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Nicolai

Nicolai

Titel: Nicolai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Balasch
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Kopfende verzeichnete und ein lautes Piepen von
sich gab, so dass alle anwesenden Blicke aufgeregt zwischen mir und diesem
Gerät hin und her wanderten. Ich schaute Nicolai fassungslos an. Mein Retter?
Wow. Ist ja wie im Film. Und was für ein Retter! Der sieht ja traumhaft aus. Fast
zu schön, um wahr zu sein. Er hatte kurze braune Haare. Seine blasse Haut erschien
mir wie Porzellan, so zart und rein. Die perfekt geformten Augenbrauen gaben
seinem Gesichtsausdruck das gewisse Etwas. Er hatte ein markantes Gesicht, aber
einfach umwerfend. Und seine Augen? Ich kam mit meinem Kopf etwas höher und
schaute ihn an. Er hatte ein blaues Auge und ein braunes. Wow, so etwas habe
ich ja noch nie gesehenen. Ist ja irre. Ich schätzte ihn auf höchstens 25. In
seinem weißen T-Shirt und der lässigen blauen Jeans wirkte er wie ein
Hollywoodschauspieler. Ich fühlte mich von seinem Anblick wie traumatisiert,
was wieder meinem Herzen einen gewissen Impuls gab und das Gerät an meinem
Kopfende erneut mit einem lauten Piepen bezeugte, dass ich wohl an leichten
Herzrhythmusstörungen litt. Doch diesmal lächelten alle um mich herum. „Na ich
glaube, Sie ist auf gutem Wege der Besserung.“, sprach der Doktor in die Runde
und gab der Schwester ein Zeichen zum Gehen. Die sah ganz entzückt zu Nicolai,
zwinkerte ihm zu und verließ mit zart schwingenden Hüften das Zimmer. Auch wenn
ich gerade aus dem Koma erwacht war, das entging mir nicht. Doch ihn schien das
nicht zu interessieren. Sein Blick haftete an mir, so tief und intensiv, dass
wieder das Piepen aus dem Gerät lauter wurde und mein Blut in Wallung brachte,
so sehr, dass mir etwas Röte ins Gesicht stieg.
    „Steht
dir gut, so ein bisschen Farbe.“, sprach er und wieder ließ mich seine Stimme
irgendwie erzittern. Ich lächelte zaghaft. „Also Sie haben mich gerettet?“,
fragte ich ihn und sah abwechselnd in sein blaues und braunes Auge. Nicolai
strich sich verlegen durch sein Haar. „Ja, du wärst fast ertrunken. Ich habe dich
aus dem Wasser gezogen.“ Ich schloss meine Augen und versuchte mich zu
erinnern. Was war eigentlich geschehen? Wieso ertrunken? „Allerdings, man geht
auch nicht schwimmen, wenn es blitzt und donnert.“, sagte er plötzlich in einem
forschen Ton. „Das war mehr als lebensgefährlich. Es sei denn, du hattest vor
nicht mehr leben zu wollen.“ Als er das zu mir sagte sah er mich vorwurfsvoll
an. „Nein, nein. Ich bin nicht lebensmüde. Aber sorry, ich kann mich einfach
nicht erinnern was geschehen war.“, sprach ich traurig und drehte meinen Kopf
zur Seite. Mein Blick fiel auf einen Stuhl der an der Wand stand. „Ich glaube
dieser Karton gehört dir.“, hörte ich ihn sagen. „Den habe ich natürlich auch
gerettet.“, sprach er weiter und ging zum Stuhl, nahm den Karton und stellte
ihn auf mein Bett. Ich versuchte mich aufzurichten. Sofort eilte er zu mir, um
mir zu helfen. Dabei kam er mir mit seinem Gesicht sehr nahe und für einen
Moment trafen sich unsere Blicke. Sanft lächelte er mich an. „Geht es so?“,
fragte er mich besorgt. Schnell blickte ich in eine andere Richtung. Seine
Augen irritierten mich. Dann schaute ich neugierig in meinen Karton. Zu meinem
Erstaunen war alles da, sogar mein Timeplaner und
mein heißgeliebter Kugelschreiber. Allerdings fehlte an der Orchidee jede
Blüte. Als ich meinen rubinroten Kugelschreiber in die Hand nahm sah ich
plötzlich für einen Moment vor meinen Augen tobendes Wasser. Wellen schlugen um
mich herum. Ich sah mich hilflos im Wasser. Ein Blitz schlug direkt neben mir
ein, ich ging unter. „Hallo, alles ist Ordnung?“, fragte mich Nicolai. Ich
erwachte schreckhaft aus meiner Halluzination. Was war das eben gewesen? „Ich
glaube es ist besser du legst dich wieder hin. Ist doch alles ein bisschen viel.
Ich werde lieber gehen.“, sprach Nicolai zu mir und deckte mich zu. „Kommen Sie
mich wieder besuchen?“, fragte ich ihn zaghaft. „Na klar, versprochen.“,
antwortete er mir. „Wie heißt du eigentlich?“, fragte er mich. „Ich heiße Alexandra,
Alexandra Mattner “. Er blickte etwas seltsam und
schüttelte kurz den Kopf. „Dann versuche jetzt zu schlafen, Alexandra. Und es
ist doch o.k., dass ich „du“ sage?“ Ich sah ihn an. Was für eine Frage? „Ja,
natürlich.“ Plötzlich wurden seine Augen rot, ich erschrak. Doch ehe ich was
sagen konnte schlief ich ein.

 
    Ich
war schon wach, als am nächsten Morgen die Schwester von gestern ins Zimmer
kam. Sie zog die Vorhänge

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