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Nicolai

Nicolai

Titel: Nicolai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Balasch
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bestimmt im
Wasser verloren fiel es mir ein. So blieb mir nichts weiter übrig, als die
Badelatschen aus dem Krankenhaus für den Weg nach Hause zu benutzen. Ich würde
mir ja eh ein Taxi nehmen, also war mir das egal wie es aussah. Ich schlüpfte
in diese Notlösung hinein. Plötzlich hörte ich eine Stimme hinter mir. „Hallo,
wie wär‘s denn mit diesen Schuhen hier?“ Ich drehte mich um. Nicolai? Seine
Augen strahlten mich an und mit einem süßen und irgendwie schiefen Lächeln hielt
er meine schwarzen Ballerinas in seinen Händen. Ich
versuchte meine überwältigende Freude ihn wiederzusehen für mich zu behalten
und stotterte etwas verlegen. „Äh, Nicolai, wo hast du die her?“ Er bückte
sich, nahm meinen linken Fuß in seine Hand und streifte mir einen Schuh über,
dann tat er das gleiche mit dem rechten Fuß. Mir war das richtig peinlich. Ich
fühlte mich fast wie Aschenputtel, als der Prinz ihr den Schuh überstreifte und
feststellte, dass er passte. Sein Blick ging zu mir nach oben, wieder lächelte er
mich zum Dahinschmelzen an. Oh Gott! Was für ein Blick, was für ein Lächeln,
was für ein Mann! Ich spürte wie die Röte wieder in mein Gesicht Einzug hielt.
„Bist du fertig?“, fragte mich Nicolai und nahm wie selbstverständlich meinen
Karton. „Dann würde ich dich gerne nach Hause fahren. Wenn du gestattest.“ Am
liebsten wäre ich ihm vor Freude um den Hals gefallen, doch das traute ich mich
dann doch nicht. So gab ich ihm ein schüchternes „Ja, sehr gerne.“, zu
verstehen. Er würde mich nach Hause fahren. Mich. Mich ganz alleine. Ich würde
mit ihm in einem Auto sitzen. Er griff sich meinen Karton und wir gingen aus
dem Zimmer hinaus.
    Vor
der Stationskanzel blieben wir stehen. Ein Arzt kam auf mich zu. Und wie aus
dem Nichts tauchten auf einmal sämtliche Krankenschwestern auf und beäugten
Nicolai von oben bis unten. Der lächelte etwas amüsiert und legte stolz seinen
Arm um meine Schulter während er in der anderen Hand meinen Karton hielt. „Wir
wünschen Ihnen alles Gute, Frau Mattner . Und bitte! Hüten
Sie sich vor Blitz und Donner. Nie wieder Schwimmen bei Gewitter. Versprochen?“
Der Arzt reichte mir zum Abschied freundlich seine Hand entgegen. „Versprochen.
Und vielen Dank für alles.“, erwiderte ich. Immer noch den Arm von Nicolai um
meine Schulter gingen wir in Richtung Ausgang. Ich drehte mich kurz um, alle
standen wie versteinert da und sahen uns nach. Besser gesagt, sie sahen Nicolai
nach. Ich schwebte im siebten Himmel.

 
    Nicolai
ging mit mir ins Parkhaus. Er löste seinen Arm von meiner Schulter und kramte
in seiner Hosentasche. Von irgendwoher hörte ich dreimal einen kurzen Piepton . Ich schaute mich um und sah wie an einem Auto die
Lampen kurz aufleuchteten. Wenn ich von etwas keine Ahnung hatte, dann waren es
nicht nur Männer, Autos gehörten definitiv auch dazu. Für mich waren alle Autos
gleich. Hauptsache man kommt von A nach B. Wir gingen auf ein schwarz glänzendes
Auto zu. Und zum ersten Mal bewunderte ich ein Auto etwas mehr. Es sah verdammt
gut aus. Da ich mir aber nicht vor ihm die Blöße geben wollte, dass ich von
Autos keine Ahnung hatte, fragte ich lieber nicht, um was für ein Model es sich
hier handelte. Obwohl ich gerne ein Gespräch angefangen hätte. Aber das war mir
dann doch zu blöd, über Autos reden zu wollen. Galant öffnete er mir die Tür
und ließ mich einsteigen. Fürsorglich legte er mir den Gurt um. Dabei lächelte
er zuckersüß und ich konnte für einen Moment seinen Duft wahrnehmen. Ich
schloss die Augen, um diesen kostbaren Augenblick und seinen Duft zu
verinnerlichen. „Wird es so gehen?“, fragte er besorgt. Ich lächelte ihn
nickend an. Er ging nach hinten zum Kofferraum und stellte meinen Karton hinein.
Dann setzte er sich neben mir auf den Fahrersitz. Ich sah ihn von der Seite an.
Jede Geste von ihm, jede Bewegung, selbst wie er den Zündschlüssel im Auto
umdrehte, alles faszinierte mich an ihm millionenfach. Und er sah so verdammt
gut aus. Nicolai schaffte es mit seiner bloßen Anwesenheit mich total
durcheinander zu bringen. Ich hatte tausend Fragen an ihn, aber ich traute mich
nicht eine davon zu stellen. Doch fühlte ich ein unbeschreibliches Glücksgefühl
in mir aufkommen. Schade, dass Maria mich so nicht sehen konnte. Sie wäre vor
Neid erblasst. Maria? Sie weiß ja noch gar nicht was mit mir geschehen war. Und
Carl? Oh Gott, ich muss Carl unbedingt anrufen. Ach das hat Zeit. Neben mir
sitzt der

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