Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit
rüber. „Iss ihn“, seufzte sie. „Mit wem?“, fragte sie dann.
Ich löffelte den Joghurt mit diesen kleinen Knusperstückchen, die man da reinschütten muss und nuschelte: „Laurent ...“
„Wer?“ fragte sie.
Ich erzählte ihr alles.
Gott sei Dank ist Franziska alles andere als prüde.
„Drei Tage“, war ihr Kommentar, „dann seid ihr ja so gut wie verlobt!“
„Das ist aber auch mit dein Geburtstagsgeld“, sagte sie mir noch an der Tür, „ Capicce ?“
Ich umarmte und küsste sie. „Du bist echt 'n Schatz“, sagte ich.
„Weiß ich doch“, grinste sie, „und keine Pariser, hörst du?“ Wir guckten uns verdutzt an und lachten los.
„Ach, Mann“, sagte sie, „du weißt schon, wie ich's meine ... komm gesund wieder, verstanden?“
Ist ja irgendwie peinlich, so was zuzugeben, aber meine Mutter ist schwer in Ordnung.
That's me : Nick!
Frankreich
Café au lait und frische Croissants - Ein schwedischer Austauschschüler — Ausnahmsweise Nutella
Jan
Gerädert bin ich, als wir am nächsten Morgen in Le Mans sind. Le Mans! Eigentlich wollte ich um diese Zeit schon längst am Atlantik sein.
Ist ganz schön anstrengend, die ganze Zeit allein zu fahren. Renate und ich haben uns halt immer abgewechselt.
Meine Gefühle fahren Achterbahn mit mir ... Mal bin ich verzweifelt, dass sie einfach so für sich entschieden hat, dann wieder stocksauer, dass sie mich so hängen lässt. Sie hat schon seit Februar das Zimmer gesucht!
Seit fünf Monaten schon! Und nie hat sie was gesagt!
Hätten wir doch bloß geredet.
Doch, sie hat's versucht, muss ich mir eingestehen. Oft sogar. Und ich? Lag k.o. auf dem Sofa. Die Vergrößerung des Geschäfts hatte mich ganz schön beansprucht.
Ich musste früher weg und kam dafür später - haha.
Diverse Male hatte ich sie abgeblockt. „Ach, Reni ... ich bin so müde ...“ Sie hatte rumgedruckst und jetzt, im Nachhinein, da seh' ich's ganz deutlich, ich hätte mit ihr reden sollen ...
Sie war auch oft genervt in der Zeit und ich hatte angenommen, es hätte daran gelegen, dass ich immer so spät nach Hause kam.
'Wenn der Umbau fertig ist', dachte ich damals, 'und wenn Urlaub ist... dann haben wir wieder Zeit.'
Jetzt ist Urlaub.
Mann, bin ich kaputt. Am liebsten würd' ich jetzt nur noch schlafen, schlafen...
„Papa! Vorsicht! Der Laster!“ Katharina hatte aufgepasst. Ich war' stur geradeaus gefahren. Diesen verflixten LKW auf der
Einfädelspur hätte ich fast übersehen. „Wir suchen erst mal 'nen Campingplatz“, beschließe ich.
Nach noch einmal anderthalb Stunden Sucherei finden wir einen. An 'ner großen Straße gelegen. Katharina macht ein langes Gesicht, Christoph reißt sich zusammen, um sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen und Lily heult nur noch. Sie schwitzt und ist völlig fertig.
„Nur eine Nacht“, tröste ich sie, „morgen geht's ans Meer!“
Es dauert ewig lange, bis wir das Zelt endlich aufgestellt haben, dann noch den Wagen ausräumen, alles reinstellen, ich lege die Matratzen hin und die Schlafsäcke und plötzlich bin ich weg ... einfach eingeschlafen.
Ich hab' den ganzen Tag gepennt. Wie im Koma.
Als ich aufwache, geht's mir besser. Dann denke ich 'Lily?' und springe auf. Die Großen werden sie doch nicht alleingelassen haben?
Ich stehe vorm Zelt. Sehe Christoph, der mit einem Jungen in seinem Alter ein bisschen Fußball spielt. Und da ist Katharina, die mit Lily neben einer kleinen, dunkelhaarigen Frau steht. Sie sehen rüber. Lily läuft auf mich zu. Ich breite meine Arme aus und fange sie auf. Sie jauchzt auf, als ich sie herumschleudere. Ihr Mund ist rot verschmiert. „Wir haben Spaghetti gegessen“, sagt sie, „bei der netten Frau!“
Na, wunderbar. Der Alte pennt, die Kinder fressen sich bei den Nachbarn durch. Der Urlaubsstart ist gelungen.
Nick
Also, ich bin ja wirklich nicht empfindlich oder so, aber Laurent fährt echt wie'n Henker. Nervös sehe ich immer wieder auf den Tacho. 150 ? Und das mit 'nem Opel Corsa? Der röhrt ziemlich laut, Laurent dreht dafür die Anlage voll auf. Aber Robbie Williams?
Ich trau' mich nicht, meinen Discman auszupacken. Wäre unhöflich, oder? Trotzdem sehn' ich mich nach Sting ... Eigentlich hätten wir durchfahren können, aber...
„Du bist total süß, Nick“, flüstert mir Laurent ins Ohr, als wir im Zelt liegen.
Hat was, so im Zelt. Man ist irgendwie draußen und doch so
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