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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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ehrlich.«
    Ich begann, das zweite Magazin zu füllen.
    »Ich meine, dass ihr euch nicht gerade Weihnachtskarten schickt, kann schließlich jeder sehen.«
    Sie fischte eifrig nach Informationen, aber scheiß drauf, was machte das schon?
    »Ich war bis vor gut einem Jahr ein K, aber dann ist mir anderswo ein besserer Job angeboten worden. Vielleicht kann er einfach nicht ohne mich leben.«
    »Anderswo?«
    »In den Staaten.«
    »Oh.« Suzy lächelte, während sie ein leeres Magazin ans Licht hielt. Ich hatte keine Ahnung, weshalb sie das tat. »Warum bist du dann wieder hier?«
    Ich griff nach meinem dritten Magazin und wiederholte den Füllvorgang, konnte dabei aber an nichts anderes denken als an Kellys Gesichtsausdruck, als ich sie hinter den Kartons aufgespürt hatte. »Das ist mir damals wie eine gute Idee vorgekommen.«
    Ich steckte das dritte Magazin in den Pistolengriff und schob es hinein, bis es klickend einrastete. Ich knallte sie nie a la Mel Gibson hinein; damit konnte man das Magazin beschädigen, was später zu Ladehemmungen führen konnte.
    Während meine Rechte den Pistolengriff umfasste, zog ich mit der Linken energisch den Verschluss zurück und ließ ihn wieder nach vorn schnellen. Dabei schob er die oberste Patrone aus dem Magazin ins Patronenlager. Ich drehte die Waffe etwas nach links, damit die Auswurföffnung sichtbar wurde, und zog den Verschluss noch einmal etwas zurück, um mich davon zu überzeugen, dass er wirklich eine Patrone zugeführt hatte.
    Da es mir schwer fiel, den Sicherungshebel mit dem Daumen zu betätigen, zog ich den Hahn immer halb zurück, wenn der Sicherungshebel nicht verlängert worden war. Ich legte den kleinen Finger der linken Hand vor den Hammer und betätigte langsam den Abzug. Der Hammer schlug nach vorn und klemmte meinen Finger ein, bis ich ihn in Mittelstellung zurückzog und dort einrasten ließ. Nun würde er sich selbst dann nicht mehr bewegen, wenn ich abdrückte. Um schießen zu können, würde ich den Hammer mit der linken Hand ganz zurückziehen und dann den Abzug betätigen.
    In dem Koffer lagen auch zwei Halfter aus dickem schwarzem Nylon, die mich jedoch nicht interessierten. Meine Pistole wurde vorn in die Jeans gesteckt. Nach so vielen Jahren konnte ich mich nicht mehr umgewöhnen: Das Ziehen musste automatisch erfolgen - meine Rechte musste die Waffe von selbst finden.
    Suzy hielt sich dagegen streng an die Vorschriften: Sie spannte den Hahn ihrer Pistole, überzeugte sich davon, dass eine Patrone zugeführt war, und betätigte mit einiger Mühe den Sicherungshebel, bevor sie nach einem der Halfter griff, um es in ihren Gürtel einzufädeln. Während sie ihren löste, zog ich meinen enger an, damit die Browning fest im Hosenbund steckte.
    »Du hast keine Angst um die Kronjuwelen, was?«
    »Nein. Aber ich will kein Waffenöl auf meine schönen neuen Boxershorts bekommen.«
    Das Halfter fand seinen Platz über ihrer rechten Niere. Sie kontrollierte nochmals den Sicherungshebel, dann steckte sie die Pistole ins Halfter.
    Ich zog meine Latexhandschuhe aus und schlug mit einem spielerisch nach Suzy, bevor wir sie in den Koffer warfen, den Reißverschluss zuzogen und den Koffer unters Bett schoben. Als Versteck war dieser Platz ungefähr so einfallsreich wie die PIN-Kombination unserer Handys.
    Ich holte meine Bauchtasche aus dem Wohnzimmer und fädelte ihre Gurte durch die Gürtelschlaufen meiner Jeans, damit ich mich nicht darin verheddern konnte, wenn ich die Browning ziehen musste. Dann führten wir die vorgeschriebenen Kontrollen vor dem Verlassen der Wohnung durch - Fenster geschlossen, Elektrogeräte ausgeschaltet? -, bevor wir wieder im Pärchen-Modus auf den Flur hinaustraten.
    Ich stellte die Alarmanlage scharf, als seien wir ein glückliches Paar, das zu Tesco unterwegs war, um dort seinen Wocheneinkauf zu erledigen. Sie arbeitete lautlos
    - die Firma legte nicht den geringsten Wert darauf, dass die Polizei aufkreuzte und ein sicheres Haus durchsuchte
    - und war direkt mit der QRF (Quick Reaction Force) verbunden. Die Wohnungstür war mit einer unsichtbaren Stahlplatte verstärkt, die ein Eindringen erschwerte, und in jedem Zimmer gab es einen Panikknopf für den Fall, dass man sich langweilte und die Schnelle Eingreiftruppe ärgern wollte, während sie bei Tee und Biskuits saß. Ein schwer bewaffnetes Viermannteam würde sofort aufkreuzen, ob wir uns nun einen Scherz erlaubt hatten, Einbrecher in der Wohnung waren oder es bei einer der vielen

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