Niemand, Den Du Kennst
Das Buch beginnt mit einer Szene in der Bucht von San Francisco, wo Abby die kleine Tochter ihres Verlobten verliert. Abby, die sich als Fotografin immer auf ihre Augen verlässt, muss sich nun, völlig von ihrem Instinkt geleitet, auf die Suche begeben. Ich hatte beim Schreiben gehofft, dass Abbys Unfähigkeit, irgendeinen Sinn in dieser Tragödie zu sehen, und ihr Unvermögen, den weiteren Fortgang vorherzusagen oder irgendwie beeinflussen zu können, Abbys inneren Kampf noch intensiviert.
Monica: In unserer Kindheit war ich immer diejenige mit einem Buch vor der Nase. Was sind deine Lieblingsschriftsteller?
Michelle: Ja, ja, ich erinnere mich an eine Autofahrt in den Bergen. Während wir uns die Serpentinen hochwanden, hatte ich mit unheimlicher Übelkeit zu kämpfen, und du warst total versunken in dein Buch! Heute lese ich selbst viel. Da fallen mir sofort Autoren ein wie Jorge Luis Borges, Bohumil Hrabal, Vladimir Nabokov, Walker Percy, Eudora Welty, Ismail Kadare, Grace Paley, Richard Yates, Ian McEwan, E. B. White, Jane Bowles, George Orwell, Gustave Flaubert, Italo Calvino, Paul Auster, José Saramago, Milan Kundera, Lars Gustafsson und Mary Flannery O’Connor. Außerdem lese ich meinem Sohn viel vor und habe in den letzten Jahren viele tolle Kinderbuchautoren entdeckt, wie Ian Falconer mit seinen entzückenden Olivia -Büchern.
Monica: Wie findest du als Mutter eines kleinen Sohnes Zeit zum Schreiben?
Michelle: Vor der Geburt meines Kindes hatte ich immer die Zeit, eine ganze Woche lang zu schreiben und ein oder zwei Seiten noch mal zu überarbeiten. Das geht jetzt nicht mehr. Ich denke aber, dass mein Kind mich auch gelehrt hat, meine Gedanken zu strukturieren. Früher war ich oft verhältnismäßig unproduktiv, heute kann ich mich sofort in meine Geschichte versenken, so lange bis es wieder Zeit ist, Mami zu sein. Es heißt immer, Mütter seien so zerstreut und vergesslich, aber ich habe gemerkt, dass viele Frauen plötzlich viel fokussierter und effizienter sind, sobald sie Kinder haben.
Natürlich bin ich immer noch oft vergesslich und zerstreut, aber nicht, wenn ich schreibe!
Misty: Und woran arbeitest du im Moment?
Michelle: Mein nächster Roman wird an einem einzigen Tag in San Francisco spielen. Er handelt von zwei erwachsenen Schwestern, die sich lange Zeit sehr fremd waren. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive einer Ärztin für Innere Medizin, die eben erst vierzig geworden ist und in deren Leben es gerade einen großen Umbruch gegeben hat. Aber ich rede nicht so gerne über Projekte, an denen ich noch arbeite. Ich habe dann immer das Gefühl mein literarisches Karma zu verspielen …
PRESSESTIMME ZU »NIEMAND, DEN DU KENNST«
Aus dem Birmingham Magazine
Als Ellie Enderlin geschäftlich in Nicaragua unterwegs ist, wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt, die sie fortan nicht mehr loslassen soll. Sie trifft auf einen Mathematiker, der einst ein enger Freund ihrer Schwester Lila war und der ihr seine Sicht der Dinge auf Lilas Geschichte anvertraut - eine Geschichte, die mit Lilas Tod endete, den er herbeigeführt haben soll. Er übergibt Ellie das Notizbuch ihrer Schwester, voll von mathematischen Formeln und Einsichten in Lilas Leben.
Dieses Notizbuch führt Ellie wieder die Fragen vor Augen, die sie zwanzig Jahre lang verfolgt haben: Wer hat ihre Schwester umgebracht, und warum? Ellie beginnt mit ihrer Spurensuche und lernt dabei eine völlig neue Seite ihrer Schwester kennen.
Wie schon in ihrem letztem Buch »Ein einziger Blick« entwirft Michelle Richmond eine starke weibliche Hauptfigur und kreist abermals um das Thema eines mysteriösen Verschwindens. Und obwohl sich alles um den rätselhaften Mord an Lila dreht, ist »Niemand, den du kennst« keine typische Kriminalgeschichte. Richmonds Roman wird durch die Beziehungen ihrer Charaktere bereichert und durch die feinen Zwischentöne, die sie in jedem einzelnen Leben ihrer Figuren aufspürt.
KAFFEE-COCKTAILS
Wodka Espresso
30 ml kalter Espresso
45 ml Wodka
45 ml Kahlúa Kaffeelikör
30 ml Crème de Cacao (hell)
Espresso, Wodka, Kahlúa und Crème de Cacao in einen mit zerstoßenen Eiswürfeln gefüllten Shaker gießen. Schütteln und in ein gekühltes Martiniglas füllen. Die Flüssigkeit darf ruhig ein bisschen schaumig sein.
Ein Dankeschön an Dawn, die mir dieses köstliche Rezept in ihrem Lesekreis vorgestellt hat!
Brazilian Coffee
30 ml Cachaça
30 ml Sahne
15 ml
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