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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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geht es dir?« Besorgt betrachtete sie sein Gesicht. »Seit … du weißt schon … Nach alldem.«
    Seit Jos Tod hatte sie ihn nur einmal gesehen, und da hatte er blass und verloren gewirkt. Doch damals war sie selbst noch so in ihrem Kummer versunken gewesen und stand so unter Schmerzmitteln, dass ihr nichts Vernünftiges eingefallen war, das sie hätte sagen können.
    »Ich kann kaum glauben, dass
du mir
diese Frage stellst«, sagte er. »Gibt’s hier keine Spiegel?«
    »Nein«, sagte sie. »Ärzte können sich nicht darin sehen, und das macht sie irre.«
    »Ich dachte, das wären die Vampire?«
    Sie wollte die Schultern zucken und jaulte auf – sie hatte vergessen, dass Schulterzucken noch nicht ging. »Ist doch Jacke wie Hose.«
    »Ich hab gerade nichts zu tun«, sagte er. »Ich könnte dich also ein bisschen auf deiner faszinierenden Reise begleiten. Die Aussicht gefällt mir: Bad, Bett, Treppe, Wand …«
    Er versuchte, sie aufzumuntern, wie alle. Aber dass ein Trauerkloß den anderen aufheitern kann, erlebt man selten.
    »Ich hab deine Eltern kennengelernt.« Er stützte sie an ihrem gesunden Arm und ging mit ihr den Flur auf und ab. »Ich fand sie nett.«
    »Bist du sicher, dass es
meine
Eltern waren?« Sie biss die Zähne zusammen und hob mühsam einen Fuß. »Vielleicht hast du sie ja mit denen von wem anders verwechselt.«
    Er lächelte fast. »Sie haben sich als Mr und Mrs Sheridan vorgestellt, deshalb bin ich ziemlich sicher, dass es deine waren.«
    »Glaub ihnen bloß nicht, die lügen wie gedruckt.« Allie keuchte vor Schmerzen. »Egal. Jetzt, da es mir besser geht, versuche ich sie davon zu überzeugen, dass sie nach Hause fahren.«
    »Also, ich finde es gut, dass sie hier für dich da sind«, sagte er.
    Sie gab keine Antwort.
    »Darf ich mal was fragen?«, sagte er, nachdem sie schweigend zwei Runden durch den Flur gedreht hatten. »Warum tust du das hier eigentlich?«
    »Weil ich nicht runterdarf, ehe ich nicht zehnmal den Gang auf und ab gehen kann, ohne hinzufallen oder ohnmächtig zu werden oder was auch immer«, erklärte sie. »Und ich will nach unten.«
    »Wie viele Runden hast du heute geschafft?«, fragte er, als sie das Ende des Flurs erreicht hatten.
    »Acht.« Erschöpft lehnte sie sich gegen die Wand, um auszuruhen.
    Er sah sie besorgt an. »Vielleicht solltest du lieber Schluss machen für heute.«
    Erneut zuckte sie die Schultern und jaulte wieder auf. »Nee, mir macht das Spaß.« Sie strich das Haar aus dem Gesicht und sagte: »Aber wir können ja eine Pause machen, falls
du
nicht mehr kannst.«
    Ohne Vorwarnung beugte er sich vor und drückte ihr einen sanften Kuss aufs Haar. »Es tut mir so leid, Allie.«
    Sie sah weg und hielt die Tränen zurück, die sonst unaufhaltsam gewesen wären. »Mir auch. Ich kann es einfach nicht begreifen. Es ist so unwirklich. Ich vermisse sie.«
    Sie drehte sich um, machte einen Schritt und verlor prompt das Gleichgewicht. Als hätte er es geahnt, fing Carter sie mühelos auf und geleitete sie in ihr Zimmer. »Okay, Miss Sheridan. Ich glaube, für heute Nachmittag haben wir genug geübt.«
    Ohne Murren kletterte sie in ihr Bett. Er zog die Decke über ihre Füße und rollte den Beistelltisch an seinen Platz zurück. Als sie es sich gemütlich gemacht hatte, ging er zur Tür. Im ersten Moment dachte sie, er wolle gehen, ohne Auf Wiedersehen zu sagen.
    Doch in letzter Sekunde drehte er sich um und sah sie an.
    »Schön weiteratmen, Allie.«
    Sie nickte und versuchte, nicht loszuheulen. Dann zählte sie seine Schritte, die sich entfernten.
    Als er fort war, flüsterte sie ihm hinterher: »Aber immer.«
     
    Ende

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    Coming soon …
      
      
Night School
      
    Denn die Wahrheit musst du suchen (Band 3 )
    Eins
    Allie steckte das Handy ein und kuschelte sich in ihre schwarze Jacke. Da sie dazu eine dunkle Jeans trug, war sie im spätnachmittäglichen Dämmerlicht praktisch unsichtbar.
    Nervös sah sie auf ihre Uhr. Sie wartete nun schon seit zwanzig Minuten. Wenn das noch sehr viel länger dauerte, dann …
    Sie musste heftig schlucken.
    Vor ihr lag das imposante schwarze Eisentor mit den scharfen Spitzen obendrauf. Soweit sie wusste, war das der einzige Zugang zum Schulgelände der Cimmeria Academy. Es befand sich etwa ein paar Hundert Meter vom Internatsgebäude entfernt und konnte nur per Fernbedienung geöffnet werden, die im Büro der Rektorin unter Verschluss war.
    Autos waren ohnehin eine Seltenheit in Cimmeria. Die meisten Lehrer und

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