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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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beobachtete, wie Aaron langsam seinen Kopf in den Laderaum steckte. Er wich entsetzt zurück und wandte sich ab, während er sich bereits übergeben musste. Ich hörte, wie ein Schwall von Erbrochenem über mir an die Flanke des Mazda und auf den Asphalt klatschte; dann war das Würgen zu hören, mit dem die letzten Brocken heraufkamen, die in Rachen und Nase stecken bleiben.
    Ich beeilte mich, wieder ins Gras hinaufzukommen, und zog hastig meine nassen Sachen an. Aaron würgte und hustete noch mal, dann ging er nach vorn zurück und wischte sich dabei seinen Stoppelbart mit einem Taschentuch ab. Ich machte einen Bogen um die Lache aus Erbrochenem, bedeckte den Toten wieder mit dem Poncho, schloss die Heckklappe und stieg vorn neben Aaron ein. Ich ignorierte bewusst, was gerade passiert war, obwohl sein Atem nach Erbrochenem stank. »Das ist besser — nass, aber halbwegs sauber.« Ich grinste, um ihn ein bisschen aufzuheitern.
    Aaron gab keine Antwort. Er sah selbst bei dieser schwachen Beleuchtung schrecklich aus. In seinen Augen glitzerten Tränen, und sein Atem kam stoßweise und schnell, während er angestrengt schluckte, als wollte er verhindern, sich nochmals übergeben zu müssen. Sein großer, behaarter Adamsapfel tanzte auf und ab wie ein Fischerboot, das einen Riesenhai an der Angel hat.
    »Okay, fahren wir also zu Ihnen — wie weit ist das gleich wieder, Kumpel?«
    Ich klopfte ihm auf die Schulter, und er nickte, während er mit einem weiteren Hüsteln den Motor anließ. »Klar«, sagte er leicht resigniert. Seine Stimme zitterte, als er hinzufügte: »Ungefähr vier Stunden, vielleicht länger. Es hat ziemlich stark geregnet.«
    Weil ich nicht wusste, was ich sonst hätte tun oder sagen sollen, bemühte ich mich um einen heiteren Tonfall. »Dann sollten wir uns lieber ranhalten, nicht wahr?«
    Wir fuhren durch Fort Clayton weiter und erreichten die Hauptstraße; die Schranke stand offen, weil der alte Wachmann nachts anscheinend nicht auf seinem Posten war. In einem anderen Punkt hatte ich mich getäuscht: Die Straßenbeleuchtung brannte nicht, weil hier nachts kaum noch Verkehr herrschte.
    Wir bogen links ab, ließen Clayton und die Schleuse hinter uns und fuhren schweigend weiter. Ein ferner Lichtschein am Nachthimmel und rote Blitzleuchten an zahlreichen Antennentürmen zeigten an, wo Panama City lag. Aaron starrte weiter angestrengt nach vorn
    und schluckte gelegentlich laut.
    Wenig später erreichten wir die strahlend hell beleuchtete Mautstelle am ehemaligen Air-ForceStützpunkt Albrook. Der Lärm des Busbahnhofs, wo Busse mit Hochdruckreinigern gewaschen wurden, drang zu uns herüber. Eine überraschend große Zahl von Arbeitern wartete dort auf Busse, die meisten mit einer Kühltasche in einer Hand und einer Zigarette in der anderen.
    Am Kassenhäuschen brauchte Aaron fast eine Minute, um das nötige Kleingeld aus seinen Taschen und dem Handschuhfach zusammenzusuchen. Die Kassiererin, eine gelangweilte Frau in den Vierzigern, ließ einfach ihre Hand ausgestreckt und starrte ins Leere; bestimmt träumte sie davon, wie sie nach Schichtende in einen dieser Busse steigen würde.
    Wenig später kamen wir auf der mit Schlaglöchern übersäten Straße in die schlafende Kleinstadt El Chorrillo. In den Wohnblocks brannte hier und da Licht, und räudige Köter schlichen über die Gehsteige, dann raste ein schwarzer BMW mit weit überhöhter Geschwindigkeit an uns vorbei. Fünf oder sechs Köpfe mit Zigaretten in den Mundwinkeln nickten im Takt zu wummernden Salsarhythmen, als der Wagen die Straße entlang weiterröhrte. Der BMW hatte violette XenonScheinwerfer und am Unterboden montierte Leuchtstoffröhren, sodass er auf einem Lichtkissen zu schweben schien. Ich sah ihm nach, als er wie ein Streifenwagen aus der Fernsehserie NYPD Blue mit quietschenden Reifen nach rechts abbog.
    Ich sah zu Aaron hinüber. Er hätte wahrscheinlich nicht einmal reagiert, wenn uns die USS Enterprise überholt hätte. Sein Gesichtsausdruck war verkniffen, sodass sich tiefe Falten um die Mundwinkel bildeten. Er sah aus, als kämpfe er gegen wieder in ihm aufsteigende Übelkeit an, als wir weiter die Straße entlangrumpelten und an der Kreuzung abbogen, an der schon der BMW abgebogen war. Wir fuhren wieder an dem nachts verbarrikadierten Pepsi-Kiosk vorbei und durchquerten den Markt.
    Ich hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen, um das auf uns lastende Schweigen zu brechen, aber mir fiel nichts Passendes ein. Ich sah stumm

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