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Nie genug (German Edition)

Nie genug (German Edition)

Titel: Nie genug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Hinz
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meine Unterarme. Ich stütze mich mit den Handflächen auf der Liege ab und schließe die Augen. Sams Lippen wandern über meinen Hals und hinterlassen eine feuchte Spur.
    „Willst du gar nicht wissen, wie alt ich bin?“ Es wundert mich wirklich, dass ich soviel Gewalt über meine Stimme habe. Vor allem, da Sam gerade seine Hand auf meiner Hüfte abgelegt hat und kleine Kreise durch den Stoff meiner Hose reibt.
    „Du bist 27“, stellt er fest. „Das hat Nadine mir schon verraten. Außerdem war es ja offensichtlich, da ihr in einem Jahrgang zur Schule gegangen seid.“ Er lässt keine Sekunde von mir ab, völlig unbeeindruckt durch mein Gebrabbel.
    „Warum hast du die Tür abgeschlossen?“
    „Weil Nadine mir gesagt hat, ich soll mich zurückhalten. Aber ich kann nicht, Emma. Ich will dich.“ Zur Untermalung seiner Aussage drückt er seinen gespannten Schritt an meine Scham. Er streicht mit der Zungenspitze über meine Oberlippe und entlockt mir damit ein willenloses Seufzen.
    „Ich liebe die kleinen Töne, die du machst, wenn ich dich an den richtigen Stellen berühre. Aber warum fasst du mich nicht an?“ Er streicht meine Haare über die Schultern nach hinten und legt die Arme um mich, damit er mich ansehen kann.
    „Ich weiß es nicht. Irgendwie schüchterst du mich ein. Vielleicht warte ich auch noch auf den Augenblick, wo du mit dem Finger auf mich zeigst und laut rufst „Verarscht“.“
    Sam zieht die Stirn kraus und sieht mich fassungslos an.
    „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, Emma. Du musst echt ein paar prägende Erfahrungen gemacht haben. Ich wünschte, ich müsste jetzt nicht den Arbeitsplatz für meinen nächsten Kunden vorbereiten und hätte mehr Zeit für dich. Können wir morgen darüber reden?“
    Nickend will ich mich aus seinem Arm befreien, doch er hält mich fest und lässt mich nicht eher gehen, bis er mir mit einem innigen Kuss die Knie weich gemacht hat.
     
    Auf dem Weg zum Parkplatz bekomme ich eine Kurzmitteilung von Sam.
     
    -Ich mag dich, Emma. Und ich freue mich auf unsere Tour morgen. Vergiss deinen Personalausweis nicht und zieh dir die wärmsten Sachen an, die du hast. Auf dem Motorrad kann es ganz schön kalt werden. Sam. PS: Wenn ich dich nicht sexy finden würde, dann wäre ich nicht jetzt noch schmerzhaft hart. Ich kann dich immer noch auf meinen Lippen schmecken.-
     

6.
     
    6.30 Uhr am Samstagmorgen? Ernsthaft. Vor dem Frühstück muss doch nicht heißen, vor dem Sonnenaufgang.
    Sam steht vor meiner Haustür, in kompletter Motorradkluft, und sieht einfach zum Anbeißen aus. Ich habe es gerade mal geschafft, mich anzuziehen und mir einen Kaffee zu machen, was normalerweise um diese Uhrzeit auch nicht vorkommt. Völlig ungekämmt und noch vom Schlaf zerknautscht, lasse ich ihn in meine Küche.
    „Du bist früh“, bemerke ich mürrisch und stelle eine zweite Tasse unter die Kaffeemaschine.
    „Und du bist schlecht drauf.“ Er sieht enttäuscht aus.
    „Nein, Sam. Nur noch nicht ganz da. Kannst du mir noch eine halbe Stunde geben, damit ich mich in Ruhe fertigmachen und klar im Kopf werden kann? Mir ist klar, dass du los willst, aber ich muss erst wach werden.“ Ich reiche ihm den dampfenden Kaffee und will gerade nach oben gehen, doch er hält mich am Handgelenk fest. Vorsichtig stellt er die Tasse neben sich auf die Arbeitsplatte. Er schiebt sich vor mich und sucht meinen Blick.
    „Hast du keine Lust, Emma?“
    „Es ist nicht das. Ich bin nur kein Morgenmensch und außerdem bin ich kein Fan von Überraschungen.“
    „Okay. Und was noch?“
    Eigentlich habe ich immer eingebildet, dass ich nicht so leicht zu durchschauen bin.
    „IchbinnochnieaufeinemMotorradmitgefahrenundichhabeeineScheißangst.“ Wenn ich es ganz schnell sage, dann kann ich im Zweifelsfall bestreiten, es jemals gesagt zu haben. Oder?
    „Bitte, was?“ Ein tiefes Lachen erschüttert seinen Brustkorb.
    „Du hast mich schon verstanden.“
    „Ja, hab ich“, nickt er zur Bestätigung. „Möchtest du lieber hier bleiben? Wir könnten auch mit dem Auto fahren.“
    „Nein, ich will schon. Aber du musst mir versprechen, nicht zu schnell und zu waghalsig zu fahren. Ich hänge an meinem Leben.“
    „Versprochen, Emma. Mach dir keine Sorgen, ich bin ein sehr guter und vernünftiger Fahrer. Ich pass auf dich auf.“ Er küsst mich auf die Stirn und schafft es doch tatsächlich, dass ich mich in seiner Gegenwart schmal und zerbrechlich fühle.
    „Sagst du mir, wo wir hinfahren. Die

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