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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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zuckte mit den Schultern. »Weil ich gut bin, weil ich engagiert arbeite und weil mir gesagt worden ist, dass ich damit rechnen kann.«
    »Von wem hast du das? Vom Jasager?«
    »Yeah. Bis Jahresende, hat er gesagt, aber wer weiß, was nach diesem Job passiert? Und was ist mit dir? Bist du im Det angeworben worden?«
    »Nein, erst nachdem ich aus dem Regiment ausgeschieden war.«
    Sie sah mich überrascht an.
    »Ich weiß, ich weiß. Traurig, aber wahr. Ich bin 1993 ausgeschieden und habe dann für den Kerl gearbeitet, der die Dienststelle vor dem Jasager geleitet hat.«
    »Oberst Lynn? Für den habe ich auch gearbeitet. Hast du’s jemals in den permanenten Kader geschafft?«
    Ich griff in meinen Plastikbeutel und holte ein weiteres Dutzend glänzender Messingpatronen heraus. »Was glaubst du?«
    »War das der Grund für deinen Wechsel?«
    »Nein, ich habe vor ein paar Jahren ein einziges Mal für den Jasager gearbeitet, und wir sind schlecht miteinander ausgekommen. Und dann habe ich wie gesagt in den Staaten ein besseres Angebot bekommen.«
    »Weshalb bist du dann hier?«
    »Weil mir irgendwann die Alternativen ausgegangen sind. Aber genug von diesem Scheiß. Weshalb bist du hier?«
    »Nun ...« Sie hörte auf, ihr Magazin zu füllen, und hob den Kopf. »Ich möchte andere Dinge tun, ein anderes Leben führen, aber tief im Innersten weiß ich, dass das einfach nicht funktionieren würde. Du weißt, was ich meine, nicht wahr?«
    »Es geht darum, was du werden willst, wenn du
    erwachsen wirst?«
    Jetzt lächelte sie. »Yeah, genau. Ich habe keine Ahnung. Und du?«
    »Ich hab nie richtig darüber nachgedacht. Mir erzählen sie immer, dass sie mich behalten wollen, bis ich umkomme oder sie einen Besseren finden.«
    Dann schwiegen wir beide, und das leise Klicken der Patronen und ihre Kaugeräusche füllten den Raum.
    »Suzy, du musst mir einen Gefallen tun.«
    Sie arbeitete einfach weiter.
    »Ich muss zwischen 10 und 12.30 Uhr etwas anderes machen. Deshalb sollte der Informant deine Nummer bekommen, weil du ständig erreichbar sein wirst.«
    »Der Boss hat gesagt, du solltest die Sache mit dem Kind bis heute 15 Uhr in Ordnung bringen, Nick - ich war nur in der Küche, stimmt’s? Aber ich habe nicht gelauscht ... Du kennst den Unterschied, ja? Dieses Kind, ist es deins?«
    »Hör zu, ich bin mitten aus dem Urlaub geholt worden und brauche noch etwas Zeit, um meinen - und ihren - Scheiß in Ordnung zu bringen.«
    Suzy ließ die Arbeit erneut ruhen. »Bist du verheiratet? Kann ihre Mutter sich nicht um sie kümmern?«
    »Nein, das kann sie nicht. Und der Jasager braucht nichts davon zu erfahren. Zweieinhalb Stunden morgen Vormittag . Mehr brauche ich nicht. Und ich bin nur zwanzig Autominuten weit weg.«
    Sie warf mir einen Blick zu, in dem ich Mitleid zu lesen glaubte, dann arbeitete sie weiter. »Mach bloß keinen Scheiß, Nick. Ich tu’s für die Kleine, wer immer
    sie ist.«
    »Danke.«
    Danach dauerte es nicht lange, bis wir beide fertig waren und Suzy ankündigte, sie werde jetzt unter die Dusche gehen. Ich sah auf meine Traser: Es war wenige Minuten nach 23 Uhr - kurz nach 18 Uhr in Maryland. Ich nahm mein eigenes Handy aus der im Wohnzimmer liegenden Bauchtasche und verschwand damit in der Küche. Ich hielt das Telefon zwischen Kinn und Schulter eingeklemmt, während ich Wasser in den Teekessel laufen ließ.
    Das wirkte sich blitzschnell auf die Temperatur von Suzys Duschwasser aus. »Dreckskerl!«
    Darüber musste ich lachen.
    Das Telefon klingelte weiter, dann meldete der Anrufbeantworter sich mit einer Aufforderung, bei der ich glaubte, Josh lächeln zu sehen: »Hey da, Sie wissen, was zu tun ist: Lassen Sie sich einfach von Gott segnen.«
    Ich trennte die Verbindung. Natürlich war er bis Samstag mit den Kindern bei dieser Happy-clappy-Ver- anstaltung seiner Kirche. Also würde Kelly erst am Sonntag zurückfliegen können weil Josh sie vorher nicht abholen konnte. Scheiße.
    Das Wasser kochte, und einige Sekunden später kam Suzy in ein großes grünes Badetuch gewickelt und von einer Dampfwolke gefolgt aus dem Bad. Sie fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, während sie auf dem Korridor die wenigen Schritte zum Schlafzimmer ging, und machte dabei mit zwei Fingern der anderen Hand das Siegeszeichen.
    »Willst du einen Tee?«
    »Yeah, Arschloch.«
    Sie schloss die Schlafzimmertür nur halb hinter sich, und ich versuchte nicht allzu angestrengt wegzusehen, während sie sich abtrocknete und zweimal an den

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