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Niels Holgersens wunderbare Reise mit den Wildgaensen - Zweiter Teil

Niels Holgersens wunderbare Reise mit den Wildgaensen - Zweiter Teil

Titel: Niels Holgersens wunderbare Reise mit den Wildgaensen - Zweiter Teil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Selma Lagerloef
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mit denen des Nachbars vergleicht!« sagte er.
    Nach einer Weile kamen sie an den großen Elf Ljungan, der in einem breiten Tal floß. Und wie mit einem Schlage war alles so
     verwandelt, daß sie hätten glauben können, sie seien in ein anderes Land gekommen. Der Nadelwald war auf den steilen Hügeln
     oberhalb des Tals zurückgelassen, und die Abhänge waren mit weißstämmigen Birken und mit Pappeln bewachsen. Das Tal war so
     breit, daß sich der Elf an vielen Stellen zu einem See erweitern konnte. Die Ufer waren mit großen, stattlichen Höfen dicht
     bebaut. Als sie über das Tal hinflogen, hörte der Adler, wie sich der Junge darüber wunderte, daß die Wiesen und Felder, die
     da lagen, für eine so große Bevölkerung ausreichen konnten.
    »Hier wohnen die Schnitter, die den Waldacker mähen,« sagte der Adler.
    Der Junge dachte an die niedrigen Häuser und die eng zusammengebauten Höfe in Schonen. Hier wohnten dieBauern gleichsam auf Herrenhöfen. »Es scheint, als lohne sich die Arbeit im Walde gut,« sagte er.
    Der Adler hatte beabsichtigt, nordwärts, quer über den Ljungan zu fliegen, aber als er eine Strecke über den Elf hinausgekommen
     war, hörte er, wie der Junge sich darüber wunderte, wer sich wohl der gefällten Baumstämme annehme, nachdem sie am Flußufer
     in Schobern aufgeschichtet waren. Da machte Gorgo kehrt und flog in östlicher Richtung den Fluß hinab. »Der Elf nimmt sich
     der Baumstämme an und führt sie nach der Mühle hinab,« sagte er.
    Der Junge dachte daran, wie sorgfältig man daheim acht gab, daß auch nicht ein Korn verloren ging. Hier kamen nun die großen
     Mengen gefällter Baumstämme den Elf hinabgeschwommen, ohne daß jemand für sie sorgte. Er war überzeugt, daß nicht mehr als
     die Hälfte davon anlangte, wohin sie sollten. Einige schwammen mitten in der Stromfurche, und für die ging es ganz leicht,
     aber da waren andere, die am Ufer entlang trieben, und die stießen gegen Landzungen an, oder sie blieben in dem stehenden
     Wasser der Buchten liegen. In den Seen sammelten sich die Baumstämme zu solchen Mengen, daß sie die ganze Oberfläche bedeckten.
     Es sah so aus, als könnten sie da liegen und sich ausruhen, so lange sie wollten. An den Brücken stauten sie sich zuweilen,
     und in den Wasserfällen konnte es wohl geschehen, daß sie mitten durch brachen, in den Gießbächen gerieten sie zwischen den
     Steinen in die Klemme und türmten sich zu hohen, wackelnden Stapeln auf. »Ich möchte wohl wissen, wie lange diese Ernte gebraucht,
     um bis zur Mühle zu kommen,« sagte der Junge.
    Der Adler flog langsam am Ljungan entlang. Anvielen Stellen ruhte er auf den Flügeln, damit der Junge Zeit hatte zu sehen, wie die Erntearbeit hierzulande vor sich ging.
    Als sie eine Strecke geflogen waren, kamen sie an einen Platz, wo die Flößer arbeiteten. Und der Adler hörte den Jungen zu
     sich selbst sagen, was das Wohl für Leute seien, die dort am Ufer entlang liefen.
    »Die sorgen für das Getreide, das unterwegs aufgehalten ist,« rief der Adler.
    Der Junge dachte daran, wie ruhig und still die Leute ihr Korn daheim zur Mühle fuhren. Hier mußten Männer mit langen Bootshaken
     in den Händen am Ufer entlang laufen, und nur mit Not und Mühe brachten sie die Baumstämme wieder flott. Sie wateten ins Wasser
     hinaus und sie wurden von Kopf zu Fuß naß. Sie sprangen von Stein zu Stein weit in die Gießbäche hinein, sie spazierten auf
     den schaukelnden Baumstämmen so ruhig umher, als bewegten sie sich auf ebener Erde. Es waren kühne und umsichtige Männer.
     »Wenn ich dies sehe, muß ich an die Schmiede im Bergwerkdistrikt denken, die mit dem Feuer umgingen, als könne es nicht den
     geringsten Schaden anrichten,« sagte der Junge. »Diese Flößer spielen mit dem Wasser, als seien sie Herren darüber. Es sieht
     so aus, als hätten sie es unterjocht, so daß es ihnen nichts mehr anzuhaben wagt.«
    Nach einer Weile hatten sie sich der Mündung des Elf genähert, und vor ihnen lag der Bottnische Meerbusen. Gorgo flog jedoch
     nicht geradeaus, sondern in nördlicher Richtung am Ufer entlang. Er war noch nicht weit geflogen, als sie unter sich ein Sägewerk
     sahen, das so großwar wie eine kleine Stadt. Während der Adler darüber hin und her schwebte, hörte er den Jungen zu sich selbst sagen, daß
     das ein großer und prächtiger Ort sei.
    »Hier siehst du die große Sägemühle, die Svartrik heißt,« sagte der Adler.
    Niels Holgersen dachte an die

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