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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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Weshalb sie zu Carter ging, der längst eingetroffen war, und sich neben ihn auf die Matte fallen ließ.
    »Alles okay?«, fragte er und reichte ihr eine Flasche kaltes Wasser. Sein Gesicht war von der Anstrengung gerötet. Neben ihm streckten Lucas, Jules und ein Junge, den sie nicht kannte, in verschiedenen Stadien der Erschöpfung alle viere von sich.
    Allie hielt sich die kühle Flasche an die Stirn und nickte. »Mir geht’s gut. Abgesehen davon, dass ich meine Beine nicht mehr spüre. Aber was soll’s. Ich meine, wer braucht schon Beine?«
    »Worüber hast du mit Patel geredet?« Carter sah ihr prüfend in die Augen. »Sah ein bisschen heftig aus.« Als sie ihm von dem Mann im Wald erzählte, wurden seine Lippen schmal. Jules und Lucas rückten näher, um ebenfalls zuzuhören.
    »Du hast ihn also gar nicht richtig gesehen?«, fragte Lucas.
    Sie schüttelte den Kopf. »Es war stockdunkel. Ich hab ihn vielleicht eine Sekunde lang gesehen. Als ich noch mal hin bin, war er schon weg.«
    »Und du bist dir sicher, dass du dir das nicht nur eingebildet hast?«, fragte Carter. »Bei dem, was du durchgemacht hast, kann man ja nur paranoid werden.«
    Seine Frage weckte ihre eigenen Zweifel wieder. »Tausend Prozent sicher bin ich mir nicht«, brauste sie auf, weil sie sich irgendwie angegriffen fühlte. »Aber ich musste Raj erzählen, was ich gesehen hatte.«
    »Carter will damit ja nicht sagen, dass du was falsch gemacht hast, Allie«, sagte Jules besänftigend. »Er versucht nur rauszufinden, wie viele Sorgen er sich machen muss.«
    »Na, macht euch um mich mal keine Sorgen.« Allie wusste, das klang schnippisch, aber sie konnte es nicht ändern. Hätte jemand anders den gruseligen Anzugsheini im Wald gesehen, hätte sie jetzt dieses Gespräch nicht führen müssen. Alle hätten es einfach geglaubt. »Raj hat ein paar von seinen Spürhunden losgeschickt, um nach ihm zu suchen.« Sie mied Carters Blick. »Und schließlich sind wir ja alle wohlbehalten hier angekommen, oder?«
    »Alles aufstehen«, rief Mr Patel in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete. Stöhnend erhoben sich die Schüler. »Schnappt euch euren Trainingspartner, wir üben jetzt ein paar grundlegende Selbstverteidigungstechniken!«
    Carter schnellte hoch, doch Allie rührte sich nicht. »Der macht wohl Witze«, sagte sie.
    Von der anderen Seite des Raums bellte Mr Patel: »Bisschen zackiger, Leute!«
    Unter Ächzen stand Allie vorsichtig auf – jeder einzelne Muskel tat ihr weh.
    »Bist wohl ’n bisschen außer Form«, erklang Zoes Piepsstimme direkt hinter ihr. Allie holte erst einmal tief Luft, bevor sie sich umdrehte. Zoe merkte man die Strapazen überhaupt nicht an. Zwar hing ihr der Pferdeschwanz schlapp im Nacken, und ein leichter Schweißfilm bedeckte ihr Gesicht, doch ansonsten sprühte sie vor Energie wie immer.
    »Nein, bin ich nicht«, erwiderte Allie.
    Zoe zuckte mit den Achseln, der Zweifel stand ihr ins Gesicht geschrieben. »Bist du bereit?«
    Nein
, dachte Allie.
    »Ja«, sagte sie knapp.
    »Hast du das schon mal gemacht?«
    Ehe Allie antworten konnte, sprach Mr Patel erneut. »Einer macht den Angreifer, der andere ist der Angegriffene.«
    »Ich mach den Angreifer«, erbot sich Zoe.
    »Das passt ja«, murmelte Allie.
    »Der Angriff kommt von links«, rief Mr Patel und spazierte durch den Übungsraum, um die Vorbereitungen der Schüler zu begutachten. »Der Angegriffene versucht dann, den Angreifer zu Boden zu werfen und ihn unten zu halten.«
    Das klang nicht gut in Allies Ohren. Sie hatte keine Ahnung, wie man einen Angreifer zu Boden warf. Andererseits: Zoe war klein. Wie schwer konnte das schon sein?
    »Auf drei!«, rief Mr Patel. »Eins, zwei …«
    Allie spannte die Schultern an und wappnete sich. Zoe trat aus ihrem Sichtfeld.
    »Drei!«, rief Mr Patel.
    Zwei Hände packten sie am Arm. Als Allie versuchte, sich zu befreien, drehte sich plötzlich der Raum im Kreis, und sie landete flach auf dem Rücken und betrachtete den kunstvoll verzierten Putz an der Decke. Zoes Fuß ruhte auf ihrem Unterleib.
    »Das war ja ’n bisschen schwach!« Zoe hob den Fuß und machte einen Schritt zurück.
    »Was war
das
denn gerade?«, stöhnte Allie.
    »Ich hab dich auf die Matte gelegt«, stellte Zoe sachlich fest.
    »Gut!«, sagte Mr Patel. »Und jetzt andersrum!«
    Allie sah verwirrt zu Zoe auf. Die seufzte nur. »Jetzt versuchst du, mich anzugreifen!«
    Allie rappelte sich auf. Einen Moment lang blickte sie verzweifelt im Raum umher, um

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