Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
Vom Netzwerk:
klang wie ein Kassettenrecorder mit schwachen Batterien. »Na los, kommt schon.« Er nickte zur Rückseite der Kirche hinüber. »Ich hab Whites, ich hab Browns, Zehner pro Trip.«
    Diesmal fauchte Suzy ihn an. »Welchen Teil von >nein< kapierst du nicht?«
    Er blieb schwankend stehen. »Willst mich wohl verarsch’n, Schlampe? Ich schneid dir die Eingeweide raus!«
    Wir gingen weiter, behielten ihn aber für den Fall im Auge, dass er ausrastete. Er griff mit der rechten Hand in seine Jackentasche. »Ich stech euch beide ab. Gottverdammte Schlampe!«
    Suzy lachte halblaut vor sich hin, als wir weitergingen. Sie hatte Recht: Wir wollten kein Aufsehen erregen und taten deshalb gut daran, einfach weiterzugehen.
    Er würde uns nicht auf die Hauptverkehrsstraße folgen
    - er bevorzugte offenbar das Halbdunkel im Umkreis der Kirche. Stattdessen rief er uns nach: »Schlampe, gottverdammte!« Dann lachte er meckernd. »Schön, wenn ihr sie nicht wollt, verkaufe ich sie euren verdammten Kids - eure kleinen Mädchen würden mir für ein Briefchen den Schwanz lutschen!«
    Ich machte mit hochrotem Gesicht auf dem Absatz kehrt und hielt geradewegs auf ihn zu. Ich wusste, dass ich das nicht hätte tun sollen, aber scheiß drauf.
    Suzy blieb mir auf den Fersen. »Lass ihn, Nick ... Komm jetzt. Dafür sind wir nicht hier.« Sie holte mich ein, fasste mich am Arm, suchte meinen Blick. »Nicht jetzt, Partner, nicht jetzt. Wir müssen weiter.«
    Der kleine Hundesohn wich schwankend an der Außenmauer der Kirche zurück und lachte dabei wie eine Hyäne. »Na los, kommt schon, verdammte Wichser!«
    »Verflucht, Nick, was soll dieser Scheiß? Mir fällt’s wirklich schwer, dich mir als jemanden mit einem Gehirn vorzustellen. Ist’s noch da, solltest du es unbedingt einschalten.«
    Sie zog mich in Richtung Hauptverkehrsstraße davon, und wir gingen nach Westen weiter, bis es uns gelang, ein Taxi anzuhalten.

 
24
    Die kleine rote LED im Tastenfeld der Alarmanlage blinkte, als ich den achtstelligen Code eingab, damit wir die Schnelle Eingreiftruppe nicht störten, während sie sich hinsetzte, um sich The Bill reinzuziehen. Suzy war bereits an mir vorbei und steuerte mit den beiden Tiefkühlmenüs für die Mikrowelle auf den Kühlschrank zu. Wir wurden schon ein richtig häusliches Paar.
    Ich konnte sehen, dass in unserer Abwesenheit effiziente Arbeit geleistet worden war. Yvette hatte die ABC-Schutzanzüge vorbeigebracht: Sie lagen, beide noch in Klarsichthüllen vakuumverpackt, auf Suzys Bett. Auf dem Couchtisch im Wohnzimmer stand eine ungefähr zwanzig mal fünfundzwanzig Zentimeter große braune Pappschachtel mit geöffnetem Deckel, die randvoll mit dunkelgrün glänzenden Kapseln in Blisterpackungen war. Ich griff nach einer und las den Aufdruck auf der Rückseite. »Wir haben das Doxycycline.«
    »Oh, großartig.« Suzys Stimme kam aus der Küche. »Partyzeit!«
    Zwei Packungen mit Kapseln kamen in meine Hüfttasche; Bauchtasche und Browning wurden auf den Fernseher gelegt.
    Auf dem Couchtisch lagen auch zwei Autoschlüssel und ein handgeschriebener Zettel. »Die Autos stehen in der Tiefgarage. Willst du lieber den Mondeo oder den Peugeot?«
    »Ach, komm schon, was glaubst du?«
    Beide Fahrzeuge würden für Einsätze vorbereitet sein. Alle äußerlich sichtbaren Merkmale - von Händlernamen im Heckfenster bis zu auffälligen Beulen oder Lackkratzern - würden entfernt worden sein. Die Glühbirnen der Innenbeleuchtung würden herausgeschraubt sein, damit wir nachts arbeiten konnten, ohne beim Ein- und Aussteigen gesehen zu werden. Und unter dem Instrumentenbrett würden zwei Kippschalter angebracht sein, mit denen sich die Bremsleuchten und Rückfahrscheinwerfer ausschalten ließen.
    Der nächste Punkt auf dem handgeschriebenen Zettel war Yvettes Frage, ob jemand meinen Leihwagen zurückbringen solle. Diese Leute wussten einfach alles; wer für die Firma arbeitete, hatte kein Privatleben mehr.
    Ich ließ mich aufs Sofa fallen, schaltete mit der Fernbedienung Sky-TV ein und zappte mich durch die Nachrichtensendungen, um in Bezug auf Unheil und Katastrophen in aller Welt wieder auf dem Laufenden zu sein.
    Suzy kam herein, mampfte ihren Kaugummi und mochte den Geschmack offenbar noch immer nicht. »Keine Sorge, ich gewöhne mich noch daran. Was hältst du davon, wenn wir jetzt die MP5-Magazine füllen?«
    Ich schloss mein Handy ans Ladegerät an und folgte ihr ins Schlafzimmer. Sie zog den Koffer unter dem Bett hervor, holte zwei

Weitere Kostenlose Bücher