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Night School 01 - Du darfst keinem trauen

Night School 01 - Du darfst keinem trauen

Titel: Night School 01 - Du darfst keinem trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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Sekunden tauchte ein weiteres Licht auf – und noch eins. Bald war es ein halbes Dutzend. Sie bewegten sich so geschmeidig, dass sie zu schweben schienen. Und sie kamen immer näher.
    Allie stellte sich zwischen Jules und Carter, um einen besseren Blick auf das Ganze zu haben.
    »Was sind das für Leute?«, hauchte sie.
    »Nathaniel«, antwortete Sylvain.
    Allie schnürte sich der Hals zu. »Und was machen wir jetzt?«
    »Warten«, sagte Jules.
    Es dauerte fünf Minuten, bis aus den Lichtpunkten leuchtende Fackeln geworden waren. Sie waren nun nahe genug, dass Allie auch die schattenhaften Gestalten hinter den Fackeln sehen konnte. Dann hörte sie Isabelle laut rufen.
    »Nathaniel! Hör auf damit! Noch ist es nicht zu spät.«
    »Ich weiß, dass es noch nicht zu spät ist«, erklang eine vertraut verächtliche Stimme, die Allie das Blut in den Adern gefrieren ließ. »Deshalb sind wir ja hier.«
    »Lass die Schule in Ruhe«, sagte Isabelle. »Du wirst Cimmeria nie kriegen.«
    »Du scheinst dir deiner Sache ziemlich sicher zu sein«, sagte er. »Aber arrogant warst du ja schon immer.«
    »Das ist gegen Lucindas Wunsch, Nathaniel«, sagte Isabelle. »Ich habe dich gewarnt.«
    »Ach ja? Und wieso ist sie dann jetzt nicht da?«, höhnte er. »Wieso kommt sie nicht zu deinem Schutz herbeigeeilt?«
    Während die beiden stritten, wurde Allie auf irgendeine Veränderung in der Luft aufmerksam. War es wärmer geworden? Oder … roch es anders?
    Was ist hier los?
    Sie packte Carter heftig am Arm.
    »Rauch! Ich rieche Rauch!«
    Sylvain hielt die Nase in die Luft und wandte sich Carter zu. Zum ersten Mal wirkte er wirklich beunruhigt.
    »Da drüben!« Jules deutete auf den Jungstrakt. Aus einem Zimmer im zweiten Stock quoll Rauch, hinter der Fensterscheibe züngelten Flammen.
    »Mein Gott«, flüsterte Allie.
    »Jules, du bleibst bei Allie«, sagte Sylvain. »Carter, du kommst mit.«
    Bevor er Sylvain nachsetzte, packte Carter Allie an der Schulter. »Lauf nicht weg – verstanden!« Trotz der Dunkelheit sah sie die Angst in seinen Augen.
    Sie nickte wortlos. Dann fasste sie nach seiner Hand und drückte sie so fest, dass es wehtat.
    Allie und Jules blieben allein zurück und beobachteten die Schule.
    Isabelles Stimme hatte nichts von ihrer Zuversicht verloren. »Ist das dein Plan, Nathaniel? Zu zerstören, was du anders nicht kriegen kannst? Nicht durch Lügen, Betrügen und Fordern? Ich wusste immer schon, dass du ein Sturkopf bist. Aber das hier wird nicht Cimmeria zugrunde richten, sondern dich.«
    Er lachte. »Deine Arroganz überrascht mich nicht, Isabelle. Aber beleidigen musst du mich deswegen nicht. Dafür bin ich zu schlau.«
    Ein Licht im Obergeschoss des Westflügels erregte Allies Aufmerksamkeit. Sie tippte Jules an die Schulter und deutete auf das Flackern hinter der Fensterscheibe.
    »Das ist im Mädchentrakt«, wisperte Jules und starrte darauf.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Allie.
    »Sylvain und Carter werden sich schon drum kümmern«, flüsterte Jules.
    Doch die Zeit verging, und nichts passierte. Die Flammen im Mädchentrakt gewannen an Kraft und wuchsen immer schneller. Der Rauchgeruch war inzwischen sehr stark.
    »Jules, wir können hier doch nicht einfach rumstehen«, drängte Allie.
    »Ich hab Sylvain aber versprochen …«, setzte Jules an, doch Allie hörte die Besorgnis in ihrer Stimme.
    Allie traf eine Entscheidung. »Wir gehen zusammen. Los.«
    Ohne Jules’ Antwort abzuwarten, stürzte sie aus der Grotte hinaus, Richtung Waldrand. Doch Jules hatte sie rasch eingeholt und packte sie am Ärmel ihres Schlafanzugs, um sie zu einem Seiteneingang des Gebäudes zu dirigieren, wo Nathaniel und Isabelle sie nicht sehen konnten.
    Sie kamen in einen Raum mit meterhohen Bücherregalen, durch den bereits leichte Rauchschwaden waberten.
    Der hintere Teil der Bibliothek.
    Gar nicht weit von hier hatte Allie sich vor einigen Wochen mit Carter getroffen – in der Latein-Sektion. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass es dort eine Tür gab.
    »Da lang«, flüsterte Jules – und weg war sie.
    Verwirrt drehte sich Allie im Kreis, um nach Jules Ausschau zu halten, doch sie war allein.
    »Jules?«, zischte sie ins Dunkel. »Wo bist du?«
    Keine Antwort.
    »Jules?« Allie hörte selber die Panik in ihrer Stimme. Zitternd holte sie Luft und überlegte, was sie jetzt tun konnte.
    Irgendwas stimmt hier nicht. Jules würde mich ganz bestimmt nicht …  – oder etwa doch?
    Ihr Herz klopfte wie wild. Hat sie

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