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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Mütter
    Valium nehmen, um zu relaxen.«
    Sie machte ein komisches Gesicht. »Ich bin jetzt Vronnies Mom, okay? >Doktor?<« Sie sprach eine halbe Oktave höher und legte eine Hand leidend an die Stirn. »>Doktor, Sie müssen mir etwas für meine Nerven verschreiben. Meine Amex ist weit überzogen und mein Exmann versteht mich nicht ...< Ihre Stimme wurde tiefer. >Klar, Mrs. Housewife, ich habe genau das Richtige für Sie. Hier sind hundert klasse Pillen.<«
    Sie seufzte. »Siehst du? So einfach ist das. Und Vronnie klaut ihrer Mom dann die Pillen.«
    »Augenblick, Kelly, du musst noch mal ein Stück zurückgehen. Wann hast du angefangen, dieses Zeug zu nehmen?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Vor ungefähr einem halben Jahr. Vronnie und ich haben über dieses und jenes geredet - dass ihre Eltern geschieden sind und ihr Vater viel zu viel trinkt und alles so schrecklich für sie ist. Ich habe ihr erst von Mom und Dad und Aida, dann von Josh und dir erzählt, und Vronnie war sprachlos. Immerhin wohnt sie noch im selben Haus, und ihr Vater lebt noch. Mit knapper Not.«
    Ich holte tief Luft. »Was hast du über mich gesagt?«
    Wieder ein Schulterzucken. »Na ja, dass du dich um mich gekümmert, aber dann zu Josh geschickt hast, weil du zu viel zu tun hattest. Dass du mich wegen deiner Arbeit abgeschoben hast. Solche Sachen.«
    »Du weißt, dass Josh und ich der Überzeugung waren, es sei für dich am besten .«
    Kelly neigte den Kopf zur Seite. »Stabilität, stimmt’s?
    Das hat wirklich funktioniert. Aber warum hat es so lange gedauert, bis du mich mal besucht hast?«
    »Josh und ich waren uns einig, dass du zur Ruhe kommen müsstest, und wenn ich ab und zu aus heiterem Himmel reingeschneit wäre, hätte das nur geschadet.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Vronnies Eltern streiten dauernd, aber wenigstens hat ihr Dad sie nicht völlig verlassen. Er kommt jedes Wochenende und unternimmt etwas mit ihr. Er hat noch kein Wochenende ausgelassen - und er ist ein Trinker.«
    Sie konzentrierte sich darauf, eine Fritte in den kleinen Ketchupnapf zu tunken. Ich begann mit ihrem Scheitel zu reden, während der Rest des Viertelpfünders in ihrem Mund verschwand. »Du weißt, dass ich wegen meiner Arbeit oft verreisen muss. Ich habe mein Bestes versucht.«
    Kelly nahm die Lippen von dem Hamburger, sah aber nicht auf. »Aber hey, das ist jetzt Geschichte, stimmt’s? Ich bin hier, du bist hier, und wir machen uns gemeinsam daran, diese Sache in Ordnung zu bringen, nicht wahr?«
    »Richtig.«
    Sie blickte auf und wischte sich mit einer Serviette das Fett von den Lippen. »Als Nächstes wirst du fragen, warum ich die Vikes überhaupt probiert habe.«
    Ich konnte nur nicken.
    »Okay. Nun, Vronnie und ich haben damals über Drogen geredet, ich habe sie nach den Sachen gefragt, die sie schon genommen hatte, und sie hat das Übliche genannt: Alkohol, Pot, Ecstasy, solches Zeug. Und dann hat sie gesagt, dass sie Vicodin nimmt, um relaxed zu bleiben. Einer ihrer Freunde hat ihr erzählt, dass man die Tabletten zerstoßen und als Pulver schnupfen kann. Ich wollte wissen, wie man sich dabei fühlt, und sie hat gesagt: >Hey, warum versuchen wir’s nicht gleich? Komm, wir gehen aufs Klo.< Vronnie hatte eine Filmdose und einen kleinen aufklappbaren Taschenspiegel. Sie zerstößt die Tabletten zu Hause und bewahrt das Pulver in der Filmdose auf.« Kelly schnippte gegen den Trinkhalm. »Sie hatte sogar einen von diesen in ihrer Umhängetasche. Jedenfalls hat sie eine Line hochgezogen und den Trinkhalm dann mir gegeben.«
    Kellys ungewohnte Redseligkeit bewies mir, dass sie gern über dieses Thema sprach. Das machte mir Sorgen, aber ich ließ mir trotzdem nichts anmerken. »Und wie hat es sich angefühlt?«
    »Na ja, zuerst hat’s in meiner Nase und im Hals wirklich gebrannt, es hat echt wehgetan, aber das hat nur ein paar Sekunden gedauert. Dann hat es zu wirken begonnen, und mir ist’s vorgekommen, als schwebe mein Kopf. Als schwebe er wie ein Ballon über dem schlechten Zeug, das mich auf allen Seiten umgab. Ich war glücklich, und die Wirkung war im ganzen Körper zu spüren, sogar in meinen Fingern und Zehen. Dann wurden alle Farben kräftiger, und alle Töne waren irgendwie voller. Und so sind wir beide in den Unterricht gegangen - total relaxed.« Sie kicherte. »HillbillyHeroin, so nennen sie das Zeug. Ich bin nicht süchtig oder so, aber darüber haben Dr. Hughes und ich heute geredet.«
    Sie stand auf, wühlte in ihren Taschen und

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