Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
Frau.
    »Kann er sie heilen?«, fragte Drizzt, der selbst über die Verzweiflung in seiner Stimme staunte.
    Die Bäuerin sah ihn naserümpfend an, trat aber endlich beiseite, damit er Dahlia ins Haus tragen konnte. Er legte seine Gefährtin sanft auf ein Lager und ging sofort daran, ihren Stiefel aufzuschnallen und abzuziehen – jedenfalls bemühte er sich darum, denn ihr Bein war vom Gift dick angeschwollen.
    Nach einiger Zeit und ziemlich viel Fett hatte Drizzt den Stiefel schließlich abgenommen. Dahlias Fuß war furchtbar geschwollen und blau, rot und gelb angelaufen. Erschrocken fuhr er mit einer Hand an sein Gesicht.
    Die Bäuerin kam zu ihm und musterte den Fuß. »Sieht aus wie der Biss einer Tundraviper«, meinte sie.
    »Und dagegen kann Ben der Braumeister etwas tun?«, wollte der Drow wissen.
    Die Frau warf ihm einen mitleidigen Blick zu und schüttelte den Kopf.
    Drizzt holte tief Luft. Er konnte Dahlia nicht verlieren. Nicht jetzt. Nicht, wo er noch um Bruenor trauerte, wo er plötzlich ganz allein war, wo er begriffen hatte, dass alle seine Freunde tot waren. Er wich zurück, denn die Erkenntnis, wie sehr er Dahlia brauchte und welche Angst er hatte, dass auch sie ihn verlassen könnte, überraschte ihn.
    »Das ist kein Schlangenbiss«, stellte die Frau fest, die den Einstich in Dahlias Fußsohle untersuchte.
    »Ein vergifteter Stachel.«
    »Dann solltest du den aufsuchen, der den Stachel präpariert hat«, meinte die Bäuerin. »Mit so etwas spielt doch keiner ohne Gegengift herum. Also besorg uns eine Dosis, denn das Gegengift wird sie dringend brauchen.«
    Drizzt nickte und starrte Dahlia lange an. Abgesehen von ihrem verletzten Bein wirkte sie ganz ruhig, wenn auch sehr blass.
    »Ich bin bis morgen früh zurück«, sagte er.
    Er wollte schon zur Tür laufen, doch da schrie die Bäuerin auf. Drizzt fuhr herum und sah, wie sie mit der Hand vor dem offenen Mund vor Dahlia zurückwich. Auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck des Entsetzens. Der Dunkelelf eilte zu Dahlia, konnte aber nichts Ungewöhnliches feststellen.
    »Was ist denn?«, fragte er seine Gastgeberin.
    »Ihr Gesicht!«, rief die Frau. »Es wird wieder blau, so wie vorher.«
    Drizzt sah Dahlia erneut an und begriff. Das magische Pulver, das Dahlia eingesetzt hatte, war verbraucht, und nun schimmerte ihre Tätowierung wieder durch. Er atmete erleichtert auf und lachte sogar.
    »Schon gut«, sagte er und ging erneut zur Tür. »Aber sei darauf gefasst, dass die Haare sich auch verändern könnten.«
    »Ist sie etwa eine Doppelgängerin?«, fragte die Frau erschüttert.
    »Nein, das ist nur ein bisschen magische Verkleidung.«
    Die Bäuerin war eine einfache Frau, die über diesen Unsinn nur den Kopf schütteln konnte. Drizzt brachte ein Lächeln zustande, doch dann rannte er hinaus, sprang auf Andahars Rücken und trieb das Einhorn im gestreckten Galopp nach Norden.
    Bei jedem langen Satz von Andahar peinigten ihn die Bilder von Dahlias blauem Fuß.
    Blutig und zerschlagen bildeten sie einen Kreis um sie. Alle, von Bengarion bis zu Dor’crae, die neun Liebhaber, die sie getötet hatte.
    »Du kannst uns nicht entkommen«, drohte Dor’crae. Die Hälfte seiner Haut fehlte, weil die Wucht der Wassermassen sie weggerissen hatte. »Wir warten auf dich.«
    »Glaubst du, wir hätten dich vergessen?«, fragte ein anderer.
    »Glaubst du, wir hätten dir verziehen?«, fragte der Nächste.
    Da begannen sie alle neun zu lachen und Dahlia im Gleichschritt zu umkreisen, während sie sich in alle erdenklichen Richtungen drehte. Es gab keinen Ausweg. Diesmal konnte Kozahs Nadel ihr nicht helfen.
    Eine zehnte Gestalt schloss sich den neun Marschierenden an, eine kleine Gestalt – ein Baby, halb Elf, halb Tiefling. Es sagte kein Wort, sondern starrte Dahlia nur hasserfüllt an. Dann setzte es ein boshaftes Lächeln auf, bei dem es ein Maul voller spitzer Zähne zeigte.
    Dahlia schrie auf und wich vor ihm zurück, aber damit geriet sie nur näher – zu nah! – an die anderen heran. Sie schrie erneut auf und taumelte an ihren Ausgangspunkt zurück.
    Die anderen verhöhnten und verlachten sie. Verzweifelt ging sie mit geballten Fäusten auf sie los, fest entschlossen, bis zum bitteren Ende zu kämpfen.
    Aber sie wurde von anderen gepackt, von Shadovar, die sie zu Boden warfen und festhielten.
    Ihre Mutter rief nach ihr.
    Erzgo Alegni fiel über sie her.
    Als er mit ihr fertig war, marschierte er lachend mit seinen Wachen davon. Um ihre Mutter zu töten, wie

Weitere Kostenlose Bücher