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Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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ein alter, aber neu herausgeputzter Bau war, war der Gare Riquier nur alt: ein unbesetzter Haltepunkt, an dem Berufspendler ein- und ausstiegen.
    Die beiden Romeos stiegen mit einer unförmig dicken Frau aus, die ein geblümtes Kleid trug und einen schottisch karierten Einkaufswagen hinter sich herzog. Sie hatten jetzt ihre Sonnenbrillen auf, als sie den Bahnhof verließen und zu der verkehrsreichen Straße gingen, auf die ich nach L’Ariane und zu dem sicheren Haus gefahren war. Ich folgte ihnen ins Freie. Der Verkehrslärm auf der nur ungefähr vierzig Meter entfernten Hauptstraße war fast ohrenbetäubend. In beiden Fahrtrichtungen kämpften Lastwagen, Autos und Motorroller sich hartnäckig über den Asphalt voran, während ihre Abgase die Luft verpesteten.
    Ungefähr auf halbem Weg blieben die Romeos stehen, zogen aus dem Seitenfach der Tennistasche einen Stadtplan und beugten sich darüber. Wollten sie zu dem Laden, den ich schon kannte, mussten sie an der Hauptstraße links abbiegen, ungefähr vierhundert Meter geradeaus weitergehen und am Boulevard Jean XIII. rechts abbiegen. Ich wartete an eine Mauer gelehnt, die mit französischen und arabischen Graffiti voll gesprüht war. Ich vermutete, dass sie die frohe Botschaft verkündeten, dass sie alle Mädchen bumsten, war mir meiner Sache aber nicht ganz sicher.
    Die Romeos steckten ihren Stadtplan wieder ein, hielten sich an der Hauptstraße links und gingen unter der Eisenbahnbrücke hindurch, bevor sie die Straße überquerten und auf der rechten Seite nach Norden weitergingen - vielleicht um im Schatten zu gehen, vielleicht weil sie später ohnehin rechts abbiegen mussten. Romeo eins trug die Sporttasche über der Schulter und sah weiter wie eine nervöse Katze aus, als er ständig nach rechts und links sah, natürlich erfolglos. Sie gingen an zweitklassigen Cafés, Banken und Geschäften vorbei, die den täglichen Bedarf des Ostteils der Stadt abdeckten und sehr wie die armen Verwandten der entsprechenden Etablissements in Cannes oder der Innenstadt von Nizza aussahen.
    Kleine Straßen mündeten von beiden Seiten auf die Hauptstraße, an der ab und zu ein Baum aus dem Pflaster ragte. Um den Stamm herum wuchs jedoch kein Gras, sondern die nackte Erde war mit vom Wind angewehten McDonald’s-Kartons, Hundescheiße und
    Zigarettenkippen bedeckt. Die beiden Kerle waren heute viel leichter zu beschatten als in Monaco, denn erstens gab es hier weniger Überwachungskameras, die es zu meiden galt, und zweitens waren hier in beiden Richtungen weit mehr Leute unterwegs, die mich gut tarnten. Die Romeos schlugen ein flottes Tempo an, ganz so, als hätten sie sich verspätet.
    Ich versuchte es mit einer Sprechprobe, aber weder Lofti noch Hubba-Hubba meldete sich. Das hatte ich auch nicht erwartet, aber es wäre nett gewesen, jemanden in der Nähe zu wissen, der einem den Rücken freihalten konnte.
    Die beiden überquerten mehrere nach rechts abzweigende Seitenstraßen, blieben dann an einer größeren stehen, an der es eine Fußgängerampel gab, und warteten inmitten einer ungeduldigen Menge, die stetig anwuchs, während Fahrzeuge vorbeiröhrten und Luftdruckbremsen zischten. Hier gab es weit mehr braune und schwarze Gesichter als in Monaco, sodass niemand die Romeos auch nur eines zweiten Blickes würdigte. Sie nutzten diese Zwangspause, um nochmals einen Blick auf ihren Stadtplan zu werfen, während ich mich sehr für die verschiedenen Matratzen im Schaufenster eines Geschäfts für Naturholzmöbel interessierte. Um den Boulevard Jean XIII. zu erreichen, würden die beiden Romeos an der nächsten Straße, die eine Querstraße war, rechts abbiegen müssen. Von dort bis zum Zielobjekt waren es ungefähr noch dreihundert Meter nach rechts den Boulevard hinauf.

 
46
    Romeo eins sah sich weiter um, als fürchtete er, der
    Himmel könnte ihm jeden Augenblick auf den Kopf fallen. Er zündete sich eine Zigarette an, während Romeo zwo schon wieder auf den Stadtplan sah.
    Das grüne Männchen erschien, und die beiden überquerten die Straße. Ich versuchte es noch mal, bevor ich den Romeos folgte. »Hallo, hört mich jemand? Hier November, Sprechprobe, Sprechprobe.«
    Nichts.
    Sie bogen auf den Boulevard Jean XIII. ab und gerieten vorübergehend außer Sicht. Ich ging schneller und kämpfte mich durch den Fußgängerstrom, um sie wiederzufinden, während um mich herum französische und arabische Musik aus Cafés und Läden für Billigklamotten dröhnte. Das war in diesem

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