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Nie genug (German Edition)

Nie genug (German Edition)

Titel: Nie genug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Hinz
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hinreißend, klug und hast das schönste Lächeln. Ich kann die ganze Zeit nur daran denken, wie ich dich heute Morgen unter mir hatte, und muss mich so beherrschen, meinen Job zu machen, während du mir gegenübersitzt.“
    Ich lege meine Arme um seine Mitte und vergrabe meine Nase an seiner Brust.
    „Dann sollte ich vielleicht doch nicht hier sein. Ich will ja nicht, dass du dich verzeichnest.“
    „Keine Sorge, ich hab das im Griff. Ich muss mich nur daran erinnern, weiterzumachen, und dich nicht die ganze Zeit anzusehen.“
    „Du machst mich verlegen“, grummele ich in sein Shirt.
    „Ich sage nur, was ich sehe.“
    „Hörst du auf, wenn ich dir die Haare schneide?“
    „Nein. Machst du es trotzdem?“
    „Natürlich.“
    Er hebt mein Kinn und drückt mir einen sanften Kuss auf die Lippen.
    „Ich bin verrückt nach dir, Emma. Und wenn du Markus erzählst, dass ich solche kitschigen Sachen sage, dann muss ich dich leider übers Knie legen.“
    „Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass du das sagst. So langsam glaube ich, dass du das ernst meinst.“
    Sam wackelt vieldeutig mit den Augenbrauen und lässt mich stehen, um Nina und Eric reinzuholen.
     
    Der Raum ist viel zu klein für diese Menge an schönen Menschen. Eric und Nina sind ein Paar wie aus einem Hochglanzmagazin. Beide sind so mühelos schön, dass es mir die Kehle zuschnürt. Eigentlich will ich flüchten, doch Sams Blick fordert mich heraus, es zu versuchen. Wie ich aus den Gesprächen heraushöre, kennen die beiden sich, weil Sam sein erstes großes Motiv auf Erics Rücken verewigen durfte. Über die wiederholten Termine hat sich eine lose Freundschaft entwickelt.
    Eric sieht aus wie der schwarzhaarige, muskulöse Footballspieler, der er ist. Er ist fast so groß wie Sam und so breit wie ein Schrank. Seine eisblauen Augen verfolgen jede Bewegung von Nina, seiner rothaarigen, grazilen Freundin. Sie ist groß, schlank und hat das Gesicht eines Modells, auch wenn sie sich nicht so verhält. Die beiden scheinen nett. Normal. Dennoch kann ich nicht anders, als mich in ihrer Anwesenheit klein und wertlos zu fühlen.
    „Wie macht sich Lucy?“, fragt Sam, als er die Matrize auf Ninas Hüfte positioniert. Lucy ist Erics kleine Tochter, wie ich mitbekommen habe.
    „Sehr gut“, antwortet Nina mit unverkennbarem Stolz. „Den Schulstart hat sie problemlos gepackt, obwohl sie bis vor einem halben Jahr noch solche Probleme mit der Sprache hatte.“
    Eric ist Amerikaner und lebt wohl noch nicht allzu lange hier. Sein Akzent lässt mich auf die Südstaaten schließen, was sich auch im Laufe des Gesprächs bestätigt. Dem Gespräch, aus dem ich mich vollkommen zurückhalte. Sam hat mich tatsächlich als seine Freundin vorgestellt, und besonders Nina hat mich sehr herzlich begrüßt, aber danach habe ich mich wieder in meinen Sessel verkrochen, und spiele jetzt den stillen Beobachter.
    „Wir machen nächste Woche eine kleine Halloween Party“, sagt Eric. „Es ist nichts Besonderes, nur für die Kinder. Aber ihr solltet kommen.“
    Nina sieht zu mir und lächelt. Sie sitzt nur mit ihrem BH rittlings auf einem Stuhl. Ihre Hose an der Hüfte tief runtergezogen. Wenn ich so einen Körper hätte, dann würde ich mich überall ausziehen. Naja, nicht wirklich.
    „Was meinst du?“, fragt mich Sam.
    „Come on, honey. Gib dir einen Ruck“, sagt Eric in seinem breitesten Akzent und zwinkert mir zu.
    Mir schießt das Blut in die Wangen, völlig überfahren von seiner Wirkung.
    Sam grinst und Nina sieht mich verständnisvoll an.
    „Wenn Eric seinen texanischen Charme einschaltet, dann kann ich auch nicht Nein sagen“, bestätigt sie mir seine Ausstrahlung.
    „Muss ich mich verkleiden?“, frage ich.
    „Du kannst, wenn du möchtest, aber du musst nicht. Es ist wirklich mehr eine Party für die Kinder“, sagt Eric zu mir.
    „Und wenn ich du wäre, dann würde ich mein Terminbuch mitbringen“, wendet er sich an Sam. „Einige Jungs aus dem Team werden mit ihren Kindern da sein, und wenn sie dich sehen, dann kommen sie bestimmt wieder auf Ideen.“
    Nina verzieht keine Miene, als Sam zum ersten Mal die Tätowiernadel ansetzt, doch an ihrer verspannten Haltung erkennt man, dass es nicht so schmerzlos ist. Sie bekommt ein größeres Motiv aus Blüten und Symbolen für Sternzeichen auf dem unteren, rechten Rücken. Offensichtlich ein sehr persönliches Tattoo, über das hier im Raum niemand spricht.
    „Also, Emma. Was sagst du?“, fragt Sam, als er die Nadel

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