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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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das, und er stimmte ins Lachen seines Kumpels ein, während er Zigarettenpapier und ein Päckchen Tabak der Marke Drum aus seiner Brusttasche holte. Er war ungefähr gleich alt und trug die dunkelbraune Version von Sundances Haarschnitt. Die beiden hatten offenbar weiter mit Hanteln trainiert, seit sie wegen der englischen Terroristengesetze in einem Hochsicherheitstrakt inhaftiert gewesen waren, aber sie sahen noch immer nicht durchtrainiert, sondern nur aufgeblasen aus. Mit ihren Boxernasen und breiten Brustkörben hätten sie in schlecht sitzenden Smokings und Doc-Martens-Schuhen die Türsteher irgendeines zweitklassigen Nachtclubs sein können.
    Ich konnte beobachten, wie sich die Muskeln von Laufschuhes Unterarmen bewegten, als er sich eine Zigarette drehte. Als ich ihn zuletzt gesehen hatte, hatte er sich die dort eintätowierte Rote Hand von Ulster gerade mit einem Laser entfernen lassen; jetzt war sie spurlos verschwunden.
    Ich wusste, dass ich im Augenblick nicht mehr tun konnte, als tief durchzuatmen. Laufschuhe gab die erste Selbstgedrehte an Sundance weiter, und seine unverkennbare Belfaster Stimme dröhnte aus dem Beifahrerfenster: »Der Boss will, dass wir dafür sorgen, dass du pünktlich zu der Besprechung kommst. Wir wollen doch nicht, dass du uns versetzt, nicht wahr, großer Mann?«
    Ich beugte mich zu ihm hinunter, um ihn besser sehen zu können, während er die zweite Zigarette in Angriff nahm, und hatte dabei Gelegenheit, sein Markenzeichen zu bewundern: Nike-Laufschuhe, die anscheinend mit leichten Gebrauchsspuren verkauft wurden. Sundance bemühte sich inzwischen vergeblich, mit seinen riesigen Pranken ein Wegwerffeuerzeug zum Brennen zu bringen. »Was ist, wenn ich beschließe, nicht zu kommen?«
    »Ah, das wäre nett.« Beide mussten unwillkürlich grinsen, während Sundance das Feuerzeug schüttelte, um es vielleicht so zum Funktionieren zu bringen. »Dann könnten wir gemeinsam in die Garage zurückfahren, stimmt’s? Dann könnte es wieder interessant werden.«
    Die Garage stand im Süden Londons. Dort hatten die beiden Kerle mich in die Mangel genommen, während wir darauf gewartet hatten, dass der Jasager kam und mir erklärte, was Sache war: dass ich für ihn in Panama arbeiten würde, wenn mir mein Leben lieb war.
    Ich richtete mich auf und wandte mich ab, um wegzugehen. »Okay, ich bin pünktlich da.«
    »Ah, das ist aber schade!«
    Als ich ins Haus zurückging, stellte ich fest, dass Sundance nichts dem Zufall überließ. Er parkte den Volvo am Randstein, und die beiden machten sich daran, den Wagen mit Rauch zu füllen.

 
14
    Carmen war im Wohnzimmer und sah wie gebannt zu, als Lorraine Kelly ihre GMTV-Zuschauer durchs Minenfeld organischer Feuchtigkeitscremes lotste.
    »Ich bin gerade aus der Arbeit angerufen worden.«
    Sie machte sich nicht die Mühe, zu mir aufzusehen.
    »Ich muss zu einer Besprechung um dreizehn Uhr . muss gleich losfahren, damit ich rechtzeitig hinkomme. Es scheint irgendeinen Notfall zu geben.«
    Was hätte ich sonst tun sollen? Die Haustür absperren und darauf hoffen, dass Sundance und Laufschuhe sich langweilen und irgendwann verschwinden würden? Nein, ich würde zusehen, ob der Jasager nicht jemand anderen finden konnte. Scheiße, wenn’s nicht anders ging, war ich sogar bereit, ihn anzubetteln.
    Carmen fuhr die Falten auf ihrem Gesicht mit den Fingerspitzen nach, ohne Lorraine eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Sie wusste vermutlich, was kommen würde, aber sie wollte es mir nicht leicht machen. Ich sprach etwas lauter. »Du weißt ja, wie solche Sachen sich manchmal hinziehen . Vielleicht komme ich heute Abend nicht mehr zurück. Für diesen Fall brauche ich jemanden, der Kelly morgen früh nach Chelsea fährt.«
    Ich fragte mich sekundenlang, ob sie mich überhaupt gehört hatte. »Du liebe Güte, ich weiß nicht recht«, sagte sie schließlich. »Da müsste ich Jimmy fragen. Ich glaube nicht, dass ihm der Verkehr gefallen würde. Und dann die Citymaut und alles . Auch die Parkplatzsuche ist bestimmt nicht einfach. Wie lange würden wir denn warten müssen?«
    »Nur knapp eine Stunde. Hör zu, ich zahle das Benzin und die .«
    »Wir können uns Benzin leisten, weißt du.«
    »Aber du hast gerade gesagt . Wo liegt das Problem, Carmen?«
    »Nun, ich meine, was sollen wir den Nachbarn erzählen? Niemand weiß, dass sie bei einem Psychiater in Behandlung ist.«
    »Ihr braucht keine gottverdammte Plakattafel in den Garten zu stellen. Und zum

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