesem Zustand an den jungen Schnüffler in Narva. Ich untersuchte ihn rasch, um mich zu vergewissern, dass seine Gliedmaßen
    vollständig und anscheinend nicht gebrochen waren.
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    »Alles in Ordnung, Kumpel«, erklärte ich ihm. »Dir fehlt nichts. Los, komm mit!« Er hatte bestimmt keine
    Ahnung, wer ihn ansprach oder was ich sagte, aber mir war dabei wohler zu Mute.
    Ich wischte ihm den Scheiß aus dem Gesicht, damit er irgendwann wieder die Augen öffnen konnte. Dann
    packte ich ihn unter den Armen und schleppte ihn
    rückwärts gehend auf den Treppenabsatz hinaus.
    Auf diese Weise ging es auch die Treppe hinunter.
    Seine nachschleifenden Füße polterten von Stufe zu Stufe hinter uns her. Tom war noch immer nicht richtig bei Bewusstsein; er war in seiner kleinen Welt aus Schmerz und Verwirrung gefangen und merkte zwar, dass er
    fortgeschafft wurde, konnte aber nichts dazu beitragen, mir die Arbeit zu erleichtern.
    Dann kamen wir endlich aus dem Ziegelstaub heraus und an die frische Luft. Ich ließ Tom zu Boden fallen, schnäuzte mich mit den Fingern und atmete keuchend tief durch.
    »Tom! Wach auf, Kumpel. Tom, Tom …«
    Ich griff mir eine Hand voll Schnee und rieb ihm damit das Gesicht ein. Tom kam allmählich zu sich; er hustete und prustete, konnte aber noch immer nicht sprechen.
    Aus dem Dachstuhl des großen Gebäude mit dem
    Stromaggregat schlugen jetzt hohe Flammen, deren
    Widerschein über den Schnee tanzte und uns hell
    beleuchtete. Tom trug noch immer Jeans und das rote Sweatshirt, in dem ich ihn zuletzt gesehen hatte, aber weder Schuhe noch Jacke.
    »Du wartest hier, Kumpel. Nicht weglaufen, okay?«
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    Als ob er dazu im Stande gewesen wäre.
    Ich ging in den Fernsehraum zurück, der noch immer voller Staub war. Die Schreie im ersten Stock wurden lauter. Ich wollte möglichst rasch von hier weg, bevor die Jungs dort oben sich aufrappelten oder ein Streifenwagen oder DTTS-Geländewagen eintraf.
    Ich hatte mir ungefähr gemerkt, wo der erste Tote lag.
    Er trug keine Jacke, aber ich hatte es auf seine Stiefel abgesehen – nicht gerade Wanderstiefel, eher
    Basketballstiefel, aber sie würden genügen. Als ich durch den Staub weiterstolperte, stieß ich zwischen den zertrümmerten Möbeln auf ein Sturmgewehr AK-47, das ich liegen ließ, und einen Parka, den ich mitnahm.
    Als ich zurückkam, lag Tom genau wie zuvor mit
    ausgebreiteten Armen und Beinen auf dem Rücken. Ich zog Tom in sitzende Stellung hoch, schüttelte den Staub aus dem Parka und legte ihn ihm um die Schultern. Die weißen Basketballstiefel waren mindestens zwei
    Nummern zu groß, aber scheiß drauf, er musste damit schließlich nur bis zum Auto gehen.
    Als ich mich daranmachte, ihm die Basketballstiefel anzuziehen, gab Tom endlich einen Laut von sich. Er hob eine Hand, um sich den Scheiß vom Gesicht zu wischen.
    Dabei sah er mich.
    »Tom, ich bin’s … Nick.« Ich packte ihn an den
    Schultern und schüttelte ihn. Durch die Detonation musste er vorübergehend taub geworden sein, und ich wusste nicht, ob er schon wieder hören konnte. »Ich bin’s
    … Nick. Los, steh auf, Tom! Wir müssen weiter.«
    »Nick? Scheiße, was machst du hier? Scheiße, was ist 600
    passiert?«
    Ich machte die zweite Doppelschleife und gab ihm
    einen Klaps auf den Stiefel. »Los, steh auf!«
    »Was? Was?«
    Ich zog ihn hoch und half ihm in den Parka. Dabei kam ich mir vor, als zöge ich ein erschöpftes Kind an.
    »Tom …«
    Er war noch immer taub.
    »Tom … Tom …«
    »Ha …?« Er versuchte den linken Ärmel zu finden.
    »Ich bin gleich wieder da, okay?«
    Ich wartete sein Nicken nicht ab. Während er weiter mit den Ärmeln kämpfte, ging ich zurück, um meine Handschuhe zu suchen. Ich fand sie in der Nähe des ersten Mannes, den ich niedergeschossen hatte und der jetzt eindeutig tot war.
    Tom hatte sich wieder in den Schnee gesetzt. Ich half ihm auf die Beine, zog den Reißverschluss seines Parka hoch und führte ihn langsam zu der in die Betonmauer eingelassenen kleinen Stahltür.
    »Wir müssen uns beeilen, Tom. Los, komm schon!
    Unser Wagen steht ganz in der Nähe.«
    Als wir aus dem Tiefschnee kamen und die

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