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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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wissen.
    Rachel hob fragend eine Braue. »Ex, glaub ich – aber was weiß ich? Wieso denn?«
    Sie liefen gerade von einem Klassenzimmer ins nächste, und Allie brannte darauf, ihr zu erzählen, was letzte Nacht vorgefallen war, doch sie wusste auch, dass sie die Sache nicht nur nicht erwähnen durfte, sondern dass Rachel es sowieso nicht würde hören wollen. Es passte Allie gar nicht, dass sie plötzlich ihrer besten Freundin nicht mehr alles erzählen konnte. Sie fühlte sich unwohl dabei – wie mit einer unausgesprochenen Lüge.
    »Ach, nichts«, sagte Allie und zuckte mit den Achseln. »Sie hat mich nur heute Morgen im Bad angesprochen. Das hat mich voll genervt.«
    »Ich hasse das auch, wenn man mich morgens im Bad anspricht«, sagte Rachel mitfühlend und wich einer Gruppe kichernder Mädchen aus. »Was hat sie denn gesagt?«
    »Nur, dass Sylvain ihr so viel von mir erzählt hat. Es war jetzt nicht direkt komisch oder so. Nur ein bisschen … komisch.«
    »Versteh ich total.« Rachel schüttelte den Kopf und starrte Allie an, als hätte die nicht mehr alle Tassen im Schrank.
    »Ja, ich weiß«, seufzte Allie. »Gibt irgendwie keinen Sinn. Vergiss es. Ich hab noch ’ne wichtigere Frage.«
    »Schieß los.«
    »Was hat’s eigentlich mit dieser Zoe auf sich?«
    »Was? Zoe Glass, meinst du?« Rachel sah verwirrt drein. »Wo seid ihr zwei euch denn begegnet?«
    Allie zuckte unverbindlich mit den Schultern, aber aus dem Blick, den Rachel ihr zuwarf, ging klar hervor, dass sie auf die Night School tippte. »Na gut«, sagte Rachel forsch. »Was willst du wissen?«
    »Was hat die denn?«, fragte Allie. »Die ist irgendwie total merkwürdig. Wie so ’n … rabiater Roboter.«
    Rachel lachte nicht – alles, was mit der Night School zu tun hatte, fand sie grundsätzlich nicht lustig. »Zoe ist so das klassische Wunderkind. Sie ist erst dreizehn, geht aber schon in dieselben Kurse wie wir – genauer gesagt, ist sie uns sogar voraus: Sie belegt schon Kurse am College.«
    »Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?«, unterbrach Allie sie und blieb so unvermittelt stehen, dass der hinter ihr gehende Schüler in sie hineinlief. »Tschuldigung«, sagte sie und drehte sich um. Doch der Junge, einer von den Neuen, trottete nur verklemmt an ihr vorbei und mied ihren Blick. »Sie ist
dreizehn
? Ich wusste, dass sie etwas jünger ist als wir, aber
so jung

    »Doch. Im Ernst. Sie ist so was wie ein Genie.«
    Damit hatte Allie nun gar nicht gerechnet. Aber Rachel hatte noch mehr auf Lager. Während sie die Treppe zum Klassenzimmertrakt im ersten Stock hinaufgingen, spulte sie die wichtigsten Fakten herunter.
    »Zoes Dad ist ein bekannter Anwalt, und ihre Mutter ist Journalistin, soweit ich weiß. Sie kommt aus London, genau wie du. Ihre Eltern sind schon etwas älter. Vielleicht war sie ja ein Unfall. Egal, jedenfalls wurde sie, bevor sie hierherkam, zu Hause von ihren Großeltern unterrichtet. Sie hat also vorher noch nie Zeit mit Gleichaltrigen verbracht.« Die beiden hatten den Treppenabsatz erreicht und verlangsamten ihr Tempo. »Sie hat überhaupt kein Sozialverhalten. Als wär sie von Wölfen aufgezogen worden. Wahrscheinlich hat sie das Asperger-Syndrom – bloß eben die gute Seite davon, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Auch ’ne nette Art zu sagen, dass sie einen an der Waffel hat.«
    Rachel sah Allie missbilligend an. »Sei nicht so gemein.«
    »Sorry«, sagte Allie und streckte die Hände entschuldigend in die Höhe.
    Doch Rachel fuhr bereits fort: »Aber sie kann sich schlecht auf neue Leute einstellen – sie hasst Veränderungen. Insofern: Viel Glück! Aber wenn sie dich erst mal akzeptiert hat, dann ist sie eine dermaßen treue Seele, dass es einen ganz wahnsinnig machen kann.«
    »
Wenn
sie mich akzeptiert …«, murmelte Allie.
    Rachel nickte. »Es gibt Leute an dieser Schule, die sie komplett ignoriert – als wären sie Luft für sie. Die rennt die glatt über den Haufen.«
    Das hätte Allie sofort unterschreiben können. »Und die Leute nehmen das einfach so hin?«, fragte sie. »Also ich finde, sie ist schon
echt
komisch.«
    Rachel hob die Braue. »Manche kapieren nicht, wieso sie so ist, wie sie ist – sie halten sie für ungehobelt, bloß, weil sie ehrlich ist. Aber das meint sie gar nicht so. Ich meine, sie ist nicht irgendwie fies. Sie wirkt nur so rabiat, weil sie so ehrlich ist. Und die Leute sind Ehrlichkeit einfach nicht gewohnt.«
    Rachels Worte versetzten Allie einen Stich.
    Das konnte sie

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