Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
Vom Netzwerk:
plötzlich meldete. Seine Stimme klang sehr aufgeregt. »Hotel kann nichts mehr sehen! Ein
    Lastwagen ist vorgefahren und versperrt mir die Sicht! November, Lima, verstanden?«
    Ich drückte die Sprechtaste. »Hotel, verstanden. November übernimmt die Beobachtung. Lima, bestätigen.«
    Klick, klick.
    Ich stand auf und setzte mich in Bewegung, sobald ich die Tasse abgewischt und die Serviette eingesteckt hatte. Nachdem ich die Altstadt fast rennend durchquert hatte, hastete ich von dem kleinen gepflasterten Platz über die Steintreppe zur Stadtmauer hinauf. Sobald mein Kopf die Höhe der Mauerkrone zwischen den Brüstungen erreichte, sah ich den weiterhin rückwärts eingeparkten Renault, auf dessen rechter Seite jetzt ein Skoda parkte.
    Oben sah ich nur zwei alte Männer, die an dem schmiedeeisernen Gitter, das den Durchgang versperrte, an der Brüstung lehnend mit Blick über den Hafen schwatzten. Ich drückte die Sprechtaste, bevor ich zu nahe heran war, während ich die letzten Treppenstufen hinaufging.
    »November führt die Überwachung fort. Hotel, bestätigen.«
    Klick, klick.
    Ich kam oben an und erreichte die Brüstung zwischen dem Van und dem Skoda. Ich ließ mir reichlich Zeit, den Sonnenglanz auf dem Wasser zwischen so vielen Bootsrümpfen zu bewundern. War Hubba-Hubba auch nur halbwegs vernünftig, würde er die Gelegenheit nutzen, um seine Augen auszuruhen.
    Ich überzeugte mich davon, dass Jalousien und
    Gangway unverändert zu sein schienen, und sah dann über die Brüstung nach links, um sicherzustellen, dass die Romeos in der kurzen Zeit bis zu meinem Eintreffen nicht von Bord gegangen und jetzt auf dem Pier unterwegs waren. Ich konnte auch den rückwärts eingeparkten Scudo sehen, dessen geschwärzte Heckfenster zum Hafen hinausgingen. Der Wagen, der Hubba-Hubba die Sicht nahm, war ein kleiner Kühllaster, der Fischkisten einlud, die von den Trawlern angeliefert wurden. Dann beobachtete ich wieder die Neunter Mai, während die beiden alten Männer jenseits des Polizeifahrzeugs eine hitzige Diskussion begannen, und sah Bewegung auf der Lee. Ein Junge und zwei Mädchen zwischen zehn und zwölf Jahren erledigten allerlei Bootsarbeiten; zwei Erwachsene, vermutlich ihre Eltern, saßen auf dem Achterdeck und tranken Kaffee.
    Ich spielte weiter den Touristen und sah interessiert zu dem Fort hinüber, das über dem Wald aus Masten und den glitzernden Rümpfen aufragte. Nach weniger als fünf Minuten fuhr der Kühllaster mit seiner Fischladung durchs Tor davon. Ich machte mich wieder auf den Weg zur Treppe. »Achtung, Hotel, der Lastwagen ist weg. Bestätigen.«
    Ich blieb vorerst auf der Mauer und wartete darauf, dass Hubba-Hubba die Überwachung wieder übernahm. Inzwischen gingen die beiden alten Männer hinter mir vorbei und redeten eifrig mit den Händen, während sie anscheinend die Welt verbesserten. Sie verschwanden mit ihren angeleinten Hunden die Treppe hinunter. Mit dem Rücken zu dem Renault und ganz allein hier oben
    kam ich mir plötzlich nackt vor.
    »Hotel übernimmt wieder die Überwachung. November, bestätigen.«
    Klick, klick.
    Ich beendete mein Gastspiel als Tourist, ging zur Treppe zurück und fragte mich, ob ich noch einen weiteren Kaffee trinken sollte.
    Auf der dritten Stufe hörte ich klick-klick, klick-klick aus meinem Ohrhörer. Ich lächelte, ging langsamer und drückte meine Sprechtaste. »Ist das der Alarm von Hotel?«
    Klick, klick.
    Scheiße, heute hatten sie’s eilig.
    »Sind beide unterwegs?«
    Klick, klick.
    »Haben sie dieselben Klamotten wie gestern an?«
    Nichts.
    »Tragen sie eine Tasche?«
    Klick, klick.
    Dann meldete sich Hubba-Hubba. »Romeo eins hat dieselbe Sporttasche wie gestern. Scheint voll zu sein. Beide tragen Jeans.« Eine kurze Pause, dann: »Nähern sich dem Tor.«
    Ich blieb, wo ich war, lächelte noch breiter und setzte mich auf eine Stufe. »November kann sie übernehmen, kann sie übernehmen. Lima, wo bist du?«
    »Fast am Bahnhof, kurz davor.« Im Hintergrund war wieder Verkehrslärm zu hören.
    »Hotel hat Romeo eins und zwo, jetzt am Tor . Augenblick, Augenblick, sie überqueren jetzt den Pier,
    kommen auf mich zu. Sie bleiben auf ihrer Seite der Mauer.«
    Als mein Funkgerät verstummte, hastete ich bereits die Treppe hinunter. Auf dem kleinen Platz ging ich nach rechts zum Tor in der Stadtmauer. Hatten die Überwacher in dem Renault eine Kamera, hatten sie bestimmt eine ganze Bilderserie geschossen.

 
45
    Ich erreichte das Tor und wartete

Weitere Kostenlose Bücher