Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz
sagt die Blonde (Doris? Anja?), „Wir müssen aufpassen!" Stimmt. Die sind beide ein bisschen mollig.
„Wenn ich nicht laufen würde, wäre ich eine Tonne", sagt sie, „aber Anja kocht einfach zu gut!" Sie strahlen sich an, unsere beiden netten Nachbars-Lesben! Josy und Klara kommen ohne mein Patenkind!
„Die Omas reißen sich um ihn", sagt Klara, „erst wollten sie losen, aber dann haben sie beschlossen, gemeinsam zu uns zu fahren. Jetzt haben wir frei bis Mitternacht!"
Mats und Andreas. Beide ganz in schwarz. Cool. Ich sehe Jans Augen aufleuchten, als er Andreas sichtet (Er hat noch immer ein Faible für ihn, das weiß ich genau. Wenn die beiden im Fahrstuhl stecken blieben, garantierte ich für nichts ...), aber ich will heute mal nicht so sein ... soll er ruhig mit seinem Ex-Geliebten ein wenig flirten, ich kümmere mich derweil um Mats! Der hat mich fachmännisch gemustert und mit einem Blick erfasst, wie's mir gehen muss.
„Junge, Junge", sagt er grinsend und rückt demonstrativ seine Brille gerade, „nachher sieht man die Jeans-Nähte auf deinen Eiern ... aber sie steht dir ... dreh dich mal um! Wow, echt, du hast 'n süßen Knackarsch!" Ich knuffe ihn gutgelaunt. Wird bestimmt 'n geiler Abend!
Sind jetzt alle da?
„Wo sind denn Uli und Dietlinde?", fragt mich Katharina. Es klingelt schon wieder. Bernie und seine Freundin. Himmel, hat die eine Oberweite! Bin ich froh, dass ich keine Frau bin! Wenn ich so was mit mir rumschleppen müsste, hätte ich ständig Angst, vornüber zu kippen. Na ja, als Gewichtsausgleich ist ihr Hintern groß genug. Ich erinnere mich ... er stand ja auf so was! Und wieder die Türklingel. „Ich fühl' mich schon wie der Portier", sage ich zu Jan.
„Unsinn, du bist der Page, der die Herrschaften ins Zimmer geleitet oder der Lift-Boy ... und du kriegst pausenlos unanständige Anträge... Wehe, ich seh' dich irgendwann mit Mats ins Separee verschwinden, dann ist was los!"
„Dito. Wenn du dich mit Andreas verziehst, komm' ich mit dem Fleischermesser ... ich hab's übrigens neulich geschärft!" Wir grinsen uns in gegenseitigem Einvernehmen an.
„Hallo Dietlinde!" Eine Pracht in rosa stelzt herein - wann färbt er sich endlich die Haare um? Er hat wirklich ein Händchen für's Haareschneiden, aber sein eigenes Outfit hat er nicht im Griff. Karottenrote Haare zu rosa Klamotten! Das ist einfach grausam! Kein Wunder, dass sein Liebster Paul unwillig guckt und lustlos hereinschlunzt. Er hat ja echt Ähnlichkeit mit dem guten alten Bruce Willis und könnte glatt als sein jüngerer Bruder durchgehen. (Ob er nachher barfuss und schweißdurchtränkt im Unterhemd tanzt? Dietlinde würde das bestimmt mögen). Und da ist ja auch meine Lieblingstunte Uli! Ganz dezent gekleidet. Schwarze Hose, schwarzes Seidenhemd. Er sieht richtig gut aus...! Ganz verlegen lächelt er mich an und dann zieht er noch jemanden in den Flur. Ach nee, sieh mal einer an! Arne.
J A N
„Das habt ihr ja toll hingekriegt!", ruft Renate dicht neben mir. „Sieht richtig professionell aus!"
Ich grinse sie an und stecke ungeniert das Kompliment ein, dass eigentlich Nick und die DJ's verdient haben. Es ist viel zu laut, um sich zu unterhalten, alle schreien sich gegenseitig was ins Ohr, aber irgendwie stört's auch niemanden. Leiser wäre uncool, hat Chris zum Ausdruck gebracht.
Wir essen und trinken, die Jüngeren lungern hinten vor der Musikanlage rum, getanzt wird noch nicht, das Eis muss erst mal gebrochen werden. Ich kenn' das noch von früher. Wenn erst mal der Anfang gemacht war, ging's richtig ab! Aber bis dahin ... Ein paar Labertaschen konnten eine Fete schon zum Erliegen bringen. Martin war da auch immer ganz groß drin. Der merkte es nicht mal, wenn er mitten auf der Tanzfläche stand und diskutierte. Tödlich, so was.
Um unsere Feier mach' ich mir keine Sorgen. Zumindest zwei werden garantiert tanzen und die anderen mitreißen. Nick und Mats. Die stehen schon die ganze Zeit zusammen und wippen im Takt. Lange werden sie 's nicht mehr aushalten.
„Tanzt du nachher auch mal mit mir?", fragt mich Renate, „Michael, der Ärmste, kann ja noch nicht..."
„Aber sicher", verspreche ich ihr und wundere mich insgeheim. Standardtänze gibt's heute nicht, erwartet sie etwa, dass ich sie zu einem Walzer auffordere?
Andreas arbeitet sich mit seinem Teller zu mir vor. Er und Renate nicken sich freundlich zu. Wenn sie wüsste...! Sie spaziert mit ihrem Teller zu Tati.
„Heute
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