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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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mich umsonst rasiert habe?«
    Als wir in Richtung Hafen zurückfuhren, leuchteten die Bogenlampen innerhalb des Zauns wie das Flutlicht eines Fußballstadions. Links von uns, jenseits der dunklen unbebauten Fläche, versuchte das Coronation- Street-Land, damit Schritt zu halten. Die Straßenlampen entlang der Walker Street begannen am Bach und erstreckten sich von uns weg, aber sie warfen kein Licht auf den Trampelpfad parallel zum. Bachbett. Zwischen der Rückseite der Häuser und den Zäunen lag eine sichere Schattenzone, in der wir arbeiten konnten.
    Suzy erinnerte mich daran, dass wir noch etwas zu erledigen hatten, bevor wir parkten und zu Fuß zum Ziel weitergingen. »Du musst ihn anrufen, Nick. Ich würde’s tun, aber ich muss leider fahren.«
    »Ich würde ihn lieber erst anrufen, wenn wir fertig sind - dann behalten wir alles unter Kontrolle.« Je mehr der Jasager wusste, desto mehr Änderungswünsche konnte er vorbringen, um damit Einfluss auf unsere Entscheidungen zu nehmen. So mochte ich nicht arbeiten.
    »Das können wir nicht machen, wir müssen ihn jetzt anrufen. Willst du nicht, rufe ich ihn selbst an, kein Problem. Er braucht einen Lagebericht.«
    Er brauchte einen Tritt in den Hintern, aber der würde noch warten müssen. Ich klappte zögernd das Nokia auf und wählte seine Nummer. Mir widerstrebte es, ihn darüber zu informieren, was ich vorhatte; ich kam mir dadurch exponiert vor. Das Telefon klingelte nur einmal.
    »Sie hätten früher anrufen sollen.«
    »Wir haben die Erkundung durchgeführt. Das Ziel müssten wir in ungefähr einer Stunde erreichen. Alles Weitere hängt davon ab, wie schnell wir reinkommen. Wir haben kein Lebenszeichen entdeckt.«
    »Sobald Sie rauskommen, will ich wissen, ob Sie Dark Winter haben - und in welcher Menge. Sie bringen sich ohne Rücksicht auf Verluste in seinen Besitz.«
    »Ja.«
    »Ja was?«
    Ich holte tief Luft. »Ja, Sir. Ist schon bekannt, warum
    das Haus unter Beobachtung steht?«
    »Das hat lokale Gründe. Die Stadt wird gegenwärtig von illegalen Einwanderern aus Südostasien überschwemmt. Chinesische Schleuserbanden benutzen heruntergekommene Wohnsiedlungen als Zwischenlager, bevor die Leute über ganz England verteilt werden. Nicht unser Bier.«
    »Ja, Sir.«
    Er legte auf. Suzy lächelte mich strahlend an. »Siehst du, das hat gut geklappt, nicht wahr?«
    Vor uns tauchte der Bahnhof auf, und Morrisons begrüßte uns mit einer riesigen gelben Leuchtreklame, als wir auf den Parkplatz fuhren. Ich beugte mich nach vorn in den Fußraum, löste den Gurt meiner Bauchtasche und schob sie mit den falschen Nick-Snell-Papieren, der Browning und den Reservemagazinen unter den Sitz.
    Ich ließ Suzy am Parkscheinautomaten halten. »Ich zahle. Du parkst.« Nachdem ich neun Pfund zwanzig eingeworfen hatte, spukte der Automat einen Parkschein aus, der bis morgen um Mitternacht gültig war.
    Jenseits der Gleise strahlten die Leuchtreklamen von Morrisons und Matalan vor dem Nachthimmel, während Suzy ihr Zeug unter dem Fahrersitz verstaute und ich den Parkschein aufs Instrumentenbrett legte. Ich warf das restliche Kleingeld ins Handschuhfach, und dann stiegen wir aus, um unsere Bereitschaftstaschen aus dem Kofferraum zu holen. Die Heckklappe wurde geschlossen, und wir überzeugten uns davon, dass im Wageninneren nichts Verräterisches herumlag, bevor Suzy absperrte.
    Wir gingen an dem kleinen Zeitungskiosk vorbei, der zugleich ein Tea Shop war, und betraten das Bahnhofsgebäude. Für jeden Beobachter, vor allem für die Kamera, die den fast leeren Parkplatz überwachte, waren wir nur Reisende, die zu ihrem Zug wollten. Ich konnte nur hoffen, dass uns keine weitere Kamera durch den Bahnhof folgte, denn wir kamen auf der anderen Seite wieder heraus, gingen an sechs oder sieben wartenden Minitaxis vorbei und erreichten den Parkplatz von Morrisons. Von dort aus folgten wir unserer Route vom Nachmittag.
    Nichts hatte sich verändert, außer dass es jetzt dunkel war. In den meisten Häusern brannte Licht. Manche Vorhänge waren zugezogen, aber durch andere konnte ich Leute beobachten, die mit Tellern auf den Knien vor dem Fernseher saßen. Am toten Briefkasten neben der Telefonzelle zog Suzy zwei Halbziegel aus der Mauer, hinterlegte die Autoschlüssel und setzte die Ziegel wieder ein. Ging alles schief, sodass wir flüchten mussten, konnte wenigstens einer von uns das Auto holen.
    An der Loke Road sah ich nach links, wo die Geschäfte lagen. Das Burger-Restaurant machte

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