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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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ein selbstgefälliges Gesicht.
    Ich starrte die beiden an, als hätte ich keinen blassen Schimmer, wovon die Rede war.
    »Der Fall liegt recht kompliziert, Nick, und Sie
    brauchen nicht alle Details zu kennen. Ich will nur feststellen, dass Liv nicht nur mein in sie gesetztes Vertrauen enttäuscht, sondern es mir für absehbare Zeit unmöglich gemacht hat, Zugang zu Echelon zu
    bekommen. Dass Sie noch leben, verdanken Sie allein der Tatsache, dass Sie denken mussten, Sie handelten in 657
    meinem Auftrag.«
    Er lächelte wieder. »Kommen Sie, arbeiten Sie in
    Russland für mich, dann können Sie den Ertrag Ihres neuen Immobilienvermögens genießen. In diesem Teil der Stadt sind die Mieten extrem hoch. Ich biete Ihnen eine fantastische Chance, Nick. Vielleicht haben wir sogar einmal Gelegenheit, uns zusammenzusetzen, damit ich Ihnen diese ganze bedauerliche Geschichte erläutern kann.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sorry, ich habe
    Verpflichtungen, die mich hier festhalten.« Ich zögerte.
    »Ich könnte das Geld wirklich besser brauchen.«
    Val ignorierte, was ich gesagt hatte, und zeigte auf den Umschlag in meiner Hand. »Falls Sie doch nach
    Russland kommen wollen, finden Sie zwischen den
    Urkunden auch die Adresse eines Kontaktmanns hier in England.«
    Er stand auf, und alle bewegten sich mit ihm in
    Richtung Tür.
    Ich musste noch etwas fragen. »Woher haben Sie
    gewusst, dass ich hier sein würde?«
    Val blieb an der Tür stehen, die der Hüne ihm gerade öffnen wollte. »Natürlich von Liv. Sie hat mir alles erzählt.« Er machte eine Pause. »Bevor Ignati ihr …« Er zuckte mit den Schultern. Sein Lächeln war nicht
    verschwunden. Er wartete auf meine Reaktion.
    Ich bluffte weiter und spielte erst recht den Verwirrten, aber vor meinem inneren Auge sah ich sie mit
    aufgeschlitztem Bauch daliegen.
    »Das schockiert Sie?«
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    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das habe ich auch nicht erwartet. Sehen Sie, ich darf nicht den Eindruck entstehen lassen, meine engsten Mitarbeiter könnten mich ungestraft hintergehen. Ich muss Stärke demonstrieren. Dabei könnten Sie mir
    helfen, wenn Sie nach Russland kommen, Nick.
    Versprechen Sie mir, darüber nachzudenken?«
    Ich nickte, damit er endlich ging.
    »Ich hoffe, dass wir uns bald in St. Petersburg sehen.«
    Als er sich abwandte und gehen wollte, sagte ich
    rasch: »Darf ich Sie um einen Gefallen bitten?«
    Val blieb stehen.
    »Es geht um eine Leiche. Um meinen toten Freund. Er liegt noch immer in Estland, und ich …«
    »Natürlich, natürlich. Wir sind keine Barbaren.« Er deutete auf den Umschlag. »Der Kontaktmann. Geben Sie ihm die Details.«

    Ich lag eine Viertelstunde lang auf einem der Sofas und bemühte mich, nicht daran zu denken, wie lange Livs Todeskampf gedauert haben musste. Jedenfalls erhielt meine Begeisterung für den St. Petersburger
    Immobilienmarkt dadurch einen ziemlichen Dämpfer.
    Ich brauchte Geld, aber alles Weitere war mir vorerst unklar – bis auf die Tatsache, dass meine Besprechung mit Lynn nicht der beste Augenblick sein würde, meine Beziehungen zur Firma abzubrechen.
    Ich ließ Valentin und seinen Jungs weitere fünf
    Minuten Vorsprung, bevor ich die Treppe hinunterging und das Hotel verließ. Dann betrat ich eine der
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    Telefonzellen unter dem Baugerüst, nahm den Hörer ab und warf eine Hand voll Münzen ein.
    »Hallo, East Anglian Immobilien. Was können wir für Sie tun?«
    »James Main?«
    »Am Apparat.«
    »Hier ist Nick Stone. Ich hab mir die Sache anders überlegt. Ich möchte, dass Sie mein Haus so schnell wie möglich verkaufen.«
    »Aber bisher liegen alle Gebote unter dem Preis, den Sie dafür gezahlt haben. Sie können viel mehr
    bekommen, wenn das Dach und der Innenausbau fertig sind. Dann bringen wir’s im Frühjahr auf den Markt und
    …«
    »Sofort, James.«
    »Aber ich bin erst vor ein paar Tagen daran
    vorbeigefahren, und übers Dach ist noch immer eine Plane gespannt. Die schreckt jeden Käufer ab, Nick, und
    …«
    »James?«
    »Was ist an ›sofort‹ unverständlich, verdammt noch mal?«

    Für den zweiten Anruf musste ich nur ein
    Zwanzigpencestück einwerfen. Diesmal führte ich ein Ortsgespräch.
    »Ich bin leider noch immer im Ausland«, sagte ich, als ich endlich mit Dr. Hughes verbunden war. »Sieht so aus, als müsste ich noch einen Monat bleiben. Wie würde sich das auf Kelly auswirken?«
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    »Nun, ihr Zustand würde sich nicht verschlechtern, glaube ich. Er bleibt mehr oder weniger genau wie jetzt,

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