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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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konnte es nicht vertragen, dass er noch immer so redete, als gehörte ich ihm. »Ich arbeite nicht mehr für Sie. Ich lebe nicht mal hier.«
    Er seufzte genau wie früher meine Lehrer. »Die Fahrten nach Chelsea können die Großeltern der Kleinen übernehmen.« Der Scheißkerl hatte mir nicht mal zugehört. »Sie sind wieder abkommandiert worden. Wollen Sie Zeit vergeuden, können Sie Ihre amerikanischen Arbeitgeber anrufen. Die werden Ihnen das bestätigen. Ob Sie das tun oder nicht, ist mir egal, aber seien Sie pünktlich hier. Rechnen Sie damit, für einige Wochen unterwegs zu sein.«
    Am anderen Ende wurde aufgelegt, und ich starrte das Telefon in meiner Hand einige Sekunden lang wie vor den Kopf geschlagen an. Ausgeschlossen! Ich konnte unmöglich ein paar Wochen fort.
    Ich ging die Einfahrt entlang, marschierte auf dem Gehsteig auf und ab und ordnete dabei meine Gedanken. Nicht, dass das sehr lange gedauert hätte. Binnen Sekunden tippte ich die Nummer von Georges Piepser ein. Zum Teufel mit dem Zeitunterschied; George wurde dafür bezahlt, dass er Tag und Nacht erreichbar war.
    Ich wurde aufgefordert, meine Telefonnummer zu hinterlassen, und war gerade dabei, sie einzutippen, als ich ein Auto dicht hinter mir halten hörte. Eine schottische Stimme rief: »Alles in Ordnung,
    Freundchen?«
    Ich drehte mich um und blickte in zwei grinsende, vom
    Leben recht mitgenommene Gesichter, die ich nie wiederzusehen gehofft hatte. Der Teufel mochte wissen, wie sie wirklich hießen. Für mich waren sie Laufschuhe und Sundance, die beiden Schergen des Jasagers, die Kelly ermordet hätten, wenn ich mich geweigert hätte, für ihn einen Auftrag in Panama zu übernehmen.
    Mein Handy klingelte, und ich sah Laufschuhe die Handbremse anziehen, damit der Wagen ein paar Meter von mir entfernt stehen blieb.
    »Ich bin’s. Sie haben angerufen.«
    Ich starrte den Volvo an, in dem Sundance ebenfalls mit seinem Handy telefonierte - vermutlich mit dem Jasager.
    »Ich bin gerade informiert worden. Warum ich? Sie wissen, weshalb ich hier bin.«
    »Ja. Aber ich bin kein Sozialarbeiter, mein Junge.« Seine Stimme klang keineswegs verschlafen.
    »Ich kann nicht weg.«
    »Ich rufe Osama an, damit er seine Aktivitäten vorläufig einstellt, okay? Nein, mein Junge, die Pflicht ruft.«
    »Es muss jemand anderen geben.«
    »Ich will, dass mein Mann dabei ist, und das sind heute Sie, weil Sie vor Ort sind.«
    »Aber ich habe hier Verpflichtungen, ich muss bei ihr bleiben ...« Ich merkte plötzlich, wie erbärmlich das klingen musste.
    »Was glauben Sie, was ich den ganzen Tag lang tue? Ich werde dafür bezahlt, dass ich denke, und genau das tue ich. Ich habe darüber nachgedacht - deshalb weiß ich, dass nur Sie dafür in Frage kommen. Das Leben ist hart, mein Junge. Sie werden dafür bezahlt, dass Sie für uns arbeiten, also tun Sie’s gefälligst.«
    »Das verstehe ich, aber .«
    »Sie verstehen nichts, und es gibt kein Aber. Machen Sie sich an die Arbeit, sonst hat sie vielleicht nie Gelegenheit, die Früchte ihrer Luxustherapie zu genießen.«
    Ich spürte plötzlich einen dumpfen Schmerz in der Brust, während Sundance weiter in sein Handy schwatzte. Ich hatte George bisher für einen besseren Mann gehalten. »Fuck you! Mit diesem Trick haben die beiden Scheißkerle, die er hergeschickt hat, schon mal gearbeitet. Wieso muss wieder ein Kind in diesen Scheiß reingezogen werden? Verdammte Arschlöcher!«
    George blieb ganz ruhig, während Sundance sein Handy zuklappte und Laufschuhe angrinste. »Sie sind auf dem falschen Dampfer, mein Junge. Die Gefahr geht hier nicht von uns aus.« Danach entstand eine kurze Pause. Ich hielt den Mund. »Rufen Sie mich nicht wieder an. Sie melden sich in London, wenn Sie nichts Gegenteiliges von mir hören, verstanden?«
    Ich beendete das Gespräch und ging zu dem Volvo hinüber. Der rotblonde Haarschopf, der mich beim ersten Kennenlernen an den jungen Robert Redford erinnert hatte, war verschwunden. Der Kopf, den Sundance aus dem Beifahrerfenster steckte, trug einen sehr kurzen Bürstenhaarschnitt.
    »Alles in Ordnung, Freundchen?«, wiederholte er. Er hatte einen starken Glasgower Akzent, den man nur bekam, wenn man vierzig Jahre Kies kaute. »Du bist ziemlich sauer, was? Deine Kleine muss inzwischen fast erwachsen sein. Sie ist bestimmt gut gebaut.« Er hielt die Hände hoch, als wiege er zwei Brüste ab, und grinste dabei so lüstern, dass ich ihm am liebsten die Fresse poliert hätte.
    Laufschuhe gefiel

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