Nie genug (German Edition)
bei Nadine noch eine Kotztüte holen.“
„Schon okay“, bekomme ich heraus, plötzlich wieder Herr über mein Sprachzentrum.
Sam sieht so witzig aus, hinter dem Steuer meines Kleinwagens.
„Ich bin noch nie so richtig gefickt worden“, platzt es aus mir raus, als Sam den Motor startet.
„Jetzt gerade bist du vor allem betrunken.“
„Kann schon sein, aber ich muss dir das sagen.“ Ich pikse mit dem Finger in seinen Oberarm, um mir seine Aufmerksamkeit zu sichern. „Mein erster Freund war einfach nur ungeschickt, und wir waren auch nicht so lange zusammen. Dann kam schon mein Ex, aber der hat mich nur im Dunkeln angefasst, und auch nicht mehr als nötig.“
„Und seit dem hast du mit niemandem mehr geschlafen?“ Sam sieht mich grinsend von der Seite an. Er scheint mich gerade sehr witzig zu finden. Vielleicht wittert er auch nur eine Möglichkeit, mir meine intimsten Geheimnisse zu entlocken. Seine Chancen stehen hervorragend, würde ich sagen.
„Oh, nein. Da gab es noch jemanden. Der Typ war ein Riese, sogar noch größer als du. Ich war so naiv zu glauben, dass es Aufschluss auf andere Körperteile geben könnte.“ Ich muss kurz Luft holen. So viele Worte in so kurzer Zeit, da kommt mein Gehirn nicht nach. Oder ist es mein Mund?
„Aber ganz im Gegenteil, Sam. Sein Penis war so klein, so was sieht man sonst nur in medizinischer Fachlektüre. Dafür hatte er eine wahnsinnige Ausdauer. Nur blöd, dass ich ihn fast nicht gemerkt habe.“
„Wie bist du denn an so etwas gekommen?“ Sam lacht, obwohl ich das damals nicht so witzig fand.
„Oh, ich hab ihn auf einer Convention getroffen, wo ich einen Vortrag übers Schreiben gehalten habe. Wusstest du es noch nicht? Ich bin die Sexgöttin Gemma Lennart. Leider existiert dieses Leben nur auf dem Papier. Nadine und die anderen Hühner kannten alle meine Bücher, nur weiß niemand, wer ich bin.“ Jetzt breche ich in eine Mischung aus hysterischem Gekicher und Geheule aus. Sam reicht mir ein Taschentuch und sieht mich verwirrt an. Der arme Kerl hat keinen Schimmer, wovon ich rede. Schneller als erwartet bringt er das Auto zum Stehen und parkt vor einem großen Apartmentkomplex, nur eine Straße von meinem Haus entfernt.
„Wo sind wir?“, frage ich. Der Alkohol bringt einen neuen Schwung Hitze in mein Gesicht. Einfach so, ohne Grund. Was’n Scheiß.
„An meiner Wohnung. Ich kann dich heute Nacht wohl schlecht alleine lassen.“ Er zieht den Zündschlüssel und steigt aus.
Ich versuche, meinen Gurt zu lösen, finde aber dieses komische Steckding nicht. Sam öffnet meine Tür und beugt sich über mich, um mich aus dem Sitz zu befreien. Er findet den Verschluss und macht ihn für mich auf. Als ich schließlich frei bin, reicht er mir eine Hand, um mich aus dem Auto zu ziehen. Irgendwie bringt er mich mit beiden Füßen auf den Asphalt und greift mir gleich zur Unterstützung unter die Arme. Ich bin selbst erstaunt, wie schlecht mein Körper mir gehorcht. Eigentlich finde ich mich geistig noch ganz klar.
„Weißt du, Sam. Ich dachte ja, du wolltest mir deine Wohnung nicht zeigen.“
Plötzlich stehen wir vor einem Aufzug, der Weg dahin ist mir entgangen. Vielleicht bin ich doch nicht so ganz nüchtern.
„Wie kommst du darauf?“ Er zieht mich in die Kabine des sich öffnenden Aufzugs.
„Weil du mich dann nicht abwimmeln musst, wenn ich lästig werde.“
„Oh, Emma.“ Er schließt mich in seine Arme und drückt mein Gesicht an seine Brust. Ich glaube, ich sabbere ihm gerade auf sein Shirt.
„Warum hast du dich so betrunken?“, fragt er.
„Alles war voller Sexspielzeuge und dann haben sie auf einmal über meine Bücher gesprochen, da habe ich etwas die Kontrolle verloren.“
„Ich hab keine Ahnung, wovon du redest. Es ist wohl besser, wenn ich dich morgen noch mal frage, nachdem du deinen Rausch ausgeschlafen hast.“
„Vielleicht besser so“, nuschele ich an seiner Brust.
Der Aufzug bleibt mit einem Ruck stehen und schiebt einen Teil meines Mageninhalts die Speiseröhre hoch. Ich schlucke ein paar Mal und versuche, mir nichts anmerken zu lassen, doch mit wenig Erfolg. Mein Körper rebelliert und ich fange an zu würgen. Sams Wohnung ist zum Glück gleich gegenüber vom Aufzug. Er öffnet rasch die Tür und schiebt mich in die Gästetoilette neben der Wohnungstür. In letzter Sekunde finde ich die Toilettenschüssel und knie mich davor. Sam ist sofort hinter mir und hält mir die Haare aus dem Gesicht. Ich versuche, ihn von mir
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