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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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zu sehen, was die anderen taten. Dabei streiften ihre Augen Sylvain, der sie besorgt ansah.
    Konzentrier dich, Allie
, schärfte sie sich ein.
    Sie holte tief Luft und versuchte herauszufinden, was Zoe gemacht hatte, als sie sie gerade angegriffen hatte. Dann stürzte sie sich auf sie.
    Wieder drehte sich der Raum im Kreis. Und wieder landete sie unsanft auf dem Boden.
    »Was …?«, japste sie. Ihr Brustkorb fühlte sich lädiert an.
    Die Hände in die Hüften gestützt, stand Zoe über ihr und betrachtete sie von oben, als wäre sie eine besonders kniffelige Matheaufgabe, deren Lösung ihr schleierhaft war.
    »Wieso kannst du das nicht besser?«, fragte sie.
    Auf einmal verschwand das fluoreszierende Deckenlicht. Mr Patel hatte sich zu ihnen gesellt.
    »Schön, Zoe, gut gemacht.« Mr Patel beugte sich herunter, um Allie aufzuhelfen. »Aber wie wär’s, wenn du Allie jetzt mal was beibringst, statt ihr nur wehzutun?«
    »Das kapier ich jetzt nicht«, sagte Zoe und neigte den Kopf zur Seite wie ein wachsames Rotkehlchen.
    »Das ist Allies erste Stunde«, erklärte er geduldig. »Sie hat so was noch nie gemacht. Ich hab euch nicht zusammengespannt, damit du sie krankenhausreif schlägst, sondern damit du ihr was beibringst.« Er wandte sich Allie zu. »Zoe ist eine von den Besten in unserem Kurs – ein richtiges Naturtalent –, deshalb dachte ich, ihr wärt ein gutes Gespann. Aber sie hat noch nie jemanden unterrichtet.« Er wandte sich wieder Zoe zu und sagte: »Also hör auf, ihr wehzutun, und hilf ihr einfach, okay? Wenn Allie was lernt, profitierst du auch davon.«
    »Okay«, sagte Zoe ohne jeden Groll. Sie sah Allie an. »Soll ich dir zeigen, wie du mich aufs Kreuz legst?«
    »Unbedingt«, sagte Allie mit zusammengebissenen Zähnen. Mr Patel überließ die beiden sich selbst.
    »Also, du legst deine Hände hierhin«, erklärte Zoe und platzierte Allies Hände an die richtige Stelle auf ihrem Arm. »Und dann machst du einfach …«
    Aber es wurde schnell klar, dass Allie eben kein Naturtalent war. Obwohl sie sich größte Mühe gab, Zoe aufs Kreuz zu legen, schaffte sie es nur, sie ein bisschen herumzuzerren. Ein-oder zweimal half Zoe nach und ließ sich zu Boden fallen, um zu illustrieren, wie die Bewegung sein sollte, doch obwohl Zoe so klein und schmal war, gelang es Allie nicht, sie umzuwerfen.
    Als sie sich umschaute, sah sie reihenweise Schüler, die die Übung nahezu perfekt ausführten. In einer Ecke des Raums warf Jules Carter scheinbar mühelos zu Boden. Er lachte, als sie ihm aufhalf und liebevoll seine Schulter tätschelte. Nur Allie war anscheinend unfähig, diese offenbar doch so einfache Bewegung auszuführen. Sie verkrampfte immer mehr. Ihr wurde eng in der Brust, doch sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Aber schließlich ergriff die Panik Besitz von ihr, und sie begann zu hyperventilieren.
    Zum Glück ertönte in diesem Moment Mr Patels Stimme und machte der Tortur ein Ende. »Okay, Leute. Das reicht.« Er stellte sich wieder in die Mitte des Raums. »Für die meisten von euch war das noch recht einfach. Morgen wird es schwerer. Wer mit der heutigen Übung schon Probleme hatte, der sollte lieber noch üben. Denn das war erst der Anfang.«
    Allie hielt die Augen auf den Boden gerichtet. Sie war die Einzige, die es nicht gekonnt hatte. Die Botschaft hatte nur ihr gegolten.
    Während die anderen den Übungsraum verließen, blieb Allie zurück, zerschrammt und entmutigt, und hoffte nur, sich unbemerkt verdrücken zu können. Plötzlich stand Mr Patel neben ihr. Sie hatte ihn gar nicht kommen hören.
    »Wenn du noch etwas Nachhilfe brauchst, komm morgen früh noch mal her«, sagte er leise. »Ich glaube, Zoe wird eine gute Partnerin für dich sein. Aber manchmal dauert es eben, bis man in so einer Partnerschaft zueinanderfindet. Ihr werdet beide voneinander lernen.«
    Allie verkniff sich einen Kommentar und nickte nur. Sie traute sich nicht zu sprechen, weil sie Angst hatte, gleich in Tränen auszubrechen.
    Aber die werden mich nicht weinen sehen.
    Von der anderen Seite des Raums sah Carter besorgt zu ihr herüber – das machte die Sache nur noch schlimmer.
    Sie drehte sich um und rannte davon, bevor er ihr Gesicht sehen und erkennen konnte, wie mies es ihr ging. Blindlings stolperte sie den Gang entlang und die Treppe ins Erdgeschoss hoch. Sie wusste nicht genau, wohin sie wollte und ob ihr jemand folgte. Nur, dass sie jetzt weder mit Carter reden wollte noch mit Mr Patel.
    Oder sonst

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