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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Vorstellungskraft, sind keine leeren Versprechungen. Ich habe Pläne mit dir, Jestry, und wenn du die erfüllst, werde ich dich zu einer Ekstase führen, die dich vermutlich das Leben kostet. So würdest du gerne sterben, nicht wahr?«
    Jestry nickte, noch ehe ihm klar wurde, was sie da gerade gesagt hatte.
    »Aber wehe dir, wenn du nicht im Dienst von Asmodeus stirbst.«
    »Was meinst du damit?«
    »Dein teuflischer Herr dürfte von Liebe wenig halten, oder?«
    Diese Worte trafen Jestry ins Mark, und er schlug betreten die Augen nieder. »Das stimmt«, gab er leise zu.
    »Es gibt keine Liebe, nur Lust«, unterwies Sylora ihn erneut. »Unsere Feinde verstehen das nicht, darum sind sie weich.«
    »Die Nesserer?«, fragte Jestry und sah auf.
    Sylora schüttelte den Kopf. »Nicht die Nesserer. Die verstehen es ebenfalls, und das macht sie so gefährlich. Unsere anderen Feinde, die Menschen, die Zwerge, die Elfen und die Halblinge – die sind weich.«
    »Aber wir sind Menschen«, widersprach Jestry unbedacht.
    »Wir sind aufgestiegen, weil wir die Wahrheit kennen. Und wie lautet diese Wahrheit, Jestry?«
    Der Mann schluckte hörbar, weil in Syloras Worten eine deutliche Drohung mitschwang, sollte er diesmal versagen.
    »Es gibt keine Liebe, nur Lust«, rezitierte er.
    »Aber du hast gesagt, dass du mich liebst.«
    Jestry holte tief Luft und straffte die Schultern. »Nur weil ich dich begehre. Ich möchte dir die Kleider vom Leib reißen und mich auf dich stürzen.«
    »Du hast gesagt, dass du mich liebst.«
    »Man hat mich gelehrt, dass Frauen diese Worte hören wollen. Also habe ich sie gesagt, um dich noch vollständiger in Besitz nehmen zu können«, erklärte Jestry. Er wollte überzeugend klingen, wusste aber, dass seine Lüge ebenso durchschaubar wie lächerlich war.
    »Und jetzt, wo du weißt, dass ich diese Worte nicht hören will, dich aber ebenso begehre wie du mich?«, lockte ihn Sylora und stellte sich wieder dicht vor ihn, damit er ihren heißen Atem auf Hals und Kinn spüren konnte.
    »Jetzt begehre ich dich umso mehr«, sagte Jestry heiser.
    Sylora griff ihm grob ans Kinn und zog ihn fester an sich. »Fürchte dich nicht, mein Held, denn ich werde dein Begehren stillen.«
    Sie tat so, als wollte sie ihn küssen, biss ihm stattdessen jedoch so fest in die Unterlippe, dass es blutete.

8
    Der Mitternachtsreiter

    Drizzt ließ Andahar so schnell laufen, wie er es wagte, weil er gleichzeitig Dahlia festhalten musste. Er hatte sie vor sich über den Rücken des Einhorns gelegt und während der ersten zwanzig Galoppsprünge volle drei Mal angehalten, um sich zu vergewissern, dass sie noch atmete.
    Das tat sie zwar, aber nur flach. Ein Bein hatte eine hässlich blaue Farbe angenommen, und von ihren Lippen tropfte Speichel.
    Drizzt wagte nicht anzuhalten, um die Wunde gründlicher zu inspizieren, obwohl er vermutete, dass sie irgendwo am Unterschenkel oder Fuß sein musste. Er trieb Andahar voran, während er noch überlegte, wohin er sich wenden konnte und ob er überhaupt in die richtige Richtung ritt.
    Als der Morgen dämmerte, erreichte er den Hof südlich von Luskan, auf dem die schmutzige Frau sich mit ihren fünf Kindern gerade so eben durchschlug. Diesmal versteckte sich niemand. Die Kinder und die Frau kamen an die Tür und sahen zu, wie er von Andahar glitt und Dahlia vorsichtig von dessen Rücken zog. Er legte sich die Elfe über die Schultern und ging auf die Tür zu. Die Frau verschränkte die Arme und machte ein grimmiges Gesicht.
    »Ist sie tot?«, fragte sie. Als sie Dahlia musterte, nahm ihr säuerliches Gesicht einen überraschten Ausdruck an, denn Dahlias Haar und ihre Haut sahen jetzt anders aus als bei ihrem ersten Besuch, wie Drizzt einfiel.
    »Nicht tot, und sie stirbt auch nicht«, antwortete Drizzt trotzig. »Aber sie ist schwer krank, vergiftet. Ich muss sie hierlassen. Ihr müsst auf sie aufpassen, während ich nach Luskan zurückreite.«
    Er wollte eintreten, aber die Frau ging nicht sofort zur Seite, sondern sah ihm direkt ins Gesicht.
    »Bitte, ihr werdet sie doch pflegen?«, fragte Drizzt.
    »Ich weiß nicht viel über Gift.«
    »Sorgt einfach dafür, dass es ihr an nichts fehlt …«, begann Drizzt, aber da schrie die Frau auch schon ihren Kindern etwas zu.
    »Lauft und holt Ben, den Braumeister!«, befahl sie ihnen in scharfem Ton. »Und zwar schnell!«
    Sofort stoben die Kinder den Pfad entlang.
    »Ben, der Braumeister?«, fragte Drizzt.
    »Der hat viele Kräuter«, erwiderte die

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