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Nicolai

Nicolai

Titel: Nicolai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Balasch
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und lief so schnell ich konnte dem davonflatternden
Papier hinterher. Ich wollte es unbedingt wiederhaben. Das Papier war bereits
über dem Ufer und flatterte auf dem Wasser davon. Wie von Sinnen lief ich auf
das Wasser zu. Ich nahm Anlauf zu einem Sprung und landete mit wackligen Füßen
auf der Steinmauer. Ich blickte nach unten auf das Wasser. Mit meinen Armen versuchte
ich mich auszubalancieren. Wie aus heiterem Himmel ergoss sich nun auch noch literweise
Regen über mich. Ich ruderte mit meinen Armen wie wild um mich. Unter mir tobte
das Wasser, die Wellen klatschten heftig an die Mauer. Ich konnte weder vor
noch zurück. Eine starke Windböe erfasste mich und ich verlor das Gleichgewicht.
Kopfüber stürzte ich ins Wasser. Wie wild schlug ich um mich und versuchte so
schnell wie möglich wieder an die Wasseroberfläche zu gelangen. Ich sah die
vielen Luftbläschen um mich herum und bekam Panik. Mit aller Kraft gelang es
mir kurz aufzutauchen und für ein paar Sekunden konnte ich meinen Kopf über
Wasser halten. Ich schnappte nach Luft und versuchte mich zu orientieren. Ich schrie
um Hilfe, so laut ich konnte. Dann zog es mich wieder unter Wasser. Ich
strampelte wie verrückt und wild um mich. Panik. Ich hatte Panik. Oh lieber
Gott, ich will doch noch nicht sterben. Nicht so. Wieder gelang es mir kurz an
die Oberfläche zu kommen. Doch die Wellen schlugen unbarmherzig auf und ab und
erschwerten mir die Sicht wo ich mich überhaupt befand. Ich hatte ja keine
Ahnung, dass ich mich schon sehr weit vom Ufer entfernt hatte. Mein Blick ging
zum Himmel, der immer mehr bedrohlich auf mich wirkte. Plötzlich blitzte es aus
den grau-schwarzgefärbten Wolken und neben meinem Körper schlug ein Blitz ein. Ein
heftiger Schmerz durchbohrte von oben bis unten meinen Körper. In Sekundenschnelle
war ich wie gelähmt, weder Hände, Arme noch Beine konnte ich bewegen, meine
Atmung wurde flacher. Hilflos glitt ich langsam unter Wasser. Während die
starke Kraft des Wassers mich mehr und mehr in die Tiefe zog, sah ich noch
einmal nach oben. Es ist vorbei, ich schloss die Augen und glitt in die Tiefe
des Wassers immer mehr hinab. Plötzlich griff irgendetwas nach mir. Ich riss
meine Augen auf und erblickte eine Gestalt. Jemand musste doch meine Hilferufe
gehört haben. Arme griffen um meine Hüfte. Ich spürte Lippen auf meinem Mund,
die mir irgendetwas einhauchen wollten, dann teilte sich das Wasser zu beiden
Seiten und diese Gestalt flog mit mir aus den Tiefen des Wassers an die
Oberfläche. Doch das nahm ich gar nicht mehr richtig war.

 
Nicolai

 
    Langsam
öffnete ich meine Augen. Von irgendwoher hörte ich ein gleichmäßiges Piepen.
Mein Blick ging zur Decke, dann nach links und dann nach rechts. Wo war ich?
Was war geschehen? Ich konnte mich an nichts erinnern. Um mich herum standen
merkwürdige Geräte, von überall ragten Schläuche zu mir herüber. Ich schloss
wieder die Augen, öffnete sie erneut. Ich spürte meinen Körper, der überall
leicht schmerzte. „Doktor? Kommen Sie, schnell. Sie ist wach!“, hörte ich jemanden
rufen. Ein Mann mit weißem Kittel stand plötzlich an meinem Bett und beugte
sich über mich. „Können Sie mich hören? Können Sie sprechen? Wie heißen Sie?
Haben Sie Schmerzen?“, fragte er mich während er immer wieder zu den Geräten an
meinem Kopfende kontrollierend hinübersah. „Nicht so laut.“, sagte ich leise
und verzog das Gesicht. Meine Augen schloss ich wieder für einen Moment, denn das
grelle Licht von der Decke blendete mich sehr. „Wo bin ich?“, fragte ich. „Junge
Dame, Sie sind im Krankenhaus und Sie hatten mehr Glück als Verstand. Können Sie
sich an irgendetwas erinnern?“, hörte ich den Doktor mich fragen. Ich sah ihn
an und drehte meinen Kopf hin und her was so viel wie ein „Nein“ bedeuten
sollte. Während ich das tat schmerzte mir mein Schädel ganz schön. „Das kriegen
wir schon wieder hin.“, sprach er lächelnd und strich mir über meinen Kopf.
„Übrigens, hier ist noch jemand der Sie unbedingt kennenlernen möchte. Ihr
Retter!“ Erst jetzt bemerkte ich, dass noch jemand im Zimmer war. Aus der Ecke
des Zimmers stand von einem Stuhl ein Mann auf der langsam auf mich zukam. Er
wirkte verlegen. Seine Hände waren in seinen Hosentaschen vergraben. „Hallo,
ich bin Nicolai.“, sprach er mit einer Stimme, die mich irgendwie erzittern
ließ. Er berührte kurz meine Hand. Mein Körper zuckte zusammen, was gleich
dieses komische Gerät an meinem

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