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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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vergiftet«, fuhr Drizzt fort. »Ich brauche das Gegengift für die Falle des Juweliers, und ich brauche es sofort, sonst ist sie verloren. Ich werde jetzt dorthin gehen.« Er begann, die Wand hochzuklettern, denn nun erhob sich hinter ihm auf der Straße ein Schrei. »Komm mit dem Gegengift zu mir.«
    »Warum sollte ich …?«
    »Weil du eines Tages Hochkapitän sein wirst«, antwortete Drizzt kurz vor dem Dach. »Dann wirst du Verbündete brauchen.«
    »Ich soll dir und Dahlia trauen?«, fragte Beniago ungläubig, aber Drizzt war bereits verschwunden.
    Allerdings nicht aus der Gasse, denn dort oben fand er einen neuen Aussichtspunkt, von dem aus er Beniago beobachten konnte.
    Während Beniago seinen Dolch suchte, kamen mehrere Piraten die Gasse heruntergerannt, nachdem sie sich endlich durch die Kugel der Finsternis getastet hatten. Der Meuchelmörder bedachte seine Verbündeten nur mit einem angewiderten Kopfschütteln und drängte sich brüsk an ihnen vorbei.
    Halb bewusstlos schlug Dahlia um sich, als das heiße Messer von Ben dem Braumeister tief in ihren Fuß schnitt. Die Bäuerin, die sie festhielt, hätte zum Dank beinahe ein Knie ins Gesicht bekommen.
    »Puh, ist das eklig«, sagte sie, als grüner und weißer Eiter aus der Wunde rann. »Viperngift?«
    »Ja, und wir wissen alle, was das bedeutet.«
    »Dann ist sie tot.«
    »Sie müsste schon tot sein, aber sie hat wohl nicht viel abbekommen«, erwiderte Ben. Er setzte sein Messer noch einmal an, um einen Kreuzschnitt zu erzeugen, aus dem sogleich weiterer Eiter strömte. »Und mir scheint, sie ist recht zäh.«
    Dahlia schrie auf, vielleicht vor Schmerz, aber nicht wegen des Schnitts, wie beide erkannten. Sie war wieder in ihre Fieberträume versunken, und das schien keine angenehme Erfahrung zu sein.
    Der Braumeister griff Dahlia an den Oberschenkel und zog die Schlinge, die er dort angelegt hatte, fester zu. »Ich würde ihr am liebsten das Bein abnehmen«, sagte er, »oder wenigstens den Fuß. Aber ich fürchte, das überlebt sie nicht.«
    »Sie ist sowieso verloren«, erwiderte die Bäuerin und warf einen Blick auf die breite Klinge der Axt und auf die lange Säge, die er mitgebracht hatte.
    »Wenn Hochkapitän Kurth das erfährt …«, begann Beniago, als er Drizzt die Hand hinstreckte.
    Drizzt nahm das Fläschchen entgegen. »Er wird dir danken, sobald Dahlia und ich ihm unsere Dienste anbieten«, erklärte er. »Falls Kurth noch Hochkapitän ist, wenn wir uns wiedersehen, meine ich«, fügte der Drow hinzu, um zu verdeutlichen, dass Beniago seiner Ansicht nach bis dahin einen Weg finden würde, sich diese Position zu sichern.
    Noch während Drizzt die Worte aussprach, musste er gegen seine eigene Überraschung ankämpfen. Obwohl er aus Menzoberranzan stammte, war Drizzt nicht gerade ein Meister der Tarnung und spielte nur selten im Reich der mörderischen Intrigen mit. Wann hätte er je einen solchen Handel mit jemandem wie Beniago in Erwägung gezogen? Wann hätte er an eine Allianz mit einem Hochkapitän aus Luskan auch nur einen Gedanken verschwendet? Aber Drizzt spielte diese Karte nicht nur aus, um sich das Gegengift zu sichern, sondern zog ernsthaft in Betracht, dass er und Dahlia sich durchaus mit Kurth oder Beniago verbünden könnten …
    In einer Seitenstraße ertönte ein Schrei.
    »Schiff Rethnor hat von dir Notiz genommen«, warnte Beniago.
    »Und Schiff Kurth?«
    »Schon möglich, aber die kann ich ablenken«, erwiderte Beniago. »Gegen Schiff Rethnor kann ich dir allerdings nur wenig anbieten.«
    Drizzt hob die Pfeife an seiner Kette und blies hinein. Mit langen Sätzen sprang Andahar durch die Dimensionen auf ihn zu. Drizzt gab dem Einhorn einen Wink, an ihm vorbeizulaufen.
    »Leb wohl, Beniago«, sagte der Drow, als er in die wehende Mähne von Andahar griff und sich auf dessen Rücken schwang. »Wenn das hier das Gegengift ist, hast du heute einen Freund gewonnen. Wenn nicht, dann sei dir sicher, dass meine Säbel dein Herz finden werden.«
    Mit dieser Warnung war Drizzt Do’Urden verschwunden, und Andahar galoppierte mit klappernden Hufen über den Marktplatz von Luskan. Von einem Dach erscholl ein Ruf, worauf Drizzt das Einhorn scharf in eine Gasse abbiegen ließ. Es stieß eine Kiste um, sprang über die nächste und wich gleich darauf gerade noch einem Schutthaufen aus.
    In vollem Galopp sprengte Andahar auf die nächste Straße, wo sich Geschrei erhob und Gesichter hinter dunklen Scheiben auftauchten. Drizzt hörte auch auf

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