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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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auf die Schnelle nicht kriegen …«
    Er kicherte, als er merkte, wie dämlich die Decke aussah, und ich musste unwillkürlich einstimmen.
    Ich zwang mich dazu, wieder ernst zu werden. »Wo
    hast du deine Farbsprühdose?«
    »Im rechten Türfach.«
    »Okay. Du musst deine Seite noch etwa besser
    abkleben.«
    Ich stieg aus und ging nach vorn zur rechten Tür, während Hubba-Hubba weitere Stücke Klebeband abriss.
    Bis ich wieder nach hinten kam, war er fertig und saß auf der Schwelle der offenen Seitentür.
    »Jetzt brauchst du nur noch ein kleines Loch in die linke untere Ecke der Farbschicht auf der rechten Heckscheibe zu kratzen. Dort liegt es ungefähr in der Mitte des Wagenhecks und ermöglicht dir einen besseren Überblick.«
    Ich schüttelte die Sprühdose, sodass die Stahlkugel in ihrem Inneren klapperte. »Die behältst du für den Fall, dass du das Loch nachträglich verkleinern musst, innen bei dir.«
    Wenige Minuten später hatte Hubba-Hubba am
    unteren Rand der rechten Scheibe mit dem Daumennagel einen schmalen Spalt von einem Zentimeter Länge in die schwarze Farbe gekratzt.
    »Sobald du beobachtet und gemeldet hast, dass die Romeos unterwegs sind, kriechst du unter der Decke hindurch, überzeugst dich davon, dass draußen alles klar ist, und steigst aus. Dabei musst du vor allem an den Renault denken, und da diese Decke so interessant ist, lassen wir sie am besten so hängen.«
    Hubba-Hubba blieb im Laderaum, als ich ausstieg und die Schiebetür schloss, worauf die Innenbeleuchtung erlosch. Als ich mich ans Steuer setzte, konnte ich hören, wie er sich hinten bewegte.
    Ich öffnete das Handschuhfach, um etwas Licht zu
    haben. »Okay, Kumpel, versuch jetzt mal, dort hinten rauszukommen.«
    Er begann sich unter der Decke hindurchzuschlängeln, wobei er möglichst tief blieb. Als er ungefähr halb hindurch war, machte er Halt, griff sich vorn ins Hemd und zog sein Amulett heraus. »Es piesackt mich
    dauernd.« Er blieb liegen und versuchte, die
    Anstecknadel zu schließen.
    »Hubba-Hubba, darf ich dich etwas fragen?«
    Er sah überrascht auf und nickte dann.
    »Ich denke, ich verstehe Lofti, aber …« Ich deutete auf die mit blauen Perlen besetzte kleine Hand mit dem Auge in der Mitte. »Wie ist dieses Amulett zu erklären? Bist du religiös – du weißt schon, ein gläubiger Muslim?«
    Er konzentrierte sich wieder auf seine Reparatur.
    »Natürlich gibt es nur einen Gott. Ein gläubiger Muslim zu sein bedeutet nicht, dass wir alle wie Lofti sein müssen. Erlösung gewinnt man nicht durch Gebete,
    sondern durch Taten.« Er nahm das Amulett zwischen die Zähne und biss darauf, bevor er nochmals versuchte, die Anstecknadel zu schließen.
    »Weißt du, wenn ich mal sterbe, kann ich die

    Schahada mit derselben Überzeugung aufsagen wie er.
    Verstehst du, was ich damit meine?« Er sah wieder auf.
    »Du hast gehört, wie der alte Mann in Algerien sie gesprochen hat: ›La ilaha il-Allah, Muhammad-ur rasul-ullah.‹ Für dich übersetzt heißt das: ›Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Prophet.‹ Das ist die Schahada, der erste und wichtigste Lehrsatz des Islam. Dass ich ihn gerade völlig aufrichtig aufgesagt habe, macht mich zu einem ebenso guten Muslim wie Lofti.« Er ruckte probeweise an der Schnur, an der das Amulett hing.
    »Wird dann mein Buch des Schicksals gewogen, wird es Allah zeigen, dass auch ich ein guter Mann war, und zum Lohn dafür werde ich wie er die Brücke ins Paradies benutzen dürfen. Unser Paradies ist nicht wie eures – eine Wolke, auf der man sitzen, eine Harfe, die man spielen darf –, sondern ein von Flüssen umgebener duftender Garten mit Springbrunnen und materiellen und sinnlichen Genüssen. Klingt gut, nicht wahr?« Er steckte das Amulett wieder in sein Hemd. »Lofti könnte dir sagen, in welchen Suren das steht. Aber bevor ich dorthin komme, muss ich dieses Leben leben.« Er tippte auf die Stelle, wo das Amulett hing. »Und dieses Ding hier hilft mir dabei.«
    Hubba-Hubba setzte sich wieder in Bewegung und
    kroch unter der Decke hindurch auf den Beifahrersitz.
    »Was hält Lofti von diesem ganzen Kram?«, fragte ich verwirrt. »Wieso seid ihr so unterschiedlich? Ich meine, du mit dem Amulett und er mit dem Koran?«
    Er lächelte, während er nach vorn gebeugt mit der Sitzverstellung kämpfte, um den rechten Sitz möglichst weit vorzuschieben, damit er leichter hindurchklettern konnte. Als der Sitz schließlich nach vorn glitt, konnte ich sehen, wo die

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