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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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schon recht gut.«
    »Dann bring’s mir bei.« Sie war selbst erstaunt von der Entschlossenheit in ihrer Stimme. »Ich möchte alles lernen.«
    Sein Gesichtsausdruck verriet ihr, dass er verstand, wie sie sich fühlte. Doch er sagte nur: »Gut, dann fangen wir mal an mit einem Angriff von rechts. Da musst du nur ein bisschen anders stehen.«
    Während der nächsten halben Stunde zeigte er ihr, wie man auf Angriffe aus den unterschiedlichsten Richtungen reagiert – und sich ohne Vorwarnung in die richtige Position dreht. Wie man sich wehrt. Am Schluss schwitzten sie beide, trotz der kühlen Nachtluft.
    Er brachte ihr gerade bei, wie man aus einem Schwitzkasten entkommt, und hatte die Arme von hinten um sie gelegt, während ihre Hände auf seinem Handgelenk ruhten, als Carter ins Mondlicht trat und sie ungläubig anstarrte.
    »Allie? Was soll …? Was geht hier ab?«

[zurück]

Neun
    Mit großen Augen schaute Allie ihn an. Eine lange Schrecksekunde verstrich, bis sie zu einer Reaktion fähig war. »Es ist nicht … Also … Wir machen bloß …«, stammelte sie – ihr wollte einfach keine Erklärung einfallen.
    Sylvain ließ die Arme sinken und trat einen Schritt zurück. Als ihr aufging, wie das Ganze ausgesehen haben musste, wurde Allie ganz anders. Carter fixierte Sylvain mit Blicken – man hörte es förmlich knistern.
    »Sylvain hat mir beigebracht, wie man Leute aufs Kreuz legt. Wir haben nur, na ja … trainiert«, sagte Allie mit zitternder, ersterbender Stimme. Carter wandte sich nun ihr zu – selbst im Dunkeln sah sie ihm an, wie verletzt er war.
    »Das kapier ich jetzt nicht. Hatten wir nicht gerade eine volle Stunde Unterricht bei Raj?«
    »Ja, aber …« Hitze stieg in ihre Wangen. »Ich weiß nicht, ob du’s gemerkt hast: Für mich ist es nicht so toll gelaufen.«
    »Ich hätte dir helfen können«, erwiderte Carter mit zornblitzenden Augen.
    Oh-oh, das ist gar nicht gut.
    »Moment, Carter … Du verstehst da was … Ich hab ihn nicht darum gebeten. Wir sind uns … einfach … zufällig begegnet.« Eine seltsame Mischung aus Panik und Unmut durchfuhr sie. Sylvain hatte gerade eine Ewigkeit damit zugebracht, ihr zu helfen. Und außerdem war es ja wohl noch immer ihre Sache, mit wem sie befreundet war, oder? Sie warf Carter einen warnenden Blick zu. »Es ist ja nicht so, dass du der einzige Mensch wärst, der mir helfen kann. Wir sind schließlich nicht aneinandergekettet. Jules und du, ihr habt euch ja auch blendend verstanden, und ich flippe deswegen nicht gleich aus.«
    »Du weißt genau, dass das nicht dasselbe ist«, blaffte er. Rote Hektikflecken überzogen seine Wangen. Die Sehnen an Carters Nacken traten hervor wie freiliegende Drähte.
    »Dass du dich mit dem hier draußen triffst, nach allem, was er dir angetan hat – das geht echt nicht in meinen Kopf!«
    Sofort blitzten bei Allie Bilder vom Sommerball auf. Wie Sylvain sie gegen die Wand gestoßen und heftig geküsst hatte. Und nicht von ihr abließ, selbst als sie sich wehrte …
    Es war Carter gewesen, der die beiden entdeckt hatte – und Sylvain Einhalt geboten hatte.
    Bei dem Gedanken an jenen Abend wurde ihr schlecht. Sie schluckte schwer.
    Allerdings hatte Sylvain sich über viele Wochen hin bemüht, die Sache wiedergutzumachen; und er hatte ihr in der Nacht, als es brannte, das Leben gerettet. Sie glaubte ihm, dass es ihm aufrichtig leidtat.
    Bin ich bloß naiv?
    »Das ist doch bescheuert, Allie«, beharrte Carter ungeduldig – doch seinen Augen sah sie an, wie verletzt er war. »Ich werd mich doch jetzt hier nicht vor Sylvain mit dir streiten. Wir haben schon längst Nachtruhe, und Jules hat sich gefragt, wo du eigentlich steckst, und mich losgeschickt, um nach dir zu suchen. Also, ab ins Bett mit dir.« Er machte auf dem Absatz kehrt und marschierte zurück zum Schulgebäude.
    Allie stand stocksteif da und sah zu, wie er zwischen den Bäumen verschwand. Ihre Gedanken waren ein einziges Durcheinander. Sie war überrascht über ihre eigene Wut – als dächte Carter, sie würde ihn mit Sylvain betrügen, nur weil sie mit ihm trainierte. Als würde er ihr nicht vertrauen.
    Plötzlich kam ihr die Nacht still und leer vor; tief atmete sie die kühle, beruhigende Luft ein. Da erst bemerkte sie die Sterne über ihnen, die den dunklen Himmel wie eine Silberglasur überzogen. Sie war froh, dass Sylvain die Klappe gehalten, die Sache nicht noch schlimmer gemacht hatte. Kurz überlegte sie, ob sie etwas zu Sylvain sagen sollte, wegen der

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