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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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das
    Handschuhfach zugeklappt hatte.
    »Aber das Problem dabei ist«, sagte ich und boxte Hubba-Hubba leicht gegen die Schulter, »dass man
    immer riskiert, entdeckt zu werden, so klein das Loch auch sein mag. Kleinkinder sind ein Alptraum, weil ihre Augen sich immer auf genau gleicher Höhe mit der

    Öffnung zu befinden scheinen. Und wenn sie ihre Mutter mit einem Koller geärgert haben, bleiben sie garantiert stehen und sehen sich gerade rechtzeitig genug um, um ein halbes Auge zu entdecken, das sie aus einem Loch in den schwarz beschichteten Scheiben eines Autos neben ihnen anstarrt. Dann flippen sie normalerweise aus und beginnen zu kreischen – was die Mutter natürlich erst recht aufbringt. Sie glaubt ihrem lieben Kleinen kein Wort von irgendwelchen Augen, die ihn aus dem dunklen Wagen angestarrt haben, und schleppt den lauthals Brüllenden fort.«
    Hubba-Hubba äußerte sich nicht dazu.
    Ich beugte mich nach vorn und boxte ihm nochmals
    spielerisch gegen die Schulter. »Und wenn du ein paar Stunden damit verbracht hast, durch ein winziges Loch zu beobachten, ist so was das Allerletzte, das du dir wünschst.«
    43
    Wir stiegen alle aus dem Scudo aus.
    »Lofti, du beobachtest die Straße, während Hubba-
    Hubba und ich den Laderaum einrichten, okay?«
    »Wird gemacht.« Er ging zur Einfahrt des Parkplatzes davon, während wir die Innenbeleuchtung des
    Kastenwagens wieder in Gang brachten, damit wir sahen, was wir taten. Dann begannen wir, eine der dunkel gemusterten, flauschigen Nylondecken, die Hubba-Hubba im Wagen hatte, so mit Klebeband zu befestigen, dass sie dicht hinter den beiden Vordersitzen vom Dach herabhing.
    Hubba-Hubba beugte sich von links in den Wagen,
    und ich arbeitete von rechts. Während wir methodisch ein Stück Klebeband nach dem anderen von der Rolle
    abrissen und gemeinsam anbrachten, stellte er mir halblaut Fragen zu seinem neuen Job. »Ist mein Auge nicht von außen zu sehen, wenn ich durch das Loch beobachte?«
    »Nein, Kumpel, das brauchst du nicht zu befürchten, wenn wir hier gut arbeiten. Kleben wir die Decke auch an den Seiten fest, ist’s im Laderaum stockfinster. Du brauchst nur den Kopf ein bisschen zurückzunehmen –
    vor allem wenn kleine Kinder in der Nähe sind.«
    »Was ist mit Geräuschen? Was ist, wenn ich mich
    bewegen muss, was ist, wenn ich einen Krampf
    bekomme?«
    »Das ist ein Problem, Kumpel, weil der Wagen
    schwanken kann, wenn du dich zu schnell bewegst.
    Schon die winzigsten Schwankungen sind bemerkbar –
    selbst bei eigens zu diesem Zweck ausgebauten
    Fahrzeugen. Musst du dich wirklich bewegen, musst du darauf achten, es im Schneckentempo zu tun. Und
    Geräusche musst du ohnehin vermeiden. Solche
    Fahrzeuge sind normalerweise mit Schaumstoff oder ähnlichen schallschluckenden Materialien ausgekleidet, damit kein Laut nach außen dringt. Aber du musst ohne diesen ganzen Scheiß auskommen. Du wirst einfach die Stiefel ausziehen und dich auf die übrigen Decken setzen müssen.«
    »Ohne diesen ganzen Scheiß … okay.«
    »Und wenn wir schon dabei sind: Scheißen darfst du nicht. Kein Essen, nur Wasser, du kannst es dir nicht leisten, mehr als pissen zu müssen. Nimm ein paar leere Flaschen mit, in die du pissen kannst. Alles andere macht zu viel Lärm, erfordert zu viel Bewegung und hindert dich daran, die Jacht ununterbrochen zu beobachten. Und du kannst nicht einfach in deine Jeans scheißen, weil du anschließend raus und dich an der Entführung beteiligen musst.«
    Hubba-Hubba konnte sich die logische Frage nicht
    verkneifen. »Hast du während einer Überwachung dieser Art schon mal wirklich dringend müssen?«
    »Zweimal. Einmal bewusst, weil ich nichts dagegen machen konnte. Ich war eben dabei, das Auftauchen der Zielperson zu melden, und musste plötzlich ganz
    dringend. Aber das spielte keine Rolle, weil ich nur als Überwacher eingesetzt war, der weggefahren werden würde.«
    Er riss das nächste Stück Klebeband ab. »Und das
    zweite Mal?«
    »Sagen wir einfach, dass ich zum Glück einen langen Mantel anhatte.«
    Die Nylondecke war jetzt oben befestigt, und wir
    machten uns daran, sie seitlich anzukleben. Obwohl nur eine Hälfte herabhing – der Rest war auf dem Boden zusammengerollt –, konnte ich im schwachen Licht der Innenbeleuchtung die Darstellung erkennen, mit der sie bedruckt war. »Wo zum Teufel hast du diese Decke

    her?« Ich zog sie unten heraus, sodass die Billard spielenden Wuschelhunde ganz sichtbar wurden.
    »Andere konnte ich

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