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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Dahlia wusste, aber Dahlia war nicht mehr da, sondern stand wieder in dem Kreis der zehn, die sie auf dem Gewissen hatte.
    Sie war nackt und fiel weinend auf den Boden.
    Sie lachten sie nur noch mehr aus.
    »Wir haben es nicht vergessen«, sangen sie.
    »Wir haben dir nicht verziehen.«
    »Wir warten auf dich«, höhnte das Baby. »Bald ist es so weit.«
    Drizzt überwand die Mauer von Luskan geräuschlos und unbemerkt wie ein Schatten im Sternenlicht. Er kannte die Stadt gut und huschte von Haus zu Haus, von Gasse zu Gasse und von Dach zu Dach bis zu den Pfeilern der Brücke zur Schanzeninsel.
    Von dort aus konnte er den Balkon sehen, auf dem er und Dahlia mit Hochkapitän Kurth gestanden hatten, als dieser ihnen die Aufteilung der Stadt erklärt hatte. Nachdem er kurz beobachtet hatte, in welchem Rhythmus sich die Soldaten auf der Schanzeninsel bewegten, wusste Drizzt, dass er unbemerkt auf den Balkon gelangen konnte.
    Aber was dann?
    Wollte er einem Hochkapitän seinen Krummsäbel an den Hals setzen? Würde man ihm dann das Gegengift aushändigen? Und wusste Kurth überhaupt Genaueres über die vergifteten Fallgruben des Juweliers?
    Drizzt hätte vor Ärger am liebsten aufgestampft. Seine Gedanken drehten sich im Kreis, ohne irgendwo hinzuführen. Er wusste, dass die Zeit gegen ihn, gegen Dahlia, arbeitete, aber was sollte er tun?
    »Zu Kurth gehen«, flüsterte er und nickte, denn eine andere Wahl schien er nicht zu haben. Also duckte er sich neben dem Geländer und betrat die Brücke. Als sich jedoch von der anderen Seite mehrere Gestalten näherten, zog er sich hastig zurück.
    Die Männer und Frauen kamen direkt an ihm vorbei. Er hörte ihre Bemerkungen – Schwierigkeiten mit Schiff Rethnor, und eine Frau gab Beniago die Schuld am aktuellen Stand der Dinge.
    »Beniago hatte nur noch Augen für diese Mörderin«, murrte sie.
    »Der Ärger mit Schiff Rethnor ist bald ausgestanden«, erklärte eine andere. »Beniagos Gruppe hat keinen Anführer umgebracht, nur zwei angeheuerte Nichtsnutze. Alle anderen gehen auf das Konto der Elfe und des Drow.«
    »Und wenn Schiff Rethnor nun beschließt, dann eben ein paar von uns umzubringen?«, erwiderte die erste Frau verstimmt.
    »Zügle lieber deine Zunge, wenn du Beniago aufs Korn nimmst«, sagte ein Mann.
    »Der ist doch beim Saufen und Rumhuren.« Die Frau winkte ab.
    »Er hat Augen«, gab der Mann zu bedenken, und sie funkelte ihn an.
    Die Gruppe ging weiter, und Drizzt ließ sie ziehen, während er überlegte, was er nun tun sollte. Er blickte noch einmal zur Schanzeninsel und zum Turm, schlug dann aber den Weg zur Stadt ein, wo er auf den Hafen zuhielt, das Ziel all jener, die auf »Saufen und Rumhuren« aus waren.
    Er wusste, dass er etwas Glück brauchte, aber er wusste auch, dass dies kein Viertel war, in dem man sich hinter verschlossenen Türen verschanzte. Die meisten Häuser am Hafen waren Tavernen, die offen einsehbar waren und deren Stammgäste die Straße hinauf- und hinunterschlenderten.
    Als er sich der Gegend näherte, die selbst zu dieser späten Stunde – gerade zu dieser Zeit – hell erleuchtet und gut frequentiert war, blieb er noch einmal stehen. Einige der Leute würden ihn erkennen, und angesichts seines jüngsten Zusammenstoßes mit Schiff Rethnor wie auch mit Schiff Kurth war das wohl keine gute Idee. Zumindest aber wäre er nicht der einzige Drow da unten, denn er hatte einen tätowierten Dunkelelfen bemerkt, der mit anderen Matrosen unterwegs war.
    Drizzt schlug sich die Kapuze seines waldgrünen Mantels über den Kopf und zog sie tief ins Gesicht. Dann schlang er den Umhang fest um seinen Körper, um auch seine auffälligen Waffen zu verbergen.
    Mit gesenktem Kopf mischte er sich unter die Menge, wobei seine Augen unablässig die Umgebung absuchten.
    Mehrere Leute sahen ihn neugierig an, und er wusste, dass es nicht lange dauern konnte, bis einer sich anschließend zu einem Kameraden umdrehen und diesem etwas zuflüstern würde, worauf der andere eilends davonlief, zweifellos um Verstärkung zu holen.
    Aber Drizzt schüttelte diesen Gedanken ab und konzentrierte sich einzig auf Dahlia, für die er hier war und für die er sich beeilen musste. Deshalb beschleunigte er seine Schritte und musterte weiter die Leute.
    Beniago.
    Er schien allein zu sein. In der einen Hand hielt er einen Krug Bier, in der anderen ein angebissenes Stück Brot. Drizzt sah sich kurz um, ehe er loslief. Kurz darauf kreuzte er ein gutes Stück vor Beniago dessen Weg

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