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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Oberkörper geschlungenen Armen, als sei ich ein frierendes Kind, trat ich in den rot beleuchteten Raum. Im Hintergrund quäkte ein leise gestelltes
    Funkgerät, und einige der zehn bis zwölf Männer, die sich in der Kabine mit grauen Stahlwänden aufhielten, sprachen halblaut miteinander. Alle trugen GoreTex-Schutzanzüge, deren Reißverschlüsse sie aufgezogen hatten, um wenigstens etwas Luft hereinzulassen. Neben jedem Mann lagen ein Protect-Helm, wie
    Wildwasserfahrer sie benutzen, und schwarzes
    Nylongurtzeug mit Magazinen für die 10-mm-
    Ausführung der MP5 von Heckler & Koch. Jeder trug ein Beinhalfter mit einer Glock Kaliber 45. Die rote
    Beleuchtung diente dazu, ihre Nachtsichtfähigkeit zu erhalten; irgendetwas würde draußen im Dunkel
    passieren – und das offenbar schon bald.
    Einer der Männer stand auf und sprach mit meiner
    Begleiterin. Sie hieß nicht Venus, sondern Nisha.
    Dann wandte er sich an die Gruppe. »Weißes Licht, Leute. Weißes Licht.«
    Alle machten die Augen zu und bedeckten sie mit den Händen, als er eine Stahltür entriegelte und die Klinke herunterdrückte. Aus dem Korridor dahinter fiel weißes Neonlicht in den Raum und überstrahlte das rote. Ich folgte Nisha; als die Tür sich hinter uns schloss, standen wir blinzelnd auf einem mit Holzimitat verkleideten Gang. Bis auf das leise Summen der Klimaanlage in den Lüftungsöffnungen an der Decke herrschte hier absolute Stille. Unsere Gummisohlen quietschten auf den
    glänzenden, gebohnerten Linoleumfliesen, als ich Nisha den Korridor entlang folgte – jeden Augenblick darauf gefasst, aus einem der Räume, an denen wir
    vorbeikamen, bis an die Zähne bewaffnete
    Marineinfanteristen hervorbrechen zu sehen, die mich festsetzen würden.
    Ich ließ die Arme sinken und warf einen prüfenden Blick auf das Handy in meiner Rechten. Die
    Balkenanzeige der Signalstärke war plötzlich
    verschwunden. »Stopp!«
    Sie wirbelte herum. »Was gibt’s?«
    »Ich darf nicht weiter.« Ich setzte mich in Bewegung, um in den rot beleuchteten Raum zurückzugehen. »Ich habe kein Signal mehr. Die beiden Kerle im Lieferwagen sind nach Antibes unterwegs – es gibt ein Boot, von dem wir wissen müssen, wo es liegt. Dazu brauche ich ein Signal.«
    »Sie meinen die Neunter Mai? «
    Ich nickte.
    »Die haben wir. Sie ist vor ein paar Stunden aus
    Antibes ausgelaufen.«
    »Sie verfolgen sie bereits?«
    »Wir bringen sie auf, sobald sie die französischen Hoheitsgewässer verlässt.« Sie drehte sich wieder um.
    »Kommen Sie. Jemand will mit Ihnen reden.«
    Wir kamen zu einer weiteren mit Holzimitat
    verkleideten Stahltür, neben der ein Tastenfeld aus Edelstahl montiert war. Nisha tippte den Zugangskode ein. Als ein leises Summen zu hören war, zog sie die Tür auf und ließ mir den Vortritt.
    Reihen von leuchtenden Bild- und Radarschirmen
    nahmen drei Seiten des Raums ein. Dies musste die Einsatzzentrale sein. Ungefähr zwölf Leute, alle in Zivil, sprachen halblaut in Mikrofone oder miteinander,
    während sie ihre Anzeigen studierten.
    Der Raum war klein, nur etwa fünfmal fünf Meter
    groß, und voller Kabel, die mit Klebeband auf dem Boden und an den Wänden befestigt waren; diese
    Zentrale war also nur vorübergehend in Betrieb.
    Beherrscht wurde der Raum von einer großen
    Kommandokonsole in seiner Mitte. Dort stand ein schon ergrauter Mittvierziger in einem grünen Polohemd mit zwei ernsthaft wirkenden Männern über Fotos, Seekarten und Satellitenaufnahmen gebeugt. Alle drei hielten dampfende Kaffeebecher in der Hand; keiner von ihnen blickte auf, als Nisha und ich hereinkamen.
    Als wir an die Konsole traten, sah ich Satellitenbilder von Antibes und BSM und dann auch eine Vergrößerung meines Passfotos.
    Endlich ließ Grauschopf erkennen, dass er unsere
    Anwesenheit wahrnahm. Er hob ein blasses,
    überanstrengtes, von Aknenarben entstelltes Gesicht.
    Nisha ließ mich stehen und ging zu einem der
    Bildschirme hinüber. »Haben Sie hier das Kommando?«, fragte ich.
    Er musterte mich prüfend. »Alles in Ordnung mit
    Ihnen?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    Er nickte zu Nisha hinüber, die jetzt einen
    Telefonhörer in der Hand hielt. »Lassen Sie ihn lieber nicht zu lange warten.«
    »Wen?«
    Er gab keine Antwort, aber ich wusste ohnehin, wer der Anrufer war. Als er sich abwandte und jemanden anwies, einen Arzt für mich anzufordern, schleppte ich mich zu Nisha hinüber, ließ mich auf einen gepolsterten Drehstuhl sinken und wurde dabei erneut von einem

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