Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit
abgeschlossen und für sich. Gemütlich.
Am nächsten Morgen packen wir alles zusammen und fahren nach Charleroi zum Frühstücken.
Café au lait , frische Croissants und Laurent, der französisch spricht. Wow! Er turnt mich echt an!
Nachmittags sind wir da. Seine Mutter ist begeistert und redet irrwitzig schnell. Okay, Französisch war eh noch nie meine Stärke. Zumindest was die Sprache angeht... Ich lächle freundlich und lasse mich von ihr auf die Wangen küssen. Sie sagt was zu Laurent über mich, der lacht.
„Was hat sie gesagt?“, frage ich ihn auf unserem Zimmer.
„Ein hübscher, schüchterner Deutscher“, sagt er lachend und wir küssen uns gutgelaunt.
Ich bin in Paris! Mit Laurent! Und ganz schön verknallt in den...!
Jan
Ich wecke die Kinder früh am nächsten Morgen. Will heute den Rest der Strecke schaffen.
Auf dem Weg zum Waschhaus treffe ich die nette Französin, die meine Kinder gestern durchgefüttert hat. Sie fragt mich was. Ich verstehe nur Bahnhof, nehme aber an, dass sie fragt, ob wir abreisen. „ Oui , oui “, antworte ich. Sie sieht mich bestürzt an und schüttelt mitleidig den Kopf.
Als ich es Katharina erzähle, runzelt sie die Stirn. „ Wöff ?“, fragt sie.
„Ja, so hat's geklungen“, sage ich. „ Veuf heißt Witwer“, sagt sie.
Am frühen Nachmittag sind wir mit allem fertig. Das Zelt steht, eingekauft haben wir auch und am Meer sind wir ebenfalls schon gewesen. Es ist ungefähr drei Kilometer entfernt, es gibt genügend Parkplätze da und der Strand ist herrlich. Die Kinder sind restlos begeistert!
Zufrieden essen wir frisches Baguette, Käse und Salat und ich bin schon nach dem zweiten Glas Rotwein blau, weil ich das erste schon vorm Essen getrunken habe. 'Ne Schachtel Zigaretten habe ich mir auch gekauft, obwohl mich Katharina misstrauisch angesehen hat.
„Fängst du jetzt wieder damit an?“, fragt sie mich.
„Nur im Urlaub“, sage ich ihr.
Das wird auch meine einzige Sünde sein. Urlaub mit drei Kindern.
Was soll da schon passieren?
Nick
Den ersten Abend bekocht uns seine Mama, ich schlage zu, in der Hoffnung, die 68 Kilo wieder zu erreichen, aber als wir spät abends in der Disco tanzen, weiß ich, dass ich mich eher wieder davon entferne...
Ich liebe es, zu tanzen!
Überhaupt bin ich gern in Bewegung!
Zuhause laufe ich regelmäßig, dann spiele ich Badminton und neuerdings sogar wieder Fußball. Josy hat mich dazu überredet.
Okay, ich hab' schon als Sechsjähriger damit angefangen, aber mit sechzehn wieder aufgehört.
Wurde mir zu blöd, dieses doofe Gequatsche über Mädchen. Das war die Zeit, als ich meine erste Liebe erlebte. Mats war schwedischer Austauschschüler und wohnte bei Patrick, einem aus meiner Klasse.
Irgendwie war mir schon klar, dass bei mir was anders tickte, weil ich all die Bilder und Zeitungen, die da so bei uns Jungs in der Klasse die Runde machten, nur nervig fand. Eigentlich mehr komisch, diese Frauen mit den abartig riesigen Brüsten! Unseren jungen Sportlehrer dagegen fand ich unheimlich toll. Der hatte eine klasse Figur! Total durchtrainiert, kein Gramm Fett, Muskeln an den richtigen Stellen ... dunkles Haar und Dreitagebart. Und so schön braun war er!
Alle Mädchen aus der Klasse waren in ihn verschossen.
Auf irgend so 'nem Ausflug spielten ein paar Jungs mit ihm Volleyball und er zog sich irgendwann sein T-Shirt aus.
Ich saß am Rand und sah zu und ich starrte ihn an. Mein Blick fiel auf seinen Nabel. Ganz viele schwarze Haare hatte er darunter und ich spürte plötzlich, dass mein kleiner Freund in der Hose verrücktspielte...
Da war ich vielleicht vierzehn oder so.
Und wenn ich abends im Bett lag, dachte ich an Herrn Beyer. Sebastian Beyer ...! Meine Güte, es war ganz schön schwierig, die Sportstunden zu überstehen, ohne mich zu verraten. Gott sei Dank haben's die anderen nie mitgekriegt, damals hätte ich noch nicht das nötige Selbstbewusstsein gehabt.
Dann kam Mats und bei mir machte es „peng“! Bei ihm übrigens auch.
Es war total schön.
Patrick kam mit ihm am Montagmorgen zur Schule und wir starrten uns an, als ob wir allein auf der Welt wären. Patrick stand daneben und raffte überhaupt nichts.
„Ist was?“, fragte er blöde, weil wir uns die ganze Zeit angrinsten.
„Nö“, sagte ich und wir gingen zusammen in die Klasse.
In der Zeit gingen meine Noten ein bisschen in den Keller, weil ich pausenlos irgendwelche Liebesbriefchen
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