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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Dietrichen und Einbruchswerkzeug in die Brusttasche der Jacke steckte, den Klettverschluss andrückte und noch einmal kontrollierte, ob er sicher schloss. Auf keinen Fall durfte etwas herausfallen: Wir mussten jeden unnötigen Lärm vermeiden und wollten möglichst nichts zurücklassen. Konnten wir unsere leeren Patronenhülsen nicht einsammeln, ließ sich das nicht ändern, aber dabei sollte es auch bleiben.
    »Willst du damit sagen, dass die Kurzen im Auto bleiben sollen?«
    Ich schraubte den Bodendeckel meiner Mini-Maglite ab und drehte die untere Batterie um, damit die Lampe wieder funktionierte, wenn ich sie im Zielobjekt brauchte. »Yeah, genau wie unsere Ausweise - wozu riskieren, sie versehentlich dort liegen zu lassen?«
    »Abgemacht. Ich will bloß hoffen, dass dein Bahnhofsparkplatz sicher ist.«
    Mein MOE-Etui blieb im Kofferraum.
    Sie schwieg einige Sekunden lang nachdenklich. »Nick, was passiert, wenn sie uns infizieren - du weißt schon, wenn sie anfangen, Dark Winter zu versprühen?«
    »Dann müssen wir annehmen, dass wir in der Scheiße sitzen, und darauf hoffen, dass die Anzüge funktionieren, während wir mindestens eine Stunde lang warten, bis dieses Zeug nicht mehr virulent ist.«
    »Einfach dasitzen und warten?«
    »Was könnten wir sonst machen?« Ich griff in die
    Hüfttasche meiner Jeans. »Außer ein bisschen
    vorzubeugen.« Ich drückte vier Kapseln heraus und bot die Packung Suzy an, während ich spürte, wie die Dinger meine Speiseröhre hinunterglitten.
    Aus Richtung King’s Lynn näherte sich ein Scheinwerferpaar, das für einen Augenblick wieder verschwand, als der Wagen durch eine Senke fuhr. Wir stiegen wieder in den Peugeot, und ich behielt meine Schutzmaske bei mir und säuberte die Augenscheiben mit dem beigelegten Klarsichttuch, während die Scheinwerfer näher kamen. Einige Sekunden lang waren wir in milchiges Weiß gehüllt, als das Scheinwerferlicht durch unsere beschlagenen Scheiben fiel. Ich sah zu Suzy hinüber. Sie wirkte überhaupt nicht mehr hektisch, als sie die Augenscheibe ihrer Schutzmaske mit kurzen, geistesabwesenden Bewegungen erneut putzte. Ich überzeugte mich ein letztes Mal davon, dass das Druckventil fest zugeschraubt war, und fragte mich, ob ihr vielleicht eine Doxycycline-Kapsel im Hals stecken geblieben war.
    Wir sammelten das Rasierzeug und alle Plastikbeutel ein, stiegen wieder aus und warfen das Zeug in den Kofferraum. Was wir im Zielgebiet brauchten, war jetzt in den Bereitschaftstaschen verstaut, sodass ich die Gummihandschuhe ausziehen und in meine Jackentaschen stecken konnte. Nichts von dem, was wir aus dem Wagen mitnehmen würden, trug unsere Fingerabdrücke; wir zogen steril los und würden mit etwas Glück ebenso wieder zurückkommen.
    »Wie kommt’s, dass du dich hier auskennst?« Sie
    schloss die Heckklappe. »Familienferien?«
    Wir gingen auf beiden Seiten des Wagens nach vorn zurück. »Sehr witzig«, sagte ich. In der Dunkelheit war ihr Gesicht nicht zu erkennen. »Wir haben keine Ferienreisen gemacht.« Und wir waren auch keine richtige Familie gewesen. »Ich habe mal ein paar Meilen weiter südlich an der Küste gewohnt. Nur für kurze Zeit.«
    »Mit Kelly?«
    Wir öffneten die Türen, und die Innenbeleuchtung flammte auf, als wir beide einstiegen. Suzy wartete auf eine Antwort, die sie jedoch nicht bekommen würde. »Okay, dann eine andere Frage. Ist es ein Zufall, dass der Informant sich in King’s Cross einquartiert hat?«
    »Ich will nur diesen Job hinter mich bringen, damit ich in die Staaten zurückkann.«
    »Damit du dich um Kelly kümmern kannst?«
    »Um allen möglichen Scheiß.«

 
32
    Unsere Türen wurden geschlossen, und die Innenbeleuchtung ging aus. Während sie den Motor anließ, rückte ich die Browning zurecht, weil der halb gespannte Hahn sich schmerzhaft in meinen Oberbauch bohrte. Die Rötung, die davon kam, dass ich jahrelang Pistolen im Hosenbund getragen hatte, war nie ganz verschwunden, aber jetzt begann sie zu nässen.
    Zwei weitere Wagen kamen vorbei. Der Fahrer des letzten Autos hupte mehrmals kräftig, und seine Mitfahrer brüllten bei offenen Fenstern anzügliche Bemerkungen.
    Suzys alte Hektik war zurückgekehrt. »Sie glauben, dass wir bumsen.« Sie legte die Hände an den Mund und gab vor, laut zu antworten, als sie in der Ferne verschwanden. »Hey, so verzweifelt bin ich noch nicht!«
    Ich sah auf meine Traser, während Suzy ihre Hälfte der Windschutzscheibe abwischte. »Soll das heißen, dass ich

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